Transaktionsgeschehen im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation bleibt auf hohem Niveau
Der Analyse zufolge wirken sich die explodierenden Energiepreise, hohe Inflation und Unterbrechungen in Lieferketten negativ auf M&A-Aktivitäten aus. Dennoch ist das Transaktionsvolumen in der DACH-Region höher als im ersten Halbjahr 2020 und den Jahren davor. Investoren fokussieren sich demnach auf resiliente und technologie-basierte Vermögenswerte. Eine Folge davon sind sehr hohe Bewertungen von Unternehmen – so liegt der EV/EBITDA-Wert im Durchschnitt bei 17,8x, erklären die Studienautoren.
Große Transaktionen durch Konsolidierung in Konsumgüterindustrie
Die größten Unternehmenstransaktionen im Untersuchungszeitraum fanden in der Konsumgüterindustrie statt. Dazu gehören vor allem die Übernahme der Firmenich International SA durch Koninklijke DSM NV für 19,3 Mrd. € und die Übernahme der Allwyn Entertainment AG durch Cohn Robbins Holdings Corp für 6,5 Mrd. €.
Grund für das hohe Transaktionsaufkommen in dieser Branche, die rund 78% der Top-Ten-Deals des Halbjahres ausmacht, sind laut der Analyse Konsolidierungen und Umstrukturierungen in Folge eines veränderten Verbraucherverhaltens. Die Bedeutung nachhaltiger Produkte nimmt den Autoren der Studie zufolge zu und der anhaltende Siegeszug des Online-Handels setzt sich fort.
In Deutschland bleibt Bewegung im Bereich TMT
In Hinblick auf den Transaktionswert entfielen 42,7% auf Deutschland. Hier blieb der Sektor Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) von den wirtschaftlichen Unsicherheiten größtenteils unbeeinträchtigt. Zwar sank die Zahl der Transaktionen im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 um ein Viertel. Der Transaktionswert stieg jedoch um 7,6%.
Anteil mittelgroßer Deals zwischen 50 und 250 Mio. € nimmt zu
Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen sank im ersten Halbjahr 2022 in allen Größensegmenten. Insbesondere sehr große Transaktionen in Höhe von mindestens 1 Mrd. € wurden zurückgestellt. Die Anzahl reduzierte sich von 22 im vorherigen Halbjahr auf lediglich neun in der ersten Jahreshälfte 2022. Trotzdem ließen sich Kontinuitäten beobachten. Der Anteil mittelgroßer Deals zwischen 50 und 250 Mio. € stieg von 5,7% des gesamten Transaktionsgeschehens im ersten Halbjahr 2021 auf 6,2% in der ersten Jahreshälfte 2022. Damit verstetigte sich ein Trend, der im zweiten Halbjahr 2020 begann.
Die Aussichten für M&A-Aktivitäten bleiben trotz widriger Umstände günstig. Die Studienautoren rechnen künftig vermehrt mit Private-Equity-Deals aufgrund einer hohen Menge verfügbaren Kapitals. Die Pandemie habe bei Unternehmen außerdem ein stärkeres Bewusstsein für Veränderungen geschaffen. Digitalisierung, ESG-Initiativen und neue Formen der Wertschöpfung seien zentrale Treiber für Übernahmen, Veräußerungen und Fusionen.
Die „PwC-M&A-Insights DACH: 1. Halbjahr 2022“ finden Sie hier zum Download.
(Pressemitteilung PwC vom 23.09.2022)