• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Handels- und Konsumgüterbranche setzt auf M&A

13.04.2018

Handels- und Konsumgüterbranche setzt auf M&A

Beitrag mit Bild

© gunmanza/fotolia.com

Da die Cash-Reserven nicht nur bei den Private-Equity-Unternehmen, sondern auch bei den Handels- und Konsumgüterunternehmen auf Rekordhöhe (etwa eine Billion USD) gefüllt sind, ist für 2018 mit einem erneuten Anstieg der M&A-Aktivitäten zu rechnen, wie eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney zeigt.

„Nach Jahren der disruptiven Bedrohung und des Verlusts von Marktanteilen an innovative Startups gehen die klassischen Unternehmen jetzt mit strategischen Zukäufen zum Angriff über“, meint Dr. Mirko Warschun, Partner der Unternehmensberatung A.T. Kearney: „Wir werden 2018 einen weiterhin vitalen M&A-Markt erleben -mit Abschlüssen, die auf Innovation, Wachstum durch Konvergenz und die Verschmelzung von Online und Offline zielen. Doch nur wer intern stark aufgestellt ist, kann mit Akquisitionen einen dauerhaften Wertbeitrag erzielen.“

Das ist das Ergebnis der aktuellen Untersuchung zum M&A-Geschehen in der internationalen Konsumgüter- und Handelsbranche, die die Managementberatung in diesen Tagen vorlegt. Die Studie basiert auf einer Untersuchung von mehr als 100.000 internationalen Transaktionen in der Zeit von 2006 bis zum ersten Quartal 2018 sowie einer Umfrage unter Top-Managern der Branche und Private-Equity-Firmen.

Cash-Reserven auf Rekordhöhe

Der Trend zu bisweilen zweistelligem Wachstum seit 2009 hat 2017 einen leichten Rückgang erfahren, den die Autoren als Verschnaufpause werten. Wurden 2016 Branchentransaktionen im Wert von 468 Milliarden Dollar abgeschlossen, waren es 2017 nur noch 392 Milliarden Dollar. Ohne die Megadeals, die einen Hauptteil des außergewöhnlichen Wachstumsdeals im vergangenen Jahr ausmachten, entspricht das einem Rückgang von zwei Prozent des gesamten Transaktionswertes.

Da die Cash-Reserven nicht nur bei den Private-Equity-Unternehmen, sondern auch bei den Handels- und Konsumgüterunternehmen auf Rekordhöhe (etwa eine Billion US-Dollar) gefüllt sind, ist für 2018 mit einem erneuten Anstieg der M&A-Aktivitäten zu rechnen.

Mehr als 70 Prozent der Befragten versprechen sich von den Transaktionen Wertsteigerungen (im Vergleich zu 48 Prozent im vergangenen Jahr). Die traditionellen Unternehmen wollen Zukäufe vor allem für Wachstum und Innovation im digitalen Bereich nutzen. Drei Viertel der Unternehmen zielen auf neue Kompetenzen, Erweiterung des Produktportfolios, Zugang zu neuen Kunden und Regionen.

Die klassischen Konsumgüter- und Handelsunternehmen sind dabei besonders mit am Geschäft verwandten Übernahmezielen interessiert, von denen sie sich die eigene Weiterentwicklung erhoffen. Beispiele sind Amazons Akquise von Whole Foods und der spektakuläre Launch der chinesischen Ladenkette Hema durch Alibaba, bei dem online und offline zu einem einzigartigen Kundenerlebnis verschmelzen. Darauf zielt auch die Warenhauskette Karstadt, die nach dem Onlinesporthändler Outfitter, dem Internet-Outlet Dress-for-less und dem Ebay-Konkurrenten Hood jüngst auch Stylefile, einen Shop für Sneaker, übernommen hat. Oder der Internethändler Zalando, der mit Kickz in den stationären Handel für Basketball und Streetwear eingestiegen ist und sich bei Magazino im Bereich mobile Transportroboter engagiert. Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike hat in diesem Monat gleich bei zwei Digitalfirmen akquiriert: die New Yorker Zodiac, die auf Kundendaten spezialisiert ist, und das israelische Start-up Invertex, das Scan-to-Fit-Lösungen, Computervision und künstliche Intelligenz bietet.

Mit Corporate Funds hätten traditionelle Unternehmen in den vergangenen Jahren einen ersten Schritt getan, doch die mit ihnen verbundenen Wachstumserwartungen hätten sich bislang nicht erfüllt, weil die Unternehmen sich kulturell noch zu wenig angepasst hätten, so Warschun.  „Die ausgiebigen Einkaufstouren zahlen sich nur dann aus“, merkt der Konsumgüter- und Handelsexperte an, „wenn die Unternehmen die angestrebte Konvergenz auch in ihrem Haus und ihrer Kultur realisieren. Sie dürfen nicht vergessen, dass Konsolidierung etwas völlig anderes ist als Konvergenz.“

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Pressemitteilung A.T. Kearney vom 12.04.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©fotomek/fotolia.com

11.07.2025

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“

Deutschlands Regionalbanken stehen an einem Wendepunkt: Sinkende Zinserträge, wachsender Wettbewerb und steigende Kosten zwingen sie zum strategischen Umdenken, zeigt eine neue Studie. Prof. Dr. Oliver Roll und Dr. Johann Thieme erklären im Interview, welche Institute jetzt durch klare Fokussierung, Digitalisierung und gezielte Investitionen in Vertrieb und Pricing punkten und welche Gefahr laufen, den Anschluss zu

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“
Meldung

© ulchik74/fotolia.com

09.07.2025

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen

Die neue Werkzeugmaschine mit Bitcoin bezahlen, die Software-Lizenz in Ether abrechnen oder Kryptowährungen im eigenen Online-Shop akzeptieren – für viele Unternehmen ist das derzeit noch Zukunftsmusik. Zwar ist fast die Hälfte (48 %) der deutschen Unternehmen überzeugt, dass Kryptowährungen in zehn Jahren ein selbstverständlicher Bestandteil des Zahlungsverkehrs sein werden, aber lediglich 2 % aller Unternehmen setzen sie

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen
Meldung

© mojolo/fotolia.com

09.07.2025

Banken blicken optimistisch nach vorn

Banken in Deutschland sind deutlich optimistischer hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung als vor einem Jahr: 55 % der befragten Geldhäuser erwarten eine leichte Verbesserung der Wirtschaftslage in den kommenden zwölf Monaten, vor einem Jahr lag dieser Anteil bei nur 30 %. Rund 27 % rechnen hingegen mit einer Eintrübung. Geschäftsaussichten: positiv Positiv beurteilen die Finanzinstitute ihre eigene derzeitige Geschäftsentwicklung.

Banken blicken optimistisch nach vorn

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank