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03.02.2022

Innovationsstudie: Corona bremst Innovationsausgaben

Autokonzerne auf der Überholspur

© Olivier Le Moal/fotolia.com

Die deutsche Wirtschaft hat 2020, also im ersten Jahr der Corona-Krise, ihre Innovationsausgaben um 3,6% auf 170,5 Mrd. € reduziert. 12% der Unternehmen haben aufgrund der Pandemie gänzlich auf die Durchführung von Innovationsaktivitäten verzichtet. Gleichzeitig haben 11% der Unternehmen aufgrund der Pandemie-Situation in zusätzliche Produktinnovationen investiert, 12% haben zusätzliche Prozessinnovationen vorangetrieben. Das sind zentrale Ergebnisse der Innovationserhebung 2021, für die das ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2021 die Unternehmen in Deutschland befragt hat. Die Corona-Pandemie wirkt somit als Hemmnis und gleichzeitig als Impulsgeber für Innovationen.

Die deutsche Wirtschaft hat 2020, also im ersten Jahr der Corona-Krise, ihre Innovationsausgaben um 3,6% auf 170,5 Mrd. € reduziert. 12% der Unternehmen haben aufgrund der Pandemie gänzlich auf die Durchführung von Innovationsaktivitäten verzichtet. Gleichzeitig haben 11% der Unternehmen aufgrund der Pandemie-Situation in zusätzliche Produktinnovationen investiert, 12% haben zusätzliche Prozessinnovationen vorangetrieben. Das sind zentrale Ergebnisse der Innovationserhebung 2021, für die das ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2021 die Unternehmen in Deutschland befragt hat. Die Corona-Pandemie wirkt somit als Hemmnis und gleichzeitig als Impulsgeber für Innovationen.

Deutschland ist immer noch Innovationsland, denn die Erhebung des ZEW Mannheim zeigt, dass die Wirtschaft in der Corona-Krise innovativ geblieben ist. Zwar seien die Innovationsausgaben der Unternehmen im ersten Jahr der Pandemie erstmals seit mehr als zehn Jahren zurückgegangen, aber es deute sich eine Trendwende an. Sorgen bereiten jedoch die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit weniger Ausgaben planen. Sie bräuchten Entlastung, damit ihnen nicht die Puste ausgehe.

Innovationsstandort Deutschland wurde durch Corona ausgebremst

Der Innovationsstandort Deutschland wurde durch Corona in vielen Bereichen ausgebremst. Viele Unternehmen konnten ihre Innovationsvorhaben nicht in geplantem Umfang umsetzen, sie wurden verschoben oder zeitlich gestreckt, stellen die Wissenschaftler des ZEW fest. Besonders stark gingen die investiven Ausgaben für neue oder verbesserte Maschinen und Anlagen zurück, sie wurden um 10% gekürzt. Der Rückgang der Innovationsausgaben betraf in erster Linie die Großunternehmen. Die Planzahlen für 2021 und 2022 zeigen jedoch, dass der Rückgang bald wettgemacht werden dürfte, so die Prognose der Wirtschaftsforscher. Für das Jahr 2021 sei mit einem Anstieg der Innovationsausgaben um 2,1% auf 174,1 Mrd. € zu rechnen. Im laufenden Jahr 2022 könnten die Ausgaben um weitere 1,2% auf 176,1 Mrd. € ansteigen.

Kleine und mittlere Unternehmen planen mit sinkenden Innovationsbudgets

Kleine und mittlere Unternehmen haben der Studie zufolge im ersten Pandemiejahr ihre Innovationsausgaben in Summe stabil gehalten. Allerdings planen sie – im Gegensatz zu Großunternehmen – mit sinkenden Innovationsbudgets für 2021 und 2022. Für das zweite Pandemiejahr 2021 wird ein Rückgang von 6% prognostiziert, für das Jahr 2022 ein Minus von 8%. Im Mittelstand und kleinen Unternehmen wird im dritten Pandemiejahr das Geld für weitere Innovationsanstrengungen knapp, vermuten die Studienautoren. Es sei zu befürchten, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie das innovative Rückgrat der deutschen Wirtschaft länger einschränken.

Der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz, die sog. Innovationsintensität, blieb 2020 mit 3,3% auf dem Vorjahresniveau. Dies bedeutet, dass die Innovationsausgaben im selben Ausmaß verringert wurden, wie die Umsätze zurückgingen.

Innovatorenquote stieg im ersten Pandemiejahr

Neben dem Rückgang der Ausgaben hat die Pandemie-Situation in vielen Unternehmen zusätzliche Innovationsaktivitäten angestoßen. Wesentlicher Treiber dieser Innovationen war der Analyse zufolge der Digitalisierungsschub, der mit der Pandemie-Situation einherging. Fast ein Drittel der Unternehmen hat digitale Produkt- und Dienstleistungsangebote ausgeweitet, jedes zweite Unternehmen hat interne Abläufe stärker digitalisiert.

Diese positiven Innovationsimpulse bewirkten, dass die Innovatorenquote – der Anteil der Unternehmen mit Produkt- oder Prozessinnovationen – im ersten Pandemiejahr leicht von 55% auf 56% anstieg. Auch die direkten wirtschaftlichen Erträge aus Innovationen wie etwa Umsatz mit neuen Produkten oder Kostensenkung durch Prozessinnovationen konnten im Jahr 2020 auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Gleichzeitig wuchs auch die Zahl der Unternehmen, die sich kontinuierlich mit Forschung und der Entwicklung neuer Produkte und Prozesse befassen, im Jahr 2020 – um 7% auf fast 39.000 Unternehmen des Berichtskreises der Innovationserhebung. Der Anteil der Unternehmen mit kontinuierlichen Innovationsaktivitäten entspricht damit rund 12%.

Weitere ZEW-Innovationsstudie finden Sie hier.


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