Eine aktuelle weltweite Studie der intrernationalen Kanzelei Herbert Smith Freehills weist auf zunehmende M&A-Aktivitäten hin. Auch deutsche Unternehmen planen demnach eine verstärkte Aktivität im Bereich M&A.
87% der deutschen Befragten haben vor, mindestens eine M&A Transaktion in den nächsten drei Jahren durchzuführen, 79% planen sogar zwei Transaktionen oder mehr. Immerhin 42% der Befragten gaben an, dass die Planung höher liege als das Niveau ihrer M&A-Aktivitäten in den vergangenen drei Jahren. Mit 63% deutlich mehr als die Hälfte gaben außerdem an, zumindest eine große Transaktion zu planen (also eine solche, die den Gesamtumsatz um mindestens 5% steigern wird). Wichtigste Zielmärkte für deutsche Unternehmen sind Westeuropa (51% der Befragten) und Nordamerika (26%). Mit deutlich geringeren Anteilen folgen Südostasien (11%), China (6%) und Südasien (3%).
Wenn die Volatilitäten an den Märkten eine Auswirkung zeigen, dann am ehesten in Bezug auf die Dealgröße, die die Manager anstreben. 53% der Unternehmen aus der aktuellen Umfrage äußerten sich dahingehend, dass keine ihrer geplanten Akquisition einen größeren Umfang haben wird – im Vergleich zu 43% in der Studie 2015. Die Attraktivität von grenzüberschreitenden Deals bleibt aber ungebrochen hoch. Vorbehaltlich nicht voraussehbarer Marktkonditionen wollen 66% der Befragten mindestens einen grenzüberschreitenden Deal machen.
Was macht Deutschland attraktiv?
Ausländische Investoren schätzen an Deutschland in erster Linie die gute Infrastruktur (38%), wie die Studie ergab. Als weitere wichtige Argumente für Deutschland wurden das gute wirtschaftliche Umfeld genannt (22%) sowie das Angebot an passenden Übernahmeobjekten (16%). Die größten Bedenken haben ausländische Investoren auf dem deutschen Markt beim Thema Arbeitsrecht und Mitbestimmung (31%), Umweltgesetzgebung (25%) sowie Kartellrecht (19%).
Ralf Thaeter, Managing Partner bei Herbert Smith Freehills in Deutschland, hierzu: “Deutschland gilt als die robusteste und stabilste Wirtschaft in der Eurozone; und solange der Euro schwach ist, bleiben auch die Unternehmens-Bewertungen in Deutschland auf relativ geringem Niveau. Die Politik des billigen Geldes der Europäischen Zentralbank facht die Investitionen in Deutschland zusätzlich an. Hinzu kommen die niedrigen Energiepreise, welche die Attraktivität der Industrieunternehmen des Landes nochmals steigern.”
Kapitalverwendung im Wandel
Nur 12% der Befragten gaben an, M&A aktuell die höchste Priorität bei der Kapitalverwendung einzuräumen – ein Absturz im Vergleich zu den 42%, die noch vor drei Jahren hier ihre Priorität setzten. Ganze 58% hingegen priorisieren Kapitalinvestitionen (ein steiler Anstieg von 30% vor drei Jahren) und die restlichen 30% priorisieren die Ausschüttung an ihre Anleger (in etwa unverändert von 28% vor drei Jahren). In der Zusammenschau mit der geplanten M&A-Aktivität lassen diese Zahlen auch Rückschlüsse auf die Kapitalausstattung vieler Unternehmen zu.
Weitere Informationen finden Sie hier.
(Pressemitteilung Herbert Smith Freehills vom 18.04.2016)