• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Die Rolle der Banken als Hauptfinanzierer der deutschen Wirtschaft verändert sich

29.04.2019

Die Rolle der Banken als Hauptfinanzierer der deutschen Wirtschaft verändert sich

Beitrag mit Bild

© Marco2811/fotolia.com

In Deutschland stand bislang fest: Die deutschen Banken sind Hauptfinanzier des Mittelstandes und der Wirtschaft. In anderen Ländern haben Fonds bereits eine wesentlich größere Bedeutung. Dieser Wandel könnte in Deutschland mit der konjunkturellen Abkühlung und einer potentiell anschließenden Krise jetzt ebenfalls anstehen. Zu diesen Ergebnissen kommt die neue „Restrukturierungsstudie 2019“ von Roland Berger, für die 500 Sanierungsexperten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden.

Durch die schwachen Konjunkturaussichten, geopolitischen Spannungen und den großen Anpassungsdruck der Digitalisierung rückt die nächste Krise immer näher. „Die jüngste Senkung der Konjunkturprognose der Bundesregierung auf 0,5 Prozent Wachstum für 2019 verdeutlicht die angespannte wirtschaftliche Lage“, erklärt Sascha Haghani, globaler Leiter des Competence Centers „Restructuring, Performance, Transformation & Transaction“ von Roland Berger. So erwarten 9 von 10 befragten Experten, dass die Abkühlung der Wirtschaft die Anzahl an Sanierungsfällen im laufenden Jahr steigen lassen wird.

Mehr Sanierungsfälle vor allem in der Automobil- und Konsumgüterindustrie

Laut den Experten wird es vor allem die Automobil- und die Konsumgüterindustrie treffen. So belegen diese zwei Industriesektoren in der aktuellen Studie Platz 1 und 2 der am meisten gefährdeten Branchen. „Deutsche Unternehmen in diesen Branchen müssen häufig mit grundlegenden Veränderungen im Geschäftsmodell reagieren, wenn sie nach der nächsten Krise noch existent sein möchten“, warnt Roland Berger Partner Gerd Sievers. Geschäftsmodellinnovationen werden zwar als häufigste Einzelmaßnahme genannt, aber insgesamt halten sich strategische und operative Maßnahmen die Waage.

Digitalisierung: Krisenursache und Lösungsansatz in einem

Wie in den beiden vorangegangenen Jahren bleiben die Digitalisierung und disruptive Innovationen nach Einschätzung der Befragten die wesentlichen Treiber von Unternehmenskrisen. Dabei halten 81 Prozent der Experten die Digitalisierungsstrategie inzwischen für einen zentralen Bestandteil des Sanierungskonzepts. „Bei der Erstellung von Sanierungskonzepten kommt die digitale Strategie der Unternehmen zunehmend auf den Prüfstand“, so Gerd Sievers.

Außerdem gehen zwei Drittel der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass die Komplexität von Sanierungen künftig weiter zunimmt. Rechtliche Anforderungen und Dokumentationsaufwand steigen parallel zur Anzahl der Stakeholder. Dabei wird die Digitalisierung des Sanierungsprozesses, um die Komplexität zu reduzieren, noch zu wenig genutzt. „Dadurch steigen die Kosten – und die eigentliche leistungswirtschaftliche Sanierung droht in den Hintergrund zu rücken“, erklärt Sascha Haghani.

Regulatorik stellt Kreditinstitute vor große Herausforderungen

Sollte sich die Konjunktur weiter abkühlen, wären auch Kreditinstitute aufgrund der strengen regulatorischen Maßnahmen deutlich betroffen. Denn Vorgaben wie IFRS 9 und die NPL Guideline, aber auch der starke Abbau von Restrukturierungsspezialisten bei den Banken werden nach Einschätzung von 54 Prozent der Umfrageteilnehmer zu mehr Kreditverkäufen an Fonds führen.

Nur 21 Prozent sehen die weitere Begleitung und Sanierung der Unternehmen als erste Option. „Dies könnte im Ergebnis zu einer grundsätzlichen Veränderung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland und insbesondere im deutschen Mittelstand führen“, stellt Sascha Haghani in Aussicht.

(Pressemitteilung Roland Berger vom 29.04.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©Sondem/fotolia.com

02.10.2024

Family Offices in Deutschland rechnen mit Vermögensanstieg für 2024

Family Offices in Deutschland erwarten laut der neuesten Deloitte-Studie trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten einen Anstieg des verwalteten Vermögens. Dank langfristiger Strategien und soliden Kapitalreserven können Family Offices aktuelle Herausforderungen meistern. Zusätzlich setzen sie zunehmend auf externe Experten und investieren verstärkt in Nachhaltigkeitsprojekte und technologische Innovationen. Wachstum bringt Neueinstellungen mit sich Dass die Zeichen auf Wachstum stehen,

Family Offices in Deutschland rechnen mit Vermögensanstieg für 2024
Meldung

pitinan/123.rf.com

01.10.2024

Unternehmen erwarten höhere Produktivität durch KI

Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland erwartet eine größere Produktivität durch Künstliche Intelligenz (KI). 70 % der vom ifo Institut befragten Unternehmen hoffen auf derartige Effekte. „Dies zeigt, dass viele Unternehmen Chancen in der KI sehen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Alle Unternehmen werden prüfen müssen, ob und wie sie KI einsetzen können.“ Innerhalb

Unternehmen erwarten höhere Produktivität durch KI
Meldung

©Cybrain/fotolia.com

30.09.2024

Preiserwartungen deutlich gesunken

Immer weniger Unternehmen in Deutschland wollen ihre Preise erhöhen. Die ifo Preiserwartungen sanken im September auf 13,8 Punkte, nach 16,1* im August. Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2021. „Die wirtschaftliche Krise verringert die Spielräume für die Unternehmen, ihre Preise anzuheben“, sagt ifo Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Damit dürfte die Inflationsrate in Deutschland in den

Preiserwartungen deutlich gesunken

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank