Künstliche Intelligenz gewinnt stark an Bedeutung für die Finanzberichterstattung: Rund drei Viertel der Unternehmen (73 %) nutzen bzw. testen die Technologie schon heute. In knapp drei Jahren planen nahezu alle Unternehmen (99 %) den Einsatz von KI. Hierfür investieren sie durchschnittlich knapp 10 % des gesamten IT-Budgets in KI – Tendenz stark steigend. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue KPMG-Studie, für die weltweit Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Spanien, USA, Kanada, Australien und Japan befragt wurden.
Die Unternehmen verbinden laut Studie große Hoffnungen mit dem Einsatz von KI. Zwei Drittel sehen dadurch ihre Fähigkeit gestärkt, Trends und mögliche Auswirkungen auf ihr Geschäft vorherzusagen. 60 % erhoffen sich Einblick in mögliche Risiken in Echtzeit, während 57 % mit besseren datengestützten Entscheidungen und einer höheren Datengenauigkeit rechnen.
Große und börsennotierte Unternehmen führen KI schneller ein
Im Branchenvergleich haben Telekommunikations- und Technologieunternehmen den größten Fortschritt bei der Einführung von KI gemacht: 41 % von ihnen nutzen KI in ihrer Finanzberichterstattung, gefolgt von Vertretern der Branchen Energie, natürliche Ressourcen und Chemie (35 %) sowie Gesundheitswirtschaft und Life Sciences (31 %). Schlusslicht sind Konsumgüter- und Handelsunternehmen (26 %). Auch Gesellschafsform und Größe der Unternehmen haben Einfluss auf die Geschwindigkeit. Große und börsennotierte Unternehmen sind ihren kleineren und in Privatbesitz befindlichen Pendants derzeit einen Schritt voraus – das liegt insbesondere am gesteigerten öffentlichen Interesse an diesen Firmen.
Das sind die Hürden
Als größte Hürden bei der Einführung von KI in der Finanzberichterstattung nennen die Unternehmen unter anderem Datenschutz und -sicherheit (59 %), fehlendes Know-how und qualifizierte Mitarbeiter (56 %), unzureichende Finanzierung (49 %), einzuhaltende Regulierung (42 %) und das Risiko des vom Menschen unüberwachten Einsatzes von Algorithmen. Die Unternehmen hegen zudem Bedenken, was die Genauigkeit der Ergebnisse angeht: 54 % haben hier „große Bedenken“.
(KPMG vom 21.05.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)