• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • CFOs riskieren, den digitalen Wandel zu verpassen

24.06.2016

CFOs riskieren, den digitalen Wandel zu verpassen

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Viele europäische Finanzvorstände riskieren ihren Einfluss im Vergleich zu Marketing, IT und anderen Stabsstellen zu verlieren. Grund: Sie nutzen oft die Möglichkeiten digitaler Technologien nicht effizient genug und versäumen es somit, ihren Geschäftsführern und operativen Vorständen wertvolle strategische Einblicke und vorausschauende Geschäftsdatenanalysen zu präsentieren. Dies belegt eine Analyse des BearingPoint Institute, die auf Interviews mit Finanzvorständen europäischer Mittelständler und Großunternehmen basiert.

Digitale Technologien wie Software-Lösungen zur Echtzeit-Datenanalyse, Nachverfolgung von Social Media-Interaktionen mit Kunden oder Cloud Computing verändern den „technologischen Werkzeugkasten“ innerhalb von Unternehmen. Vor diesem Hintergrund kommt Finanzvorständen die Rolle zu, sich stärker auf Strategien, Analysen und zukunftsorientierte Prognosen zu konzentrieren anstatt auf das retrospektive Reporting abgeschlossener Berichtsperioden. So könnten sie auch ihr Know-how beim Verstehen und Interpretieren von Daten ausspielen.

CFO – Ein Berufsbild im Wandel

Die sich verändernden technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen verändern den Stellenwert von Finanzvorständen innerhalb der Unternehmen. An Kunden gerichtete Unternehmensaktivitäten, die in den Augen der Geschäftsführung Umsatz und Ertrag steigern, erhalten mehr Mittel und der Finanzvorstand wäre prädestiniert, im Zentrum zukunftsorientierter „Business Intelligence“-Aktivitäten zu stehen. Häufig jedoch haben CFOs es schwer, für viele ihrer traditionellen und neuen Aufgaben ihres Bereichs ausreichende Budgets zu erhalten. Das gilt insbesondere im wachsenden Wettbewerb mit IT- und Marketingabteilungen. Diese werden in Bezug auf die Strategie und nachhaltige Aufstellung des Unternehmens als innovativer und wesentlicher wahrgenommen.

Eine Minderheit der Finanzvorstände bricht laut Analyse jedoch bereits mit ihrer traditionellen Rolle. Sie setzen zunehmend auf digitale Technologien und neue Geschäftsprozesse, wie mobile Apps, Software für Echtzeit-Datenanalysen oder Cloud Computing und Process Robotics, um einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen sowie Prognosen und Trends zu geben. Dieser Rollenwechsel macht CFOs für Geschäftsführer und operative Vorstände unentbehrlich und schafft gleichzeitig neue Wege, um die Leistung des Unternehmens zu messen und in Folge zu verbessern.

Digitale Vorreiter

„Viele Finanzvorstände agieren traditionell in ihrem Bereich mit einem sehr eingeschränkten Sichtfeld. Anstatt gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden als strategischer Geschäftspartner aufzutreten und diesem neue Impulse zu bieten, nehmen transaktionale und retrospektive Aufgaben den Großteil der Aufmerksamkeit und des Investments von CFOs in Anspruch. Digital versierte Finanzvorstände hingegen sammeln nicht nur historische, sondern auch Echtzeitdaten und ziehen ihre Schlüsse aus komplexen Algorithmen, die menschliche analytische Fähigkeiten bei weitem übertreffen. Der Blick nach vorne ermöglicht es ihnen, wichtige, rationale Vorhersagen zu treffen, die auf Simulationen und Datenanalysen beruhen und wertschöpfende Erkenntnisse für das operative Geschäft liefern“, so Johannes Vogel, Director bei BearingPoint.

„Die Rolle der Finanzvorstände muss sich heute noch viel stärker am aktuellen Geschäft orientieren, mitunter vielleicht sogar noch stärker am Kunden. So können sie die für den finanziellen Erfolg wichtige Kundenzufriedenheit besser einschätzen und infolgedessen indirekt dabei helfen, dass das Unternehmen in enger Interaktion mit Kunden Lösungen erarbeitet“, erklärt Oliver Deleker, Head of Finance bei Nordzucker.

Smart Data, smartere Unternehmen

Der Rollenwechsel der Finanzvorstände im digitalen Zeitalter befindet sich noch in der Anfangsphase. Dennoch zeigen sich in der Analyse erste Gemeinsamkeiten im neuen Rollenverständnis digital versierter CFOs: Finanzvorstände verwenden Software Tools (z.B. Wdesk, Smart Notes oder Google Analytics), um das stetig wachsende Volumen an Informationen aus Dokumenten, Finanzdaten und sozialen Medien zusammenzutragen. Diese Informationen werden durch Workflow und Kollaborationstechnologien geteilt. So wird zur Arbeitserleichterung der Zugang zu den verfügbaren Daten unter den beteiligten Mitarbeitern, unabhängig von Arbeitsort und Zeit, gewährleistet. Die Verwendung von Software-Automatisierung, Rules Engines und Robotertechnik verkürzt im Zusammenspiel mit etablierten ERP-Technologien die Zeit für die Erstellung von Abschlüssen und Berichten um ein Vielfaches, was mehr Zeit für die Analyse von Finanzdaten und Geschäftsdaten sowie deren Auswirkungen verschafft. Der vermehrte Gebrauch von „Reporting Factories“ und Shared Service Centers, die Massenproduktionsvorteile nutzen, senkt Kosten und beschleunigt die Finanzberichterstattung. Dokumentation, Freigabe und Kommentierung in einem kann Unternehmen helfen, mehr als 70% der Geschäftsaufgaben, die zuvor manuell durchgeführt wurden, zu automatisieren. Mit mobilen Plattformen und Apps erhalten Finanzmanager über Smartphone und Tablet jederzeit und an jedem Ort Zugang zu relevanten Leistungsindikatoren.

Die Studie finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung BearingPoint vom 21.06.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©fotomek/fotolia.com

11.07.2025

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“

Deutschlands Regionalbanken stehen an einem Wendepunkt: Sinkende Zinserträge, wachsender Wettbewerb und steigende Kosten zwingen sie zum strategischen Umdenken, zeigt eine neue Studie. Prof. Dr. Oliver Roll und Dr. Johann Thieme erklären im Interview, welche Institute jetzt durch klare Fokussierung, Digitalisierung und gezielte Investitionen in Vertrieb und Pricing punkten und welche Gefahr laufen, den Anschluss zu

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“
Meldung

© ulchik74/fotolia.com

09.07.2025

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen

Die neue Werkzeugmaschine mit Bitcoin bezahlen, die Software-Lizenz in Ether abrechnen oder Kryptowährungen im eigenen Online-Shop akzeptieren – für viele Unternehmen ist das derzeit noch Zukunftsmusik. Zwar ist fast die Hälfte (48 %) der deutschen Unternehmen überzeugt, dass Kryptowährungen in zehn Jahren ein selbstverständlicher Bestandteil des Zahlungsverkehrs sein werden, aber lediglich 2 % aller Unternehmen setzen sie

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen
Meldung

© mojolo/fotolia.com

09.07.2025

Banken blicken optimistisch nach vorn

Banken in Deutschland sind deutlich optimistischer hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung als vor einem Jahr: 55 % der befragten Geldhäuser erwarten eine leichte Verbesserung der Wirtschaftslage in den kommenden zwölf Monaten, vor einem Jahr lag dieser Anteil bei nur 30 %. Rund 27 % rechnen hingegen mit einer Eintrübung. Geschäftsaussichten: positiv Positiv beurteilen die Finanzinstitute ihre eigene derzeitige Geschäftsentwicklung.

Banken blicken optimistisch nach vorn

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank