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24.05.2022

„Hopes and Fears 2022“: Drei von zehn Beschäftigten weltweit fürchten, durch Technologie ersetzt zu werden

Autokonzerne auf der Überholspur

© Robert Kneschke / fotolia.com

Weltweit können 54% der angestellt Berufstätigen ortsunabhängig arbeiten. 29% sind der Ansicht, im eigenen Land bestehe ein Fachkräftemangel für den eigenen Beruf, und 30% befürchten, in den kommenden drei Jahren durch Technologie ersetzt zu werden. Das sind einige der Kernergebnisse der aktuellen weltweiten Arbeitsmarktstudie „Hopes and Fears 2022“, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC erstellt hat – nach 2019 und 2021 bereits zum dritten Mal.

Für die aktuelle Untersuchung hat PwC im März 2022 weltweit mehr als 52.000 Arbeitnehmer aus 44 Ländern repräsentativ befragt. Es ist damit eine der größten Untersuchungen zur Arbeitsmarktentwicklung überhaupt. 2.138 der Befragten stammen aus Deutschland.

Nur 5% der Deutschen wollen täglich ins Büro zurückkehren

Die Beschäftigten in Deutschland können seltener auf Distanz arbeiten als die Beschäftigten weltweit im Durchschnitt: 44% der Beschäftigten hierzulande gaben an, dass ihr Job remote oder von zuhause aus erledigt werden kann (global: 54%).

Besteht die Möglichkeit dazu, arbeiten rund drei von zehn Beschäftigten weltweit vollständig remote (Deutschland: 42%), 19% überwiegend aus der Ferne (Deutschland: 22%), 19% zur Hälfte remote und in Präsenz (Deutschland: 21%) sowie 17% überwiegend (Deutschland: 9%) und 13% ausschließlich in Präsenz (Deutschland: 5%).

Das deckt sich weitgehend mit den Wünschen der Beschäftigten: Nach diesen befragt, sagten weltweit 26%, sie wollten vollständig remote arbeiten (Deutschland: 35%), 23% überwiegend remote (Deutschland: 23%). Nur 11% sagten, dass sie ausschließlich in Präsenz arbeiten wollen (Deutschland: 5%).

Die Arbeitswelt der Zukunft ist hybrid, stellen die Studienautoren fest. Das werfe herausfordernde, aber spannende Fragen auf, gerade für Führungskräfte. Beispielsweise: Wie motivieren wir Mitarbeitende auch auf Distanz? Wie schaffen und erhalten wir tragfähige Beziehungen zu Kunden?

Die Lösung liegt laut der Studie in verantwortungs- und vertrauensvoller Führung. Dazu gehören Verständnis für die Bedürfnisse des Teams, die Bereitschaft, kontinuierlich weiter zulernen und vor allem, offen für neue Situationen zu bleiben.

Deutsche Unternehmen setzen vergleichsweise selten Technologie ein, um den Fachkräftemangel zu reduzieren

Dass es für das eigene Berufsbild einen Fachkräftemangel im Heimatland gebe, sagen weltweit 29% der Befragten. In Deutschland sind es mit 31% fast genauso viele. Die Top-3-Gegenmaßnahmen weltweit sind Weiterbildung (40%; Deutschland: 39%), Gehaltssteigerungen (33%; Deutschland: 32%) und die Stärkung der körperlichen und mentalen Gesundheit (29%; Deutschland: 20%).

Förderung von Diversität und Inklusion gegen den Fachkräftemangel

Um die Fachkräftelücke zu schließen, setzen Unternehmen hierzulande Technologie allerdings bisher noch unterdurchschnittlich häufig ein (18 ggü. 26% weltweit). Auch bei der Förderung von Diversität und Inklusion als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel liegt Deutschland unter dem weltweit Durchschnitt: So sagen nur jeweils 17% der befragten Beschäftigten, dass ihre Arbeitgeber Personen aus dem Ausland einstellen bzw. solche, die wegen Elternschaft oder aus anderen Gründen aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind (weltweit: 20 bzw. 25%).

Gerade beim Technologieeinsatz und bei der Förderung von Diversität und Inklusion liegt Deutschland deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Hier schlummert noch viel ungenutztes Potenzial, so die Einschätzung der Studienautoren.

Ein Drittel fürchtet, nicht zukunftssicher weitergebildet zu werden

Befragt nach den größten Befürchtungen mit Blick auf Technologie sagen weltweit 40%, sie hätten zu wenig Gelegenheit, von technisch versierteren Kollegen zu lernen (Deutschland: 29%). Dass ihr Arbeitgeber ihnen dringend benötigte Kenntnisse nicht vermittle, fürchten 39% (Deutschland: 32%). 37% der Beschäftigten weltweit sind besorgt, dass ihre Unternehmen nicht ausreichend in innovative Technologien investieren; in Deutschland sagen dies 29%. In den kommenden drei Jahren durch Technologie ersetzt zu werden, befürchten weltweit 30% der Befragten. In Deutschland äußern 20% diese Bedenken.

Dass hierzulande etwa ein Drittel der Beschäftigten fürchtet, ihr Arbeitgeber vermittle ihnen die künftig benötigten Fachkenntnisse nicht in ausreichender Weise, stimmt die Autoren der Analyse nachdenklich. Es verweise auf ein deutliches Potenzial für Upskilling. Hier sollten Unternehmen daher dringend weiter investieren – und transparent vermitteln, welchem Ziel welche Maßnahmen dienen, so das Fazit der Studienautoren.

Den Studienreport „Hopes and Fears 2022 – Deutschland im Fokus“ stehen hier zum Download bereit.

Die globalen Ergebnisse der Studie „Hopes and Fears 2022“ sind hier zu finden.

(Pressemitteilung PwC vo 24.04.2022)


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