• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Datenqualität und Transparenz werden Erfolgsfaktoren für Banken

08.05.2018

Datenqualität und Transparenz werden Erfolgsfaktoren für Banken

Beitrag mit Bild

© peshkova/fotolia.com

Künstliche Intelligenz (KI) wird die Finanzbranche als Schlüsseltechnologie zukünftig signifikant prägen und erfordert von Banken deutliche Verbesserungen bei der gewissenhaften Überprüfung ihrer Datenquellen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Banking Technology Vision“ des Beratungsunternehmens Accenture. Diese ermittelt jedes Jahr die wichtigsten Technologietrends mit Disruptionspotenzial für die Bankenbranche. Demzufolge investieren die Hälfte der befragten Banken weltweit (51%) zu wenig in die Überprüfung ihrer Daten. Um jedoch Fehlentscheidungen aufgrund von ungenauen oder gar manipulierten Daten zu vermeiden und das Vertrauen von Kunden und Regulatoren zu halten, werden für Banken die Datenqualität sowie die Transparenz automatisierter Prozesse erfolgskritisch sein.  

Banken verwalten seit je her große Mengen vertraulicher Daten. Im Zuge der Digitalisierung ist deren Rolle jedoch immer wichtiger geworden. Vier von fünf Bankmitarbeiter nutzen Daten, um kritische und strategische Entscheidungen zu treffen. Dabei werden häufig zusätzliche, unstrukturierte Daten aus externen Quellen wie Social Media oder Datenbanken herangezogen. Obwohl die Mehrheit der global befragten Bankmitarbeiter von der Integrität ihrer Datenquellen überzeugt ist (94 Prozent), stellt die Studie fest, dass die Hälfte der Banker nicht genug tun, um die Qualität ihrer Daten zu validieren und so den erforderlichen Standard sicherzustellen. Denn mögliche Risiken durch Fake-Daten oder externe Manipulationen, sehen die Befragten mehrheitlich (78 Prozent) als Gefahr. In Deutschland teilen sogar 93 Prozent der befragten Bankmitarbeiter diese Einschätzung.

„Gerade vor dem Hintergrund des vermehrten Einzugs von KI machen ungenaue und ungeprüfte Daten Banken anfällig für falsche Schlussfolgerungen, die schließlich zu Fehlentscheidungen führen können“, so Christian Altrock, Geschäftsführer bei Accenture und Leiter des Bereiches Banken. „Banken müssen diese Schwachstelle korrigieren, indem sie die Herkunft ihrer Datengrundlage von Anfang an überprüfen.“

Algorithmen als Kollegen und Kundenbetreuer in Banken  

Die Mehrheit der weltweit befragten Bankmitarbeiter (79 Prozent) glaubt, dass Menschen in den nächsten zwei Jahren mit KI als Kollegen zusammenarbeiten werden. Im deutschen Markt ist diese Ansicht mit 83 Prozent der Befragten sogar etwas weiterverbreitet. Allerdings äußerten sich alle Befragten besorgt darüber, wie KI Entscheidungen trifft und ob dies gesetzlichen und ethischen Standards entspricht. „Mit zunehmender Sichtbarkeit von KI in Banken – sowohl in der Rolle des Kollegen als auch des Kundenbetreuers – wird die Art und Weise, wie KI Entscheidungen trifft, stärker hinterfragt“, erklärt Christian Altrock. „Entscheidungsprozesse von KI-Systemen dürfen keine Blackbox sein. Banken müssen hier die gleiche Überprüfbarkeit bieten, wie bei jedem anderen Mitarbeiter. Die Grundlage für KI-Anwendungen müssen valide Daten sein.“

Rund 90 Prozent der Bankangestellten weltweit halten es für wichtig, dass Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen die Grundlagen von KI-basierten Entscheidungsfindungen verstehen, in Deutschland sind es ebenso viele. Der globale Bankensektor will darauf reagieren: Ein Viertel (24 Prozent) der Befragten gaben an, dass sie innerhalb von zwei Jahren Transparenz für alle Bereiche schaffen wollen, in denen KI in der Bank eingesetzt wird. Weitere 29 Prozent erklärten, dass ihre Bank plant, für alle KI-Entscheidungen, die den Kunden betreffen, vollständig transparent zu sein. Im deutschen Markt war die Bereitschaft für Transparenz zu sorgen mit 33 Prozent in beiden Dimensionen etwas stärker ausgeprägt.

Reibungsloser Geschäftsablauf durch Blockchain

Die Blockchaintechnologie ist laut der Studie von ähnlich zentraler Bedeutung wie die Nutzung von KI. In knapp drei Jahren erwarten Bankmanager weltweit, dass operative Blockchainsysteme in ihren Instituten in Betrieb sein werden und diese Technologie allmählich alte Kernbankensysteme kostengünstig ablösen könnte. Blockchain und Microservices könnten für Banken außerdem die technische Antwort auf die Frage werden, wie ein reibungsloser Geschäftsablauf in Zusammenarbeit mit externen Partnern erreicht werden kann. Vielen Banken ist dies aufgrund ihrer komplexen, oft unflexiblen Betriebs- und Technologieplattformen aktuell nicht ohne weiteres möglich.

Eine vollständige Version der Accenture Banking Technology Vision 2018 finden Sie hier.

(Pressemitteilung Accenture vom 07.05.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

25.07.2024

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit

Mehr als vier Jahre internationaler Krisen, geprägt durch die Corona-Pandemie, den russischen Überfall auf die Ukraine, die dadurch ausgelöste, gerade abgeebbte Inflationswelle sowie wachsende geopolitische Spannungen, haben deutliche negative Spuren bei zentralen Kenngrößen wirtschaftlicher, staatlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in Deutschland hinterlassen. Die Bundesregierung hat zwar mit hohem Aufwand, darunter weit verbreitete Kurzarbeit, Unterstützungszahlungen und

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

24.07.2024

German Private Equity Barometer Q2 2024

Stimmungseinbruch auf dem deutschen Private Equity-Markt: Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt

German Private Equity Barometer Q2 2024
Meldung

©lassedesignen/fotolia.com

23.07.2024

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Etwa 40 % der Unternehmen, die in KI investiert haben, warten noch auf nennenswerte Renditen. Dies zeigen aktuelle Studiendaten. Wenig verwunderlich: viele Investments zahlen sich erst auf lange Sicht aus. Covello von Goldman Sachs ist jedoch alles andere als überzeugt davon, dass sich jene Investments überhaupt einmal auszahlen werden. „Bei den meisten technologischen Umwälzungen in der

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank