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12.09.2024

Investitionen in Nachhaltigkeit steigen weiter

85 % der Unternehmen haben die Nachhaltigkeitsinvestitionen im vergangenen Jahr erhöht – gegenüber 75 % im Vorjahr.

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©AndreyPopov/fotolia.com

Der Klimawandel ist nach wie vor eine der Top drei Prioritäten von Unternehmensführern weltweit und liegt damit noch vor Themen wie politischer Unsicherheit, dem Wettbewerb um Talente und sich wandelnden regulatorischen Rahmenbedingungen. 85 % der Manager sagen, dass sie die Investitionen in Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr erhöht haben – im Vergleich zu 75 % ein Jahr zuvor. Die Hälfte hat bereits begonnen, Technologielösungen zur Erreichung der Klimaziele einzusetzen. Das ist das Ergebnis des „2024 CxO Sustainability Report“ von Deloitte, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal erscheint. Befragt wurden über 2.100 Führungskräfte aus 27 Ländern, darunter 100 aus Deutschland.

„Es ist ermutigend, in den aktuellen Daten zu sehen, dass sich die Investitionen in Nachhaltigkeitsbemühungen deutlich erhöht haben, und dass der Fokus auf der Nutzung von Technologie als Katalysator zur Förderung von Klimaschutzlösungen liegt“, erklärt Joe Ucuzoglu, Global CEO von Deloitte. „Wir sehen immer mehr Organisationen, die ihre Geschäftsmodelle transformieren wollen, um den Klimawandel anzugehen, Klimaschutzmaßnahmen zur Förderung von Innovation und Wachstum zu nutzen, neuen Wert für ihre Stakeholder zu schaffen und sich von ihren Wettbewerbern zu differenzieren.“

Klimaschutz als Motor für Technologie und Innovation

Die Nutzung von Klimatechnologie ist für die Dekarbonisierung entscheidend. Tatsächlich hat bereits die Hälfte der Manager begonnen, technologische Lösungen zur Erreichung der Klimaziele umzusetzen, weitere 42 % wollen dies in den nächsten zwei Jahren tun. Von denen, die bereits Technologie zur Unterstützung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen einsetzen, geben mehr als die Hälfte an, dies zur Entwicklung nachhaltigerer Produkte und Dienstleistungen zu tun. In diesen Innovationen sehen Führungskräfte den wahrscheinlich größten Nutzen ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten in den nächsten fünf Jahren (38%).

Führungskräfte sehen Nachhaltigkeit als Werttreiber

Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (92%) glaubt, dass ihr Unternehmen wachsen kann, während gleichzeitig die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Bemerkenswert ist, dass die Führungskräfte dieses Jahr auch einen Wandel in Richtung unmittelbarer Umwelt- und Geschäftsauswirkungen ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen gemeldet haben. Effizienz und Resilienz der Lieferkette (37%) sowie bessere Margen (37%) gehörten in diesem Jahr erstmals zu den fünf größten Vorteilen von Klimaschutzmaßnahmen und verdrängten damit Punkte wie Markenbekanntheit und Reputation.

Die Manager sehen die Fähigkeit, Talente zu rekrutieren und zu halten, als einen der drei größten Vorteile einer verbesserten Nachhaltigkeit in den kommenden fünf Jahren. Dies entspricht den Ergebnissen der Deloitte Gen Z- und Millennials-Umfrage 2024, die zeigt, dass bereits mehr als vier von zehn der Gen Zs und Millennials ihren Job oder ihre Branche gewechselt haben oder dies wegen Umweltauswirkungen planen. 49 % der Führungskräfte sagen, dass sie die Arbeitnehmer aktiv auf grüne Jobs vorbereiten.

„Die Führungskräfte beginnen, konkretere Vorteile aus Klimaschutzaktivitäten für ihre Organisationen zu ziehen – sie sehen die Nachhaltigkeit als Treiber neuer Produkte, Geschäftsmodelle und allgemeiner Wertsteigerung“, sagt Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Global Consulting Sustainability & Climate Leader von Deloitte. „Die Unternehmen in der moderaten Mitte unserer Analyse sind gut aufgestellt, um den breiteren Markttrend zu nutzen. Sie bauen auf ihren Erfahrungen auf und ergreifen transformative Maßnahmen wie die Umgestaltung von Prozessen und Infrastruktur hin zu mehr Klima-Resilienz oder die verpflichtende Erfüllung bestimmter Nachhaltigkeitskriterien durch ihre Lieferanten. Letztendlich wird dieses intensivere Handeln dazu beitragen, den Fortschritt bei den globalen Klimazielen zu beschleunigen.“

Die Lage in Deutschland

Auch unter Managern in Deutschland ist der Klimawandel die am häufigsten genannte Priorität und hat im vergangenen Jahr an Bedeutung gewonnen. Mehr Führungskräfte nahmen es unter ihre drei wichtigsten Themen auf, noch vor den wirtschaftlichen Aussichten, dem regulatorischen Umfeld und Innovationen einschließlich KI.

56 % der deutschen Manager erwarten, dass der Klimawandel in den nächsten drei Jahren einen erheblichen Einfluss auf ihre Unternehmensstrategie und -prozesse haben wird. Dies sind weniger als im globalen Durchschnitt von 70 %. Dennoch haben viele deutsche Unternehmen ihre Investitionen in Nachhaltigkeit weiter erhöht, was weiterhin auf ein verstärktes Engagement im Umgang mit klimabezogenen Herausforderungen hinweist.

Rund die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen gibt an, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu transformieren, um den Klimawandel aktiv anzugehen. Besonders zivilgesellschaftlicher Druck spielt dabei eine größere Rolle als in anderen Ländern. An der Spitze der Liste der Herausforderungen bei Nachhaltigkeitsbemühungen stehen der Mangel an politischer Unterstützung und an nachhaltigen Lösungen. Hervorzuheben ist, dass die Zahl der Manager, die Unterstützung durch das Top-Management der eigenen Organisation vermissen, deutlich zugenommen hat und den globalen Durchschnitt übersteigt.

(Deloitte vom 11.09.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


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