• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Entscheidend für Kreditzugang: Die Unternehmensbonität

08.08.2016

Entscheidend für Kreditzugang: Die Unternehmensbonität

Entscheidend für Kreditzugang: Die Unternehmensbonität

Die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/2009 war für den deutschen Mittelstand ein Stresstest, der mit einer Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit einiger Unternehmen einherging. Fast acht Jahre später haben die kleinen und mittleren Unternehmen Deutschlands ihre Bonität wieder sichtbar verbessert und sind deutlich widerstandsfähiger gegenüber neuen Krisen.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/2009 war für den deutschen Mittelstand ein Stresstest, der mit einer Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit einiger Unternehmen einherging. Fast acht Jahre später haben die kleinen und mittleren Unternehmen Deutschlands ihre Bonität wieder sichtbar verbessert und sind deutlich widerstandsfähiger gegenüber neuen Krisen. Das belegt eine aktuelle Studie von KfW Research und Creditreform.

Die Ergebnisse zeigen aber auch: Hinter dem Anstieg der durchschnittlichen Bonität versteckt sich auch ein gestiegener Anteil an Unternehmen mit schwacher oder sehr schwacher Bonität. Die derzeit gute konjunkturelle Lage bietet jedoch gute Voraussetzungen, die Zahl der gefährdeten bonitätsschwachen Unternehmen zu reduzieren.

Bonität des deutschen Mittelstandes hat sich sichtbar erholt

Vor allem größere Mittelständler mit mehr als 50 Beschäftigten haben die konjunkturelle Erholung der Nach-Krisenjahre nutzen können und ihre Bonität deutlich verbessert. Der Anteil an Unternehmen mit ausgezeichneter oder sehr guter Bonität ist in diesem Segment zwischen 2009 und 2014 deutlich um 7,5 Prozentpunkte gestiegen.

„Weite Teile des Mittelstands haben die guten Jahre nach der Krise genutzt, um Eigenkapital aufzubauen und ihre Liquidität zu verbessern. Das macht sie widerstandsfähiger und stärkt die Bonität“, meint Michael Bretz, Leiter Wirtschaftsforschung Creditreform. Bei der Branchenbetrachtung fällt besonders die positive Entwicklung der Baubranche, des Handels und des forschungs- und entwicklungsintensiven Verarbeitenden Gewerbes auf. In den genannten Wirtschaftszweigen gab es 2014 wieder deutlich mehr bonitätsstarke (3,4; 3,8 und 3,8 Prozentpunkte) und weniger bonitätsschwache Unternehmen (2,1; 1,0 und 1,2 Prozentpunkte) als zum Höhepunkt der Krise im Jahr 2009.

Anteil an Unternehmen mit schwacher Bonität dennoch gestiegen

Neben diesem allgemein positiven Trend gibt es aber auch kritische Entwicklungen. Denn vor allem unter den kleinen KMU mit weniger als 10 Beschäftigten sowie im Dienstleistungssektor und im sonstigen Verarbeitenden Gewerbe gibt es einen gestiegenen Anteil an Unternehmen mit schwacher oder sehr schwacher Bonität. Ende 2013 wiesen fast 9 Prozent der Kleinunternehmen nur eine ungenügende Bonität auf. Im Jahr 2014 konnte dieser Anteil durch die gute konjunkturelle Lage reduziert werden, war mit rund 7 Prozent dennoch hoch.

„Eine schwache Unternehmensbonität kann gefährlich werden, denn sie bestimmt den Kreditzugang in besonderem Maße“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe die Ergebnisse der Studie. Vor allem in Krisenzeiten spüren bonitätsschwache Unternehmen die Rationierung des Kreditangebotes besonders stark, wie KfW Research und Creditreform mittels statistischer Analysen ermitteln konnten.

Insgesamt haben die bonitätsschwachen KMU von den positiven Veränderungen im Finanzierungsumfeld nach der Krise aber profitieren können. Ihr Kreditzugang hat sich deutlich verbessert. Grund zur Gelassenheit gibt es dennoch nicht. „Die Bonität ist und bleibt zentrale Größe bei der Kreditentscheidung der Banken. Die KMU sollten sie auch in Zeiten mit leichtem Kreditzugang nicht aus dem Auge verlieren. Eine gestärkte Bonität wird dem deutschen Mittelstand helfen, auch zukünftige Krisen zu meistern und als Stütze der deutschen Wirtschaft zu fungieren.“

(Pressemitteilung KfW vom 08.08.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Wachstum, Investition, Erfolg
Meldung

©Maksim Kabakou/fotolia.com

23.03.2023

Konjunkturprognose leicht verbessert

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) hat die Konjunkturprognose für 2023 und 2024 leicht nach oben korrigiert. Für Deutschland erwartet der Sachverständigenrat nun, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 % im laufenden Jahr und um 1,3 % im nächsten Jahr wachsen wird – etwas mehr als noch im Herbst vorhergesagt. Die Inflation dürfte im Verlauf des

Konjunkturprognose leicht verbessert
Container, Import, Export, LKW
Meldung

© furuoda/fotolia.com

23.03.2023

Kiel Trade Indicator: Welthandel und Warenströme im roten Bereich

Der weltweite Warenverkehr präsentiert sich laut jüngstem Update des Kiel Trade Indicator im März kraftlos (Monat zu Monat, preis- und saisonbereinigt). Anhand der ersten Daten des laufenden Monats sieht der Algorithmus sowohl den Welthandel insgesamt als auch die Warenströme vieler Volkswirtschaften im Vergleich zum Februar im roten Bereich. Weniger Ausfuhren Chinas Chinas Ausfuhren dürften erneut

Kiel Trade Indicator: Welthandel und Warenströme im roten Bereich
Energie, Energiekrise, Strom, Stromkosten, Stromzähler
Meldung

©JürgenFälchle/fotolia.com

22.03.2023

Konjunkturtreiber aktuell durch negative Einflüsse überlagert

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sieht Deutschland in seinem neuen Gutachten vor einer langsamen Erholung. Nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bremsen vor allen strukturelle Risikofaktoren und Unsicherheiten das Wirtschaftswachstum. „Zwar sind die Unternehmen besser durch die Wintermonate gekommen, als noch im Herbst zu befürchten war“, kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben das

Konjunkturtreiber aktuell durch negative Einflüsse überlagert
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank