• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Kapitalstarke Unternehmen innovieren erfolgreicher und steigern ihren Wert beachtlich

31.05.2016

Kapitalstarke Unternehmen innovieren erfolgreicher und steigern ihren Wert beachtlich

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Kapitalstarke Unternehmen profitieren von ihren Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) deutlich stärker als kapitalschwache Unternehmen. So steigern kapitalstarke Unternehmen durch FuE-Aktivitäten langfristig ihren Unternehmenswert um durchschnittlich 11,6%, während sich der Wert eines kapitalschwachen Unternehmens um lediglich 2,3% erhöht.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des ZEW, in der 1.200 deutsche Unternehmen aus fünf High-Tech-Branchen des verarbeitenden Gewerbes betrachtet wurden: aus der chemischen Industrie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, dem Fahrzeugbau und dem Bau technischer sowie medizinischer Instrumente. Der Beobachtungszeitraum umfasst die Jahre 1993 bis 2008.

Kapitalstärke spielt entscheidende Rolle bei Entscheidungsfindung

Unternehmen treffen die Entscheidung, ob sie in FuE investieren auf Grundlage der erforderlichen FuE-Ausgaben und der langfristig erwarteten Erträge. Die ZEW-Studie zeigt, dass die Kapitalstärke der Unternehmen eine bedeutende Rolle bei dieser Entscheidungsfindung spielt, da sie die langfristig erwarteten Gewinne erheblich beeinflusst. So entschieden sich im Untersuchungszeitraum 87,7% der kapitalstarken High-Tech- Unternehmen für Investitionen in FuE, aber nur 70,7% der kapitalschwachen Unternehmen. Die Einteilung der betrachteten Unternehmen in solche mit großer, mittlerer und geringer Kapitalstärke basiert in der ZEW-Studie auf der Bewertung ihrer Bonität. „Die größere Bereitschaft der kapitalstarken Unternehmen, in FuE zu investieren, liegt in den höheren langfristig erwarteten Gewinnen begründet“, erklärt Dr. Bettina Peters, stellvertretende Forschungsbereichsleiterin „Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung“ am ZEW.

Die höheren langfristig erwarteten Gewinne kapitalstarker Unternehmen – gemessen an der Veränderung des Unternehmenswertes abzüglich der FuE- Ausgaben – lassen sich auf zwei Ursachen zurückführen. Zum einen sind kapitalstarke Unternehmen erfolgreicher, wenn es darum geht, aus FuE- Projekten neue Produkte oder Produktionstechnologien zu entwickeln und zur Marktreife zu führen. Dies gelingt 91,7% der kapitalstarken Unternehmen, die bereits FuE-Erfahrung in der Vergangenheit gesammelt haben. Bei kapitalschwachen Unternehmen mit FuE-Erfahrung liegt die Erfolgsrate hingegen bei nur 85,6%. Wie wichtig FuE-Erfahrung bei Unternehmen ist, zeigt die Tatsache, dass die entsprechenden Erfolgsraten auf 28,7% beziehungsweise 19,9% sinken, wenn Unternehmen keine FuE-Erfahrung in der Vergangenheit gesammelt haben.

Kapitalstarke Unternehmen auch bei Umsetzung und Vermarktung vorn

Kapitalstarke Unternehmen sind aber nicht nur bei der Entwicklung marktreifer Innovationen Spitze, sondern auch bei deren Umsetzung und Vermarktung. So steigt bei ihnen die (Umsatz-)Produktivität aufgrund einer Produktneuerung um 8,6%, aufgrund einer Prozessneuerung um rund 9%. Führen Unternehmen beide Innovationstypen gemeinsam durch, nimmt die Produktivität sogar um 11,5% zu. Ganz anders sieht es bei kapitalschwachen Unternehmen aus, die lediglich einen Produktivitätszuwachs von 0,8% bei einer Produktinnovation beziehungsweise von 0,6% bei einer Prozessinnovation erzielen. Bei einer simultanen Einführung verzeichnen diese einen Produktivitätszuwachs von 3,8%.

„Kapitalstarken Unternehmen fällt es  leichter, ihre FuE-Ausgaben über den aktuellen Cashflow, Gewinne oder Kredite zu finanzieren. Außerdem können sie in eine größere Anzahl von FuE-Projekten investieren. Nicht zuletzt stehen ihnen deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung, um ihre Innovationen umzusetzen und zu vermarkten. Eindeutig ein Vorteil für die kapitalstarken Unternehmen“, sagt Peters.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Pressemitteilung ZEW vom 30.05.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123rf.com

20.11.2025

EU-Verteidigungsinvestitionen schaffen enormes Wirtschaftswachstum

In den kommenden zehn Jahren werden die europäischen NATO-Länder ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen – die direkten Verteidigungsausgaben sollen auf 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts steigen, das entspricht jährlichen Ausgaben von etwa 770 Milliarden Euro. Allein in Ausrüstung sollen die NATO-Länder etwa 217 Milliarden Euro im Jahr investieren. Weitere 1,5 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) sollen in sicherheitsrelevante Investitionen fließen,

EU-Verteidigungsinvestitionen schaffen enormes Wirtschaftswachstum
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.11.2025

Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen

Innovation ist der Wachstumsmotor des Mittelstands, doch viele Unternehmen bleiben unter ihren Möglichkeiten. Eine aktuelle Untersuchung von KfW Research zeigt, welche Hürden Innovationsprojekte scheitern lassen. Es werden drei zentrale Innovationshemmnisse im Mittelstand identifiziert: bürokratische, finanzierungsbezogene und kompetenzbezogene Hemmnisse. Warum viele Ideen nie umgesetzt werden Bürokratische Hürden sind am weitesten verbreitet. Finanzierungshemmnisse entstehen durch die besonderen

Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen
Meldung

pitinan/123.rf.com

17.11.2025

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung

Beschäftigte in deutschen Unternehmen stehen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) überwiegend positiv entgegen. 49 % blicken mit Neugier darauf, wie KI ihre Arbeit verändern wird (global: 50 %), 26 % empfinden sogar Vorfreude (global: 41 %). Dennoch zeigt sich: Die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden haben im

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank