• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Deutscher M&A-Markt auch im vierten Quartal sehr aktiv

21.12.2016

Deutscher M&A-Markt auch im vierten Quartal sehr aktiv

Autokonzerne auf der Überholspur

Zahl und Volumen abgeschlossener M&A-Transaktionen sind im vierten Quartal deutlich zurückgegangen. Das zeigen die aktuellen M&A-Insights von Allen & Overy. Dennoch ist die M&A-Aktivität hoch und die Pipelines sind gut gefüllt. Nicht zuletzt weil die wesentlichen Treiber für M&A nach wie vor gegeben sind: Die Geldbestände deutscher Konzerne sind hoch, Fremdkapital billig. Die Antriebskraft dieser Treiber ist stark – so stark, dass sich die Akteure am deutschen M&A-Markt auch vom Ausgang des Brexit-Referendums im Vereinigten Königreichs nicht beeindrucken ließen.

Zahl und Volumen abgeschlossener M&A-Transaktionen sind  im vierten Quartal deutlich zurückgegangen. Das zeigen die aktuellen M&A-Insights von Allen & Overy. Dennoch ist die M&A-Aktivität hoch und die Pipelines sind gut gefüllt. Nicht zuletzt weil die wesentlichen Treiber für M&A nach wie vor gegeben sind: Die Geldbestände deutscher Konzerne sind hoch, Fremdkapital billig. Die Antriebskraft dieser Treiber ist stark – so stark, dass sich die Akteure am deutschen M&A-Markt auch vom Ausgang des Brexit-Referendums im Vereinigten Königreichs nicht beeindrucken ließen.

Nachdem das dritte Quartal von einem starken Drang deutscher Unternehmen ins Ausland geprägt war und sich die Zahl der Inbound- und Outbund-Transaktionen in etwa die Waage gehalten hatte, überwiegen im vierten Quartal die Transaktionen mit inländischen Zielgesellschaften. Die nach Transaktionsvolumen größte Unternehmensakquisition im vierten Quartal war der Erwerb des Spezialchemieunternehmens Atotech durch den Finanzinvestor Carlyle für 2,87 Milliarden Euro.

Dagegen ist der Expansionsdrang deutscher Unternehmen ins Ausland nach einem extrem aktiven dritten Quartal stark zurückgegangen. Zu nennen ist hier in erster Linie Siemens mit der Übernahme der US-Firma Mentor Graphics für 4,5 Milliarden US-Dollar. Die nächstgrößte Auslandsinvestition war bereits bedeutend kleiner: Die HanseMerkur Grundvermögen AG übernahm ein Portfolio von Gewerbeimmobilien von der österreichischen Conwert-Gruppe für 366 Millionen Euro.

Chinesische Investoren ausgebremst

Bemerkenswert ist, dass chinesische Investoren bei den großen Transaktionen des vierten Quartals überhaupt nicht zum Zug kamen. Widerstand kommt gleich aus zwei Richtungen.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel widerrief die Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Übernahme des Technologieunternehmens Aixtron, verwies die Übernahme der Osram-Tochter Ledvance ins Prüfverfahren und setzte sich bei seinem Besuch in Peking für gleiche Rahmenbedingungen für Investitionen deutscher Unternehmen in China und chinesischer Unternehmen in Deutschland ein.

Das Bundeswirtschaftsministerium schreibt an einem Gesetzentwurf, der dem Ministerium Vetorechte gegen ausländische Direktinvestitionen einräumen soll. „Dies allein hat bei chinesischen Investoren zu großer Unsicherheit geführt: Die Verhandlungen über eine Übernahme von Osram durch ein chinesisches Konsortium und über den Einstieg eines chinesischen Unternehmens bei Siltronic wurden beendet“, so Dr. Hartmut Krause, Corporate/M&A-Partner bei Allen & Overy.

Gebremst werden chinesische Unternehmen aber auch durch die eigene Regierung. Das staatliche Devisenamt (SAFE) hat hochrangige Vertreter internationaler Banken einbestellt, um eine schärfere Prüfung von Auslandsüberweisungen anzukündigen. „Ganz offensichtlich aus Angst vor hohen Geldabflüssen, die den Wert des Yuan gegenüber dem US-Dollar im laufenden Jahr so schnell sinken ließen wie noch nie – auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren“, so Krause. Danach sollen Auslandsinvestitionen ab 10 Milliarden US-Dollar künftig ausnahmslos untersagt werden. Auslandsinvestitionen ab 1 Milliarde US-Dollar würden nicht mehr erlaubt, wenn diese außerhalb des Kerngeschäfts lägen. Für Staatsunternehmen würden auch Immobiliengeschäfte im Ausland ab 1 Milliarde US-Dollar verboten. „Dennoch kann man davon ausgehen, dass chinesische Firmen weiterhin strategisch wichtige Unternehmen akquirieren werden“, sagt Krause.

Japanische Unternehmen aktiv

Demgegenüber waren japanische Unternehmen als Investoren aktiv. So übernahm Astellas Pharma Ganymed Pharmaceuticals für 460 Millionen Euro und Showa Denk erwarb das Graphitelektrodengeschäft von SGL Carbon für 384 Millionen Euro.

Ausblick

Wie sich das Marktgeschehen, vor allem vor dem Hintergrund von Brexit und der US-Präsidentschaftswahl, weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Die Transaktions-Pipeline für 2017 ist gut gefüllt. Verschiedene Carve-outs, Exits von Finanzinvestoren und große IPOs stehen an, sodass den M&A-Aktivitäten im Jahr 2017 zuversichtlich entgegengeblickt werden kann.

(Pressemitteilung Allen & Overy vom 21.12.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Innovation, Start-up, Erfolg, Start, Rakete, Raumfahrt
Meldung

©andreypopov/123rf.com

01.06.2023

InvestEU: 60 Millionen Euro für neuen Raumfahrtfonds ‚Alpine Space Ventures‘

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) beteiligt sich mit 60 Millionen Euro an Alpine Space Ventures (ASV). Das ist ein in Deutschland ansässiger Risikokapitalfonds, der sich auf den Raumfahrtsektor konzentriert. Die EIF-Finanzierung wird durch das InvestEU-Programm und die CASSINI-Investitionsfazilität des europäischen Raumfahrtprogramms unterstützt, die besonders risikoreiche Investitionen in den Raumfahrtsektor ermöglicht. Wirtschaftskommissar PaoloGentiloni sagte: „Diese Vereinbarung wird

InvestEU: 60 Millionen Euro für neuen Raumfahrtfonds ‚Alpine Space Ventures‘
Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

01.06.2023

Innovationskraft in Deutschland sinkt rapide

Der Anteil innovativer Unternehmen in Deutschland sinkt rapide. Nur noch jedes fünfte deutsche Unternehmen kann heute als besonders innovativ bezeichnet werden. 2019 galt dies noch für jeden vierten Betrieb. Dagegen ist allein in den zurückliegenden drei Jahren der Anteil der Unternehmen, die nicht aktiv nach Neuerungen suchen, von 27 auf 38 % gewachsen. Diese Entwicklung gefährdet

Innovationskraft in Deutschland sinkt rapide
Aktien, Dax, Shareholder, Investition, Börse
Meldung

©psdesign1/fotolia.com

31.05.2023

Portfolio-Management in unsicheren Zeiten

Klimawandel, Ukraine-Krieg, hohe Inflation, steigende Zinsen – die Liste der aktuellen Krisen ist lang. Allerdings werden Unternehmen auch besser darin, sich an die Mischung aus Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – kurz VUCA – anzupassen und ihre strategischen Ansätze entsprechend zu überarbeiten. So geben 55 % der Unternehmen an, in den kommenden zwölf Monaten mit einer

Portfolio-Management in unsicheren Zeiten
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank