05.07.2023

Der weltweite IPO-Markt tritt auf der Stelle

Autokonzerne auf der Überholspur

murrstock/123rf.com

Die weltweite IPO-Aktivität liegt im 2. Quartal mit 310 Börsengängen etwa auf dem Vorjahresniveau, das Emissionsvolumen ist allerdings um fünf Prozent geschrumpft.

Weltweit bleiben Unternehmen bei Börsengängen zurückhaltend: Insgesamt wagten im zweiten Quartal weltweit 310 Unternehmen den Sprung aufs Parkett – 3 % weniger als im ebenfalls eher schwachen Vorjahresquartal. Auch das Emissionsvolumen schrumpfte weiter: um 5 % auf 39,0 Milliarden US-Dollar. Das sind Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY.

Blick nach China und USA

Dabei war die Entwicklung in den großen Regionen sehr unterschiedlich: So ging es in China bei der Zahl der IPOs um 28 % und beim Emissionsvolumen um 10 % aufwärts, während in Europa weniger Unternehmen den Schritt an die Börse wagten: Die Zahl der IPOs sank um 27 % auf 33. Das Emissionsvolumen kletterte aber um 58 % auf 2,7 Milliarden US-Dollar. In Deutschland gab es keine Börsenneulinge im zweiten Quartal.

Auch in den USA wurden zwar Zuwächse erzielt – um 15 % bei der Zahl der Börsengänge und sogar um 167 % beim Emissionsvolumen. Mit 31 Börsengängen, die zusammen 6,3 Milliarden US-Dollar einbrachten, blieben die IPO-Aktivitäten aber auf einem im Langzeitvergleich relativ niedrigen Niveau.

Vom weltweiten Emissionsvolumen von 39 Milliarden US-Dollar entfielen zehn Milliarden auf Technologieunternehmen. Zudem waren drei der fünf größten Börsengänge des zweiten Quartals Tech-IPOs: die beiden chinesischen Halbleiterhersteller Nexchip Semiconductor und SMEC erlösten 1,9 bzw. 1,8 Milliarden US-Dollar, und der chinesische Solarmodulhersteller CSI Solar erzielte knapp 1 Milliarde US-Dollar. Der größte Börsengang des Quartals fand aber in den USA statt: Die Consumer Health-Sparte des Pharmakonzerns Johnson & Johnson erzielte bei ihrem IPO unter dem Namen Kenvue ein Emissionsvolumen von 4,4 Milliarden US-Dollar.

Emissionen von Mantelgesellschaften (SPACs) kommen weitgehend zum Erliegen

Weltweit wurden im ersten Quartal 13 SPACs mit einem Volumen von insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar neu emittiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das Emissionsvolumen damit um 52 % geschrumpft, die Zahl der SPAC-Emissionen ging sogar um 64 % zurück.

„Es gibt kaum noch neue SPAC-Emissionen, der Boom ist vorüber“, stellt Dr. Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY, fest. „Und bestehende SPACs stehen stark unter Druck: Viele SPACs sind auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für Zusammenschlüsse, und die Zeit drängt, um innerhalb der Laufzeit das eingesammelte Kapital sinnvoll zu investieren. SPAC-Investoren fordern zudem oft ihre Einlagen zurück, so dass weniger Geld als geplant für die angestrebte Fusion mit einem operativ tätigen Unternehmen zur Verfügung steht. Zudem drückt die überwiegend schlechte Aktienperformance von SPAC-Zusammenschlüssen auf das Investorensentiment.“

(EY vom 29.06.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Euro, Geld, Münzen, Kredit, Krise, Risiko, Chance, Erfolg, Gehalt, Löhne, Bonus, Boni, verdienen
Meldung

© weyo/fotolia.com

28.09.2023

Head of Accounting – das sind die gefragtesten Finance-Positionen

Die Energiepreise senken die Margen, Preise werden teurer und Absätze geringer. Die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt sind spürbar, der Bedarf an Fachkräften seit Monaten unverändert. „Die Finance & Accounting Branche befindet sich in einer Art Wartezeit“, so Michael Baier, Senior Managing Director von Michael Page in Deutschland und Österreich. „Unternehmen sind zurückhaltend, was Gehaltsanpassungen und

Head of Accounting – das sind die gefragtesten Finance-Positionen
Inflation
Meldung

©gesrey/123rf.com

28.09.2023

Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2023: Politische Unsicherheit hoch

Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert für das Jahr 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,6 %. Damit wird die Prognose vom Frühjahr 2023 kräftig um 0,9 Prozentpunkte nach unten revidiert. „Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, sagt Oliver Holtemöller,

Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2023: Politische Unsicherheit hoch
Shopping, E-commerce, Kreditkarte, online-shopping
Meldung

©Cybrain/fotolia.com

27.09.2023

Konsumklima: Keine Erholung in Sicht

Nach einer insgesamt negativen Entwicklung im Vormonat, geht die Verbraucherstimmung in Deutschland im September erneut leicht zurück. Die Konjunkturerwartung legt zwar etwas zu und auch die Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung verzeichnen minimale Zuwächse. Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung lässt das Konsumklima allerdings erneut sinken. GfK prognostiziert für das Konsumklima im Oktober -26,5 Punkte und damit

Konsumklima: Keine Erholung in Sicht
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank