• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Deutschland bleibt attraktiv für US-Unternehmen

20.04.2018

Deutschland bleibt attraktiv für US-Unternehmen

Autokonzerne auf der Überholspur

© sdecoret/fotolia.com

US-Unternehmen in Deutschland blicken sehr optimistisch in die Zukunft. Auch deutsche Unternehmen in den USA planen, weiter zu expandieren.

Die American Chamber of Commerce in Germany (Amerikanische Handelskammer in Deutschland, kurz AmCham Germany) stellt heute gemeinsam mit Roland Berger die Ergebnisse des Transatlantic Business Barometer 2018 vor. Die Umfrage zeigt: Das Geschäftsjahr 2017 war für die US-Unternehmen in Deutschland erfolgreich. Drei Viertel der Unternehmen steigerten ihre Umsätze, jeweils über die Hälfte erhöhte die Investitionen und steigerte die Beschäftigtenzahl. Die Aussichten für 2018 bleiben weiterhin positiv: 82 Prozent der US-Unternehmen in Deutschland erwarten einen Anstieg beim Umsatz, mehr als 50 Prozent jeweils bei Beschäftigten und Investitionen. Darüber hinaus möchten 61 Prozent der befragten US-Unternehmen ihre Aktivitäten in Deutschland in den kommenden drei bis vier Jahren ausbauen – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (55%).

Zum ersten Mal wurden außerdem deutsche Firmen in den USA befragt. Das positive Ergebnis: Nach einem guten Geschäftsjahr 2017 gehen 80 Prozent von steigenden Umsätzen auch im laufenden Jahr aus, jeweils 55 Prozent prognostizieren Steigerungen bei Beschäftigten und Investitionen. 70 Prozent der deutschen Unternehmen in den USA planen einen Ausbau ihrer dortigen Aktivitäten in den kommenden drei bis vier Jahren.

„Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Deutschland als auch die USA nach wie vor hoch geschätzte Investitionsstandorte sind – trotz der aktuellen politischen Dissonanzen,“ sagt Bernhard Mattes, Präsident der AmCham Germany. „Deutschland reizt US-Unternehmen mit seiner stabilen Wirtschaft und dem starken Binnenkonsum. Auf der anderen Seite des Atlantiks haben Maßnahmen wie die US-Steuerreform die Attraktivität der USA für deutsche Investoren gesteigert.“

Deutschland im Check: Viel Qualität, aber hohe Kosten

Die überwiegende Mehrheit der US-Unternehmen in Deutschland (91 Prozent) gibt dem Standort sehr gute oder gute Noten. Die gut ausgebildete Mitarbeiterbasis, das Potenzial als Absatzmarkt und die Qualität der physischen Infrastruktur sowie von Forschung und Entwicklung hierzulande werden jeweils von mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen als gut oder sehr gut bewertet.

So erfreulich diese Ergebnisse auch sind, besteht aus Sicht der US-Unternehmen Verbesserungsbedarf am deutschen Standort: Fast 60 Prozent der Befragten kritisieren die hohen Energiekosten, mehr als 30 Prozent die Arbeitskosten und die Unternehmensbesteuerung. Auch bei der digitalen Infrastruktur und den Rahmenbedingungen für Startups und Unternehmertum sehen die Unternehmen Handlungsbedarf – nur knapp ein Drittel bewerten diese Faktoren jeweils gut oder sehr gut.

Standort USA: Hohe Anreize, aber Herausforderung Politik

Zwei Drittel der deutschen Investoren in den USA geben dem Standort gute oder sehr gute Noten. Besonders schätzen sie neben dem Potential als Absatzmarkt (84 Prozent) auch die Unternehmensbesteuerung (71 Prozent), die Rahmenbedingungen für Startups und Unternehmertum (69 Prozent) und die Qualität der digitalen Infrastruktur (61 Prozent).

Diese positiven Ergebnisse werden jedoch durch Herausforderungen in der Planungssicherheit getrübt: Nur 38 Prozent der deutschen Unternehmen bewerten die Planbarkeit der Rahmenbedingungen für Investitionen in den USA als gut oder sehr gut. Knapp über die Hälfte bemängelt die allgemeine Verlässlichkeit der US-Politik.

Dazu Mattes: „Die Stabilität der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Protektionistische Maßnahmen wie die Ankündigung von einseitigen Importzöllen tragen zur Verunsicherung der Wirtschaft bei und sind der falsche Schritt. Wirtschaft wie Politik müssen sich gerade jetzt für freien und fairen Handel einsetzen und den Dialog suchen. Das Transatlantic Business Barometer bestätigt deutlich: Die Stärke liegt im deutsch-amerikanischen Zusammenspiel. Deutschland kann vieles von der IT-Affinität und dem Unternehmergeist der Amerikaner lernen, und dient den USA mit seinem dualen Ausbildungssystem als Vorbild.“

Über das Transatlantic Business Barometer

Das Transatlantic Business Barometer ist eine exklusive Umfrage unter US-Investoren in Deutschland und deutschen Investoren in den USA. Seit 15 Jahren werden die US-Unternehmen im Rahmen des Business Barometer befragt. Dieses Jahr wurde die Umfrage erstmalig um deutsche Unternehmen in den USA erweitert, um eine vollständige transatlantische Perspektive zu erhalten.

Teilgenommen haben 84 Unternehmen, davon 39 US-Unternehmen mit einem Standort in Deutschland und 45 deutsche Unternehmen mit einem Standort in den USA. Die Umfrage fand im Februar 2018 statt.

(Pressemitteilung Roland Berger vom 20.04.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


China
Meldung

© vege/fotolia.com

11.04.2024

Weniger deutsche Unternehmen von China abhängig

Weniger Unternehmen in Deutschland geben an, abhängig von Vorprodukten aus China zu sein. Dies geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. Demnach sind derzeit 37 % aller Industrieunternehmen in Deutschland auf wichtige Vorprodukte aus China angewiesen. Im Februar 2022, unmittelbar vor Beginn des Krieges in der Ukraine, waren es noch 46 %. „Gleichzeitig sehen wir, dass

Weniger deutsche Unternehmen von China abhängig
sustainability, Nachhaltigkeit, ESG
Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

10.04.2024

Geschäftsmodell Klimaschutz

In Deutschland hat sich Klimaschutz längst als relevanter Wirtschafts­faktor etabliert. Dies spiegeln auch aktuelle Befragungs­ergebnisse aus dem KfW-Klimabarometer wider, wonach bereits heute 30 % der Unternehmen in Deutschland – dies sind rund 1,1 Mio. Unternehmen – Waren oder Dienstleistungen anbieten, die zum Klimaschutz beitragen. Dabei haben 12 % oder rund 450.000 Unternehmen ihr Angebot sogar vorrangig

Geschäftsmodell Klimaschutz
Europa
Meldung

©DenysRudyi/fotolia.com

10.04.2024

Standort Deutschland nur Mittelfeld

Deutschland liegt bei der gegenwärtigen Standortattraktivität für Firmen aus dem eigenen Land nur im Mittelfeld Europas. Dies zeigt eine Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik unter Wirtschaftsexpertinnen und -experten in verschiedenen Ländern. In Deutschland bewerten die einheimischen Befragten die Standortattraktivität mit 61,3 von 100 möglichen Punkten. Österreich erzielte 72,4 Punkte; die

Standort Deutschland nur Mittelfeld
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank