Die Corona-Krise hat Spuren hinterlassen: Auch wenn sich der deutsche Mittelstand in der zweiten Jahreshälfte 2020 wirtschaftlich zunächst erholt hat, blieb das Wachstum der mittelständischen Unternehmen im ersten Halbjahr 2021 nach Einschätzung von Führungskräften hinter den Erwartungen zurück. Das geht aus dem aktuellen Grant Thornton International Business Report hervor, der Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer und andere Führungskräfte global und in Deutschland zur aktuellen wirtschaftlichen Stimmung befragt.
Neben der Corona-Pandemie sehen die Führungskräfte laut der Studie die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt als Ursache für das gebremste Wachstum. Es gebe derzeit zu wenig Fachkräfte. Aber auch Verzögerungen in den Lieferketten sowie die Waren- und Rohstoffknappheit wirkten sich zuletzt bremsend auf das Wachstum der Unternehmen aus. Trotzdem blickt derzeit mit 67% ein Großteil der befragten Führungskräfte optimistisch in die Zukunft. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 verbessert sich dieser Wert damit um 26 Prozentpunkte.
Positiv gestimmt: Unternehmer erwarten höhere Umsätze
Der Optimismus des deutschen Mittelstandes erklärt sich laut des International Business Reports vor allem durch höhere Umsatzerwartungen in den kommenden Monaten: Diese stiegen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 um 17%. Insgesamt erwartet die Hälfte der deutschen Mittelstandsunternehmen (49%) ein Umsatzwachstum in den kommenden zwölf Monaten. Auch die Gewinnerwartung mit einem Anstieg von 15% sowie der Export mit einem Anstieg um 13% ziehen im Vergleich zum vergangenen Halbjahr wieder kräftig an, stellt der International Business Reports fest. Dies gebe den Unternehmen die Möglichkeit, wieder zu investieren und zu wachsen. So wollen die Befragten in den kommenden Monaten vor allem in neue Technologie (45%) und in die Qualifikation der Mitarbeiter (44%) investieren.
Sorge um die Zukunft der weltweiten Verkehrsinfrastruktur und Lieferketten
Sorge bereitet jedoch ein anderes Thema: 49% der Befragten stellen die Zukunftsfähigkeit der globalen Verkehrsinfrastruktur und Lieferketten infrage. Die Führungskräfte fürchten außerdem, dass sich zunehmende Regulierungen und eine zu hohe Bürokratie negativ auf das Wachstum auswirken könnten.
Viele Unternehmen stehen außerdem vor einem weiteren Problem: Es gibt zwar ausreichend Arbeit, aber es fehlt an Personal – und zusätzlich in vielen Branchen immer noch an Waren und Rohstoffen, um der wachsenden Nachfrage am Markt gerecht zu werden.
Weitere Informationen, auch zur globalen Studie finden Sie hier.
(Pressemitteilung Warth & Klein Grant Thornton vom 25.08.2021)