05.07.2022

IDW Knowledge Paper zu Kryptowährungen

Autokonzerne auf der Überholspur

© ulchik74/fotolia.com

Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) befasst sich in seinem neuen Knowledge Paper mit dem Thema Kryptowährungen. Das Finanzinstrument erlebt einen starken Aufschwung, die stark schwankenden Kurse von Bitcoin und Co. halten die Finanzmärkte jedoch in Atem. Mit dem Knowledge Paper will das IDW Geschäftsleitungen, Aufsichtsräten, Wirtschaftsprüfern und weiteren Interessierten die Grundlagen von Kryptowährungen vermitteln und über Chancen und Risiken aufklären.

Heute existieren bereits mehr als 20.000 Kryptowährungen

Im zweiten Quartal 2022 betrug die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen rund 0,9 Bill. USD. Die Entwicklung ist rasant. Im Jahr 2009 wurde der erste Bitcoin geschürft, heute existieren bereits mehr als 20.000 Kryptowährungen. Erste Staaten erkennen den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel an, immer mehr Unternehmen halten Kryptowährungen und gehen Transaktionen mit ihnen ein. Die Märkte für Kryptowährungen wachsen sehr schnell, stellt das IDW fest. Der Verband der Wirtschaftsprüfer rechnet auch in Zukunft mit vielen neuen Kryptowährungen und -produkten. Da sie sich grundlegend von traditionellen Zahlungsmitteln unterscheiden, bergen sie andere Chancen und Risiken, mit denen die Finanzmärkte lernen müssen umzugehen, so das IDW.

Der Wert von Kryptowährungen bestimmt sich über Angebot und Nachfrage der Nutzer

Kryptowährungen unterscheiden sich von traditionellen Zahlungsmitteln schon allein darin, dass sie von keiner Zentralbank oder öffentlichen Stelle emittiert und garantiert werden. Mangels inneren Wertes bestimmt sich der Wert von Kryptowährungen allein über Angebot und Nachfrage ihrer Nutzer. Dabei ergeben sich teilweise extreme Schwankungen: Anfang Oktober 2020 kostete ein Bitcoin 11.000 €, im November 2021 bereits 58.000 €, derzeit ist sein Wert auf etwa 20.000 € abgesackt.

Virtuelle Zahlungsmittel auf Basis der Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technologie

Bei Kryptowährungen handelt es sich um virtuelle Zahlungsmittel auf Basis der Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technologie. Guthaben kann mithilfe von Computercodes geschaffen und direkt an andere Marktteilnehmer übertragen werden. Das IDW Knowledge Paper stellt das gesamte Ökosystem von Kryptowährungen vor: die Produzenten, die Handelsplattformen, die Nutzer und die unterschiedlichen Währungen.

Keine allgemeingültige Legaldefinition von Kryptowährungen

Bisher existiert keine allgemeingültige Legaldefinition von Kryptowährungen, erklärt das IDW. Daher sei eine genaue rechtliche Einordnung, um was für ein Gut es sich handelt, nicht möglich. Um rechtssicher mit Kryptowährungen handeln zu können, sollte der Gesetzgeber hier nachschärfen, so die Empfehlung. Neben der rechtlichen Unsicherheit resultieren Risiken auch aus dem digitalen Betriebsmodell. Da alle Transaktionen in der Blockchain-Technologie dauerhaft sichtbar sind, kann dies ein Risiko für den Datenschutz darstellen. Auch Hackerangriffe gefährden die Blockchain-Netzwerke. Aktuell geraten die Währungen auch unter Nachhaltigkeitsaspekten in die Diskussion. Der Stromverbrauch der Computer beim Schürfen der sog. Coins ist sehr hoch.

Auswirkungen von Kryptowährungen auf die Abschlussprüfung

Neben diesen Aspekten widmet sich das IDW Knowledge Paper auch den möglichen Auswirkungen auf die Abschlussprüfung und stellt Assurance- und Beratungsdienstleistungen von Wirtschaftsprüfern im Zusammenhang mit Kryptowährungen vor. Die Wirtschaftsprüfer können in dem noch jungen Markt als unabhängige Partei für mehr Vertrauen und Sicherheit sorgen, stellt das fest. Der Verband der Wirtschaftsprüfer erwartet, dass aber auch auf EU-Ebene die Regulierung der Krypto-Assets weiter fortschreiten wird, um die Finanzstabilität zu sichern, wie die aktuelle Verständigung der EU über die Mica-Richtlinie zeigt.

Das IDW Knowledge Paper „Kryptowährungen“ finden Sie hier.

(Pressemitteilung Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland vom 05.07.2022)


Weitere Meldungen


M&A, Mergers, Fusion, Übernahme
Meldung

© kritchanut/fotolia.com

28.03.2024

Gesundheitswesen: Markt ist durch Insolvenzen geprägt

Der Transaktionsmarkt in der Gesundheitsbranche hat an Dynamik gewonnen: Mit 234 Fusionen und Übernahmen im Jahr 2023 ist spürbar mehr Bewegung im Markt als in den Vorjahren. Zum Vergleich: 2022 wurden 186 Transaktionen abgeschlossen, 2021 lag die Zahl der Deals bei 172. Viele der Abschlüsse gehen allerdings auf Insolvenzen zurück, insbesondere bei Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

Gesundheitswesen: Markt ist durch Insolvenzen geprägt
Kredit
Meldung

© ferkelraggae/fotolia.com

27.03.2024

Kreditmarkt hat Tiefpunkt durchschritten

Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft deutscher Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbstständigen hat seinen Tiefpunkt durchschritten: Wie der aktuelle KfW-Kreditmarktausblick zeigt, verlangsamte sich der Rückgang des Neugeschäfts im vierten Quartal 2023 auf -12,5 % im Vergleich zum Vorjahr, nachdem er im dritten Quartal bei beträchtlichen -15,7 % gelegen hatte. Im laufenden ersten Quartal

Kreditmarkt hat Tiefpunkt durchschritten
Krise, Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit, rote Zahlen
Meldung

© vizafoto/fotolia.com

26.03.2024

DAX-Konzerne mit schwacher Umsatzentwicklung und Gewinnrückgang

Die DAX-Konzerne verzeichneten im vergangenen Jahr eine schwache Umsatzentwicklung: Bei sieben der 40 Unternehmen schrumpfte der Umsatz um mehr als 10 %, insgesamt gelang den DAX-Konzernen nur ein Umsatzplus von 1,0 % – im Schlussquartal lag das Plus sogar nur bei 0,6 %. Gerettet haben vor allem die Automobilunternehmen die Bilanz, die in Summe ein Umsatzplus von 10 %

DAX-Konzerne mit schwacher Umsatzentwicklung und Gewinnrückgang
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank