• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Industrieunternehmen investieren weniger im Ausland

24.04.2023

Industrieunternehmen investieren weniger im Ausland

Nur noch 41 % der Industrieunternehmen wollen Investitionen im Ausland tätigen. Das ist der niedrigste Anteil seit 14 Jahren. Zudem nimmt das Interesse am chinesischen Markt tendenziell ab.

Beitrag mit Bild

© Mustansar/fotolia.com

Der jüngsten DIHK-Umfrage zufolge wollen nur noch 41 % der 1.800 teilnehmenden Industrieunternehmen Investitionen im Ausland tätigen – der niedrigste Anteil seit 14 Jahren. Besonders kleinere Unternehmen tun sich beim Auslandsengagement schwer. Nur 33 % der Betriebe mit bis zu 500 Beschäftigten planen Investitionen außerhalb Deutschlands: ein neuer Tiefstwert. Außerdem will nur knapp ein Drittel der Unternehmen, die mit Investitionen im Ausland planen, das Budget erhöhen (nach 39 % im Vorjahr). Gleichzeitig steigt der Anteil von Betrieben, die ihre Auslandsinvestitionen kürzen wollen, deutlich von 11 auf 18 %.

Interesse am chinesischen Markt nimmt ab

Laut der Umfrage nimmt das Interesse am chinesischen Markt tendenziell ab, während das an anderen asiatischen Ländern steigt. Am häufigsten investieren deutsche Industrieunternehmen allerdings in Europa. 71 % der Befragten mit Investitionsvorhaben engagieren sich in der Eurozone. Diese Entwicklung kann auf die Schwierigkeiten mit den globalen Lieferketten zurückgeführt werden – der EU-Binnenmarkt gewinnt dadurch wieder an Attraktivität. Auch Nordamerika zeigt sich als attraktiver Investitionsmarkt; nicht zuletzt wegen der dort vergleichsweise niedrigen Energiepreise.

Kostenersparnis als Motiv auf dem Vormarsch

Die Branchen, die am stärksten im Ausland investieren, sind die Automobilindustrie, die Elektroindustrie und die Chemie- und Pharmabranche. 38 % der Unternehmen geben Vertrieb und Kundendienst als Hauptmotiv für ihre Direktinvestitionen im Ausland an. Darüber hinaus will sich nur jeder dritte Betrieb finanziell im Ausland engagieren, um neue Märkte zu erschließen.

Besonders ins Auge fällt der sprunghafte Anstieg der Unternehmen, die im Ausland investieren, um Kosten zu sparen. Er liegt aktuell bei 32 % – nach 26 % im Vorjahr und nur 20 % vor zehn Jahren. Diese Zahlen sind ernst zu nehmen, denn sie sind Anzeichen einer schleichenden Produktionsverlagerung. Die Möglichkeit, im Inland zu investieren, scheint den deutschen Unternehmen – beispielweise aufgrund der hohen Energiepreise oder des Fachkräftemangels – nicht attraktiv genug. Dies kann sich langfristig negativ auf den wirtschaftlichen Standort Deutschland auswirken.

Weniger Investitionen durch zusätzliche Handelshemmnisse

Auch internationale Handelshemmnisse führen zu abnehmenden Auslandsinvestitionen, wie die kürzlich veröffentlichte DIHK-Umfrage „Going International“ ergab. Hierzu zählen unter anderem zusätzliche Prüfungen als lokale Zertifizierungserfordernisse, verstärkte Sicherheitsanforderungen und Local-Content-Bestimmungen – zum Beispiel der Inflation Reduction Act. Inländische Vorgaben wie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz erschweren die Gesamtlage des internationalen Geschäfts zusätzlich.

(DIHK vom 21.04.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

© cirquedesprit/fotolia.com

01.12.2025

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen

Für insgesamt rund 186.000 Unternehmen steht nach Schätzungen des IfM Bonn in den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge an, weil die Eigentümerinnen und Eigentümer aufgrund von Alter, Krankheit oder Tod aus der Geschäftsführung ausscheiden. Trotz der zunehmenden Alterung der Unternehmerinnen und Unternehmer sind dies jährlich rund 800 Unternehmen weniger als im vorherigen Schätzzeitraum des IfM

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen
Meldung

Esker Advertorial

26.11.2025

KI macht Finanzentscheider schneller, smarter, strategischer

Die Anforderungen an CFOs und Finanzexperten steigen: strategisches Handeln ist gefragt. Durch die KI-gestützte Automatisierung lassen sich Entscheidungen verbessern, Prozesse vernetzen und Wachstum gezielt fördern. Erfahren Sie, wie das Office of the CFO zur digitalen Schaltzentrale wird – mit klarer Vision und echtem Mehrwert. Hier können Sie den Praxisleitfaden downloaden. (Advertorial von Esker)

KI macht Finanzentscheider schneller, smarter, strategischer
Meldung

©Maksim Kabakou/fotolia.com

26.11.2025

KfW Research prognostiziert für 2026 Wachstum von 1,5%

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat im dritten Quartal stagniert. Noch ist der Aufschwung in Deutschland nicht sichtbar, die Frühindikatoren zeigen in der Gesamtschau kein eindeutig positives Bild. KfW Research rechnet aber damit, dass die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal 2025 leicht zulegt. Nach zwei Jahren Rezession prognostizieren die Ökonomen der KfW für das Gesamtjahr 2025 unverändert ein

KfW Research prognostiziert für 2026 Wachstum von 1,5%
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank