Die Kapitalallokation in Private Equity ist im Jahr 2022 inmitten sinkender Bewertungen an den öffentlichen Finanzmärkten, steigender Inflation und geopolitischer Konflikte stark angestiegen. Die Umfrage zeigt, dass 71% der Family Offices und Stiftungen und 33% der institutionellen Anleger inzwischen einen Anteil ihres Portfolios von 15% oder mehr in Private Equity investieren, was einen deutlichen Anstieg darstellt gegenüber den 49% bzw. 21% aus dem Vorjahr.
Die gestiegenen Investitionen sind auf die starke Performance der Anlageklasse und das günstige Fundraising-Umfeld zurückzuführen. General Partners (GPs) kamen schneller als je zuvor wieder auf den Markt zurück und forcierten Investoren, ihre Investitionen zu beschleunigen. Inzwischen hat der „Nennereffekt“ dafür gesorgt, dass der Wert der Private-Equity-Portfolios bei acht von zehn Befragten in der ersten Jahreshälfte gleichgeblieben oder sogar gestiegen ist, während andere Portfolio-Positionen wie etwa gelistete Aktien einbrachen.
Anleger wenden sich verstärkt dem Gesundheitswesen und Unternehmensdienstleistungen zu
Um das derzeitige Marktumfeld zu meistern und die Auswirkungen einer möglichen Rezession abzumildern, haben sich die Anleger auf widerstandsfähige Branchen konzentriert wie etwa das Gesundheitswesen und Unternehmensdienstleistungen, sowie auf Anlagestrategien, von denen erwartet wird, dass sie von einem Abschwung weniger stark betroffen sind. Beispiele sind laut der Umfrage u.a. Mid-Market-Buyouts und Secondaries.
Secondaries dürften in einem Abschwung widerstandsfähiger sein
Secondaries sind der Studie zufolge die zweitwichtigste langfristige strategische Präferenz der Investoren nach Mid-Market-Buyouts und noch vor Wachstumskapital, Risikokapital und Private Debt. Bevorzugt werden komplexe Secondaries und die Übernahme von Fondsportfolios. Da ein Viertel der institutionellen Anleger in den nächsten zwölf Monaten mit dem Verkauf von Positionen rechnet, etwa im Rahmen eines Rebalancings, dürften sich in naher Zukunft attraktive Anlagemöglichkeiten für Secondaries ergeben.
Auch wenn es derzeit schwieriger ist, Wertschöpfungsmöglichkeiten zu identifizieren und zu schaffen und die Marktunsicherheiten groß sind, beobachten die Studienautoren ein wachsendes Interesse an Secondaries sowie attraktive Investment-Möglichkeiten. Sie sind davon überzeugt, dass es in der aktuellen Marktphase durchaus möglich ist, Alpha zu generieren, indem man mit den richtigen General Partners zusammenarbeitet und die Marktkorrektur nutzt, um in Vermögenswerte mit starken Fundamentaldaten zu niedrigeren Bewertungen zu investieren.
Marktunsicherheiten führen zu erhöhter Liquiditätsnachfrage mittels Secondaries
Den Studienautoren zufolge dürften sich im derzeitigen Marktumfeld Secondaries gut entwickeln. Denn einige Limited Partnerss seien eventuell bereit, im Gegenzug für sofortige Liquidität einen höheren Abschlag in Kauf zu nehmen, was attraktive Kaufgelegenheiten schaffen werde. Secondaries seien ebenfalls eine attraktive Ergänzung zu regulären Primary- und Direct-Private-Equity-Allokationen, da sie ein hohes Maß an Diversifizierung, ein geringeres Blindpool-Risiko und eine frühere Rückzahlung des Kapitals ermöglichen.
Die Investorenumfrage 2022 ist die 10. Ausgabe einer erfolgreichen Reihe jährlicher umfassender Studien über den globalen Private-Equity-Markt, die von Montana Capital Partners durchgeführt werden. Sie basiert auf zwei Teilen: Eine Online-Befragung von mehr als 60 der weltweit führenden Family Offices und institutionellen Investoren der Branche in den Monaten August und September 2022. Ergänzt wurde dies durch umfassende Interviews mit einem Teil dieser Investoren mit dem Ziel, weitere Einblicke zu erhalten. Im gesamten Bericht werden Family Offices, Multi-Family Offices und Stiftungen/Stiftungen als „Family Offices und Stiftungen“ klassifiziert. Investoren wie Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, Banken, Vermögensverwaltern und Staatsfonds werden als „institutionelle Investoren“ klassifiziert.
Der vollständige Bericht kann hier abgerufen werden.
(Pressemitteilung Montana Capital Partners vom 15.11.2022)