Technologie-Wirrwarr in vielen Unternehmen
Die Erkenntnisse des Risikomanagements zählen zu den wichtigsten Voraussetzungen für Führungskräfte, um Risiken und Chancen zu erkennen und nachhaltige, strategische Entscheidungen zu treffen. Um mit dem Tempo der derzeitigen Transformationen und Krisen Schritt zu halten, müssen viele Organisationen ihr Risikomanagement modifizieren. Größter Hinderungsgrund ist derzeit in vielen Organisationen, dass das Risikomanagement an vielen verschiedenen Stellen im Unternehmen erfolgt und nicht zentral ausgewertet wird. 75% der Befragten gaben zudem an, dass verschiedene Technologien im Einsatz sind, die nicht miteinander harmonieren.
Laut der Analyse verfügen viele Unternehmen derzeit nicht über ein einheitliches System zur Erfassung von Chancen und Risiken, die als zentrale Informationsquelle dienen kann. So gehen wichtige Informationen für risikobasierte Entscheidungen verloren.
Risikomanagement durch einheitliche Systeme und definierte Risikoindikatoren verbessern
Die Studie zeigt zudem, mit welchen Schritten Unternehmen ihr Risikomanagement verbessern können. Dazu zählt, das zuständige Team agil aufzustellen und sämtliche Risikoerkenntnisse zentral zu bündeln und auszuwerten. So fällt es der Geschäftsführung leichter, zum passenden Zeitpunkt risikobasierte, strategische Entscheidungen zur Zukunft des Unternehmens zu treffen. Dabei helfen auch unternehmensweite einheitliche Risikoprozesse und -systeme wie etwa eine zentrale Technologieplattform. Zudem sollten Entscheider bei neuen Projekten und strategischen Initiativen so früh wie möglich Experten einbeziehen, um die Erkenntnisse für strategische Entscheidungen zu nutzen. Denn immerhin geben 39% der Befragten an, durch die frühe Einbindung der Experten bessere Ergebnisse zu erzielen.
In den heutigen Zeiten mit vielen verschiedenen Herausforderungen wie der Digitalisierung, dem unbeständigen geopolitischen Umfeld und gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel ist es für Unternehmen besonders wichtig, einen Gesamtüberblick über sämtliche Risikofelder zu erhalten, empfehlen die Studienautoren.
65% der Unternehmen erhöhen ihre Investitionen in Technologie
Die Mehrheit der Befragten erhöht ihre Investitionen in digitale Technologien. Drei von vier Entscheidern setzen dabei auf Tools zur Datenanalyse (75%), Prozessautomatisierung (74%) sowie zur Erkennung und Überwachung von Risiken (72%). Eine wichtige Rolle bei der Erkennung spielen sogenannte Key Risk Indicators (KRI). Analog zu Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPI) sind Risikoindikatoren datengestützte Kennzahlen, die Gefahren bemessen und frühzeitige Warnhinweise geben können. Beispiele für KRIs zur Überwachung des Ransomware-Risikos sind Phishing-Vorkommnisse, die Anzahl von Sicherheitslücken, Sicherheitsprobleme bei E-Mails oder geleakte Zugangsdaten. Zu den KRIs in der Lieferkette könnten etwa Qualitätsbewertungen von Lieferanten, Vertragsverletzungen oder finanzielle Kennzahlen zählen.
Unternehmen müssen Risiken und Chancen nicht nur frühzeitig erkennen, um ihre Strategie entsprechend auszurichten, raten die Studienautoren. Die PwC-Studie zeigt auch, dass in den vergangenen Jahren jene Unternehmen erfolgreich waren, die selbstbewusst Risiken eingegangen sind. Das gelingt, wenn alle internen wie auch externen Informationen bestmöglich ausgewertet und genutzt werden.
Den „Global Risk Survey 2022“ finden Sie hier.
(Pressemitteilung PwC vom 07.07.2022)