• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • M&A-Aktivitäten in der DACH-Region: Zurückhaltung in der ersten Jahreshälfte 2022

26.09.2022

M&A-Aktivitäten in der DACH-Region: Zurückhaltung in der ersten Jahreshälfte 2022

Autokonzerne auf der Überholspur

©designer491/fotolia.com

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in Folge des Russland-Ukraine-Kriegs machen sich im M&A-Markt bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2022 fanden in Deutschland, Österreich und der Schweiz deutlich weniger Fusionen und Übernahmen statt als im vorangegangenen Halbjahr. Die Anzahl der Transaktionen sank von 1.884 auf 1.436 – ein Rückgang um 23,8%. Davon entfielen 1.061 auf Deutschland, 104 auf Österreich und 271 auf die Schweiz. Die Höhe der Unternehmenskäufe fiel um 34,8% von 107,4 auf 67,3 Mrd. €. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „M&A Insights“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland für die DACH-Region. Die Studie untersucht, wie sich die M&A-Branche entwickelt, welche Top-Deals im Markt für Aufsehen sorgen und wie sich das Transaktionsgeschehen in einzelnen Sektoren nach Wert und Volumen entwickelt.

Transaktionsgeschehen im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation bleibt auf hohem Niveau

Der Analyse zufolge wirken sich die explodierenden Energiepreise, hohe Inflation und Unterbrechungen in Lieferketten negativ auf M&A-Aktivitäten aus. Dennoch ist das Transaktionsvolumen in der DACH-Region höher als im ersten Halbjahr 2020 und den Jahren davor. Investoren fokussieren sich demnach auf resiliente und technologie-basierte Vermögenswerte. Eine Folge davon sind sehr hohe Bewertungen von Unternehmen – so liegt der EV/EBITDA-Wert im Durchschnitt bei 17,8x, erklären die Studienautoren.

Große Transaktionen durch Konsolidierung in Konsumgüterindustrie

Die größten Unternehmenstransaktionen im Untersuchungszeitraum fanden in der Konsumgüterindustrie statt. Dazu gehören vor allem die Übernahme der Firmenich International SA durch Koninklijke DSM NV für 19,3 Mrd. € und die Übernahme der Allwyn Entertainment AG durch Cohn Robbins Holdings Corp für 6,5 Mrd. €.

Grund für das hohe Transaktionsaufkommen in dieser Branche, die rund 78% der Top-Ten-Deals des Halbjahres ausmacht, sind laut der Analyse Konsolidierungen und Umstrukturierungen in Folge eines veränderten Verbraucherverhaltens. Die Bedeutung nachhaltiger Produkte nimmt den Autoren der Studie zufolge zu und der anhaltende Siegeszug des Online-Handels setzt sich fort.

In Deutschland bleibt Bewegung im Bereich TMT

In Hinblick auf den Transaktionswert entfielen 42,7% auf Deutschland. Hier blieb der Sektor Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) von den wirtschaftlichen Unsicherheiten größtenteils unbeeinträchtigt. Zwar sank die Zahl der Transaktionen im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 um ein Viertel. Der Transaktionswert stieg jedoch um 7,6%.

Anteil mittelgroßer Deals zwischen 50 und 250 Mio. € nimmt zu

Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen sank im ersten Halbjahr 2022 in allen Größensegmenten. Insbesondere sehr große Transaktionen in Höhe von mindestens 1 Mrd. € wurden zurückgestellt. Die Anzahl reduzierte sich von 22 im vorherigen Halbjahr auf lediglich neun in der ersten Jahreshälfte 2022. Trotzdem ließen sich Kontinuitäten beobachten. Der Anteil mittelgroßer Deals zwischen 50 und 250 Mio. € stieg von 5,7% des gesamten Transaktionsgeschehens im ersten Halbjahr 2021 auf 6,2% in der ersten Jahreshälfte 2022. Damit verstetigte sich ein Trend, der im zweiten Halbjahr 2020 begann.

Die Aussichten für M&A-Aktivitäten bleiben trotz widriger Umstände günstig. Die Studienautoren rechnen künftig vermehrt mit Private-Equity-Deals aufgrund einer hohen Menge verfügbaren Kapitals. Die Pandemie habe bei Unternehmen außerdem ein stärkeres Bewusstsein für Veränderungen geschaffen. Digitalisierung, ESG-Initiativen und neue Formen der Wertschöpfung seien zentrale Treiber für Übernahmen, Veräußerungen und Fusionen.

Die „PwC-M&A-Insights DACH: 1. Halbjahr 2022“ finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung PwC vom 23.09.2022)


Weitere Meldungen


Euro
Meldung

© JFL Photography/fotolia.com

04.10.2023

57 % der Unternehmen versprechen sich Vorteile vom Digitalen Euro

Die deutsche Wirtschaft beschäftigt sich bereits intensiv mit den Einsatzmöglichkeiten und Chancen eines Digitalen Euro. Denn die Mehrheit der Unternehmen ist überzeugt, von der digitalen Währung profitieren zu können, braucht dafür aber die Unterstützung der Banken. Auch politische Gründe sprechen aus Sicht der Wirtschaft für die Einführung der Währungsinnovation: So sind 87 % davon überzeugt, dass

57 % der Unternehmen versprechen sich Vorteile vom Digitalen Euro
Finanzen, Geld, Liquide
Meldung

© sakkmesterke/fotolia.com

04.10.2023

27 % des Fondsbesitzes im EU-Raum in Händen deutscher Privatanleger

Trotz multipler Krisen gelingt es den Deutschen, Rekordsummen zu investieren. Wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht, bauen die Bundesbürger mehr und mehr Vermögen auf, wobei es auch einen Nachholbedarf zu geben scheint. Die Bürger in Deutschland investierten im Jahr 2022 etwa 191 Milliarden Euro in Wertpapiere, Versicherungen und Pensionen. Im gesamten restlichen Euroraum

27 % des Fondsbesitzes im EU-Raum in Händen deutscher Privatanleger
Meldung

© Edelweiss/fotolia.com

03.10.2023

Deutsche Wirtschaft setzt auch auf Open Source

Ob Bürosoftware, Videokonferenzen oder Grafikbearbeitung – für die meisten Anwendungen gibt es auch Open-Source-Lösungen. Sie werden inzwischen in der Breite der deutschen Wirtschaft eingesetzt: 7 von 10 Unternehmen (69 %) nutzen Open-Source-Lösungen. Nur 18 % stehen Open Source ablehnend gegenüber. Das sind Ergebnisse des „Open Source Monitor 2023“, den der Digitalverband Bitkom am 27.09.2023 veröffentlicht hat. Für

Deutsche Wirtschaft setzt auch auf Open Source
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank