• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • DAX-Unternehmen berichten zunehmend über Digitalisierungsmaßnahmen

06.12.2022

DAX-Unternehmen berichten zunehmend über Digitalisierungsmaßnahmen

Die im DAX gelisteten Unternehmen berichten immer häufiger und umfangreicher über ihre Digitalisierungsmaßnahmen, so die Studie „DAX Digital Monitor“ von KPMG, für die die Geschäftsberichte des Jahres 2021 inklusive der nichtfinanziellen Berichterstattung ausgewertet wurden. Allerdings haben viele Unternehmen noch Defizite in der Umsetzung von Digitalisierungsstrategien und der Verankerung einer zugehörigen Verantwortung sowie beim Know-how im Unternehmen.

Beitrag mit Bild

©fotomek/fotolia.com

Die Themenfelder in den entsprechenden Berichten sind Kostensenkung, Mitarbeitende und Qualifikation, Kunden, Wachstum und Zukunftstechnologien. Auch Kennzahlen zur Digitalisierung werden aufgeführt, doch werden diese höchst unterschiedlich berichtet, was unternehmensübergreifende Vergleiche erschwert. Hinzu kommt, dass nur die wenigsten Konzerne einen Digitalvorstand (CDO) haben.

Nur fünf Unternehmen mit eigenem Digitalressort

In drei von vier DAX-Unternehmen (72%) sind Digitalisierungsverantwortung und -kompetenz fest auf Vorstandsebene verankert. Wo dies der Fall ist, geht diese Institutionalisierung in der Regel mit einer Verknüpfung mit anderen Funktionsaufgaben einher (z.B. bezogen auf CEOs oder CTOs). Ein eigenständiger Digitalvorstand, ein Chief Digital Officer, der Digitalisierungsverantwortung und -kompetenz auf Vorstandsebene explizit als eigenes Ressort verkörpert, ist nur bei fünf Unternehmen anzutreffen – bei E.ON, HeidelbergCement, Infineon, Qiagen und Vonovia.

Aufsichtsrat: Arbeitnehmerseite mit Potenzial

Was die Arbeitgeberseite des Aufsichtsrats betrifft, ist bei 80% der Unternehmen zumindest ansatzweise Digitalisierungsverantwortung und -kompetenz festzustellen. Auf der Arbeitnehmerseite konnte in den Aufsichtsgremien lediglich bei 25% der Unternehmen eine Digitalkompetenz bei den Mitgliedern beobachtet werden, was einen hohen Nachholbedarf an dieser Stelle unterstreicht.

Corporate Digital Responsibility? Fehlanzeige!

Bezüglich einer etwaigen Corporate Digital Responsibility wird keines der 40 Unternehmen in seinem Bericht konkret. Das erstaunt insofern, als die Unternehmen in Zukunft immer stärker gefordert sein dürften, auch bezüglich ihres Umgangs mit Daten im Zusammenhang mit ihren Geschäftsmodellen und -prozessen Rechenschaft abzulegen.

Digital Leadership keine wirkliche Vergütungskomponente

Bei 18 der 40 DAX-Unternehmen spielt die Digitalisierung explizit eine Rolle als Vergütungskomponente auf Vorstandsebene, entsprechend bei 22 nicht. Entsprechend fehlen in den meisten Fällen konkrete Anreize für die Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie.

Kostensenkungen rangieren im Digitalisierungskontext weit oben

Laut der Studienautoren rangieren Kostensenkungen im Digitalisierungskontext nach wie vor weit oben. Man sehe den Umstieg auf Digitales allgemein als geeigneten Weg hin zu operativer Exzellenz, die das Kerngeschäft profitabel halten oder gar optimieren soll. Im Vergleich zu den Vorjahresberichten habe Kostensenkung mithilfe der Digitalisierung einen merklichen Bedeutungsschub erfahren. Laut der Studie werden einschlägige Maßnahmen inzwischen recht konkret benannt.

Verankerung der Digital-Leadership-Kriterien auf Topmanagementebene hat sich verlangsamt

Die Verankerung der Digital-Leadership-Kriterien auf Topmanagementebene hat sich dem „DAX Digital Monitor“ zufolge im Vergleich zum Vorjahr deutlich verlangsamt. Der größte Handlungsbedarf lieg in der Verankerung der Digitalisierung als Vergütungskomponente auf Vorstandsebene und auf der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat.

Zuwächse bei den relevanten Digitalisierungskompetenzen auf der Arbeitnehmerseite

Spürbare Zuwächse bei den relevanten Digitalisierungskompetenzen auf der Arbeitnehmerseite dürften den Digitalisierungserfolg der Unternehmen erheblich begünstigen, erklären die Autoren der Studie. Zumal wesentliche Investitionsentscheidungen im Bereich der Digitalisierung in dem Gremium Aufsichtsrat gemeinsam diskutiert und entschieden werden.

Defizite bei Umsetzung und Verantwortlichkeit

Die Covid-19-Pandemie hat leider nicht dazu geführt, dass sich die Digitalisierung wirklich in der DNA der DAX-40-Unternehmen verankert hat. Die geringe Anzahl an Chief Digital Officern, die fehlende Corporate Digital Responsibility und die fragwürdige Subsumierung der Digitalisierung als einen rein ökologischen Nachhaltigkeitsaspekt sowie die zum Teil gewagte Interpretation von digitalen Kompetenzen in den Aufsichtsräten reicht nicht aus, um im digitalen Zeitalter zu bestehen, so das Fazit der Studienautoren.

Die KPMG-Studie „DAX Digital Monitor 2022“ finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung KPMG vom 06.12.2022)


Weitere Meldungen


Meldung

tumsasedgars/123rf.com

13.03.2025

Deutsche Unternehmen erwarten steigende Umsätze in Südafrika

Rund neun Monate nach den Parlamentswahlen blicken deutsche Unternehmen in Südafrika und der Region Südliches Afrika optimistisch auf ihre Geschäftsperspektiven für das laufende Jahr: In Südafrika rechnen 64 % der befragten Unternehmen 2025 mit steigenden Umsätzen. In der Region Südliches Afrika sind es 58 %. Auch die Gewinnerwartungen sind positiv. 48 % der Unternehmen in

Deutsche Unternehmen erwarten steigende Umsätze in Südafrika
Meldung

©Alexander Limbach/fotolia.com

12.03.2025

Demografischer Wandel setzt Mittelstand unter Druck

Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen: 58 % aller kleinen und mittleren Unternehmen rechnen damit, dass sie in den kommenden fünf Jahren Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen haben werden. Rund 40 % dieser Unternehmen wiederum halten es für sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich, dass sie wegen des Arbeitskräftemangels perspektivisch weniger Aufträge annehmen.

Demografischer Wandel setzt Mittelstand unter Druck
Meldung

©Travis/fotolia.com

11.03.2025

Vertrauen in digitale Assets wächst

Insgesamt gibt es wie auch im vergangenen Jahr weiterhin ein hohes Interesse an Kryptowährung. Im Durchschnitt investieren die Befragten mehr als ein Viertel (29 %) ihres gesamten Vermögens in digitale Assets (2024: 27 %). Der durchschnittliche Anteil der Digital Assets am Gesamtvermögen der Investierenden steigt damit gegenüber der ersten Erhebung im Jahr 2022 stetig an. Über

Vertrauen in digitale Assets wächst

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank