15.03.2017

M&A-Deals brechen zunehmend Branchen auf

Beitrag mit Bild

© pichetw/fotolia.com

Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, mit Wettbewerbern aus anderen Branchen zu fusionieren oder diese gleich ganz zu übernehmen und treiben so das Aufbrechen einzelner Branchen voran.

So betrug der Anteil der branchenübergreifenden Deals an der Gesamtzahl aller weltweiten M&A-Aktivitäten im Jahr 2016 bereits 43 Prozent – vor zehn Jahren waren es erst knapp über 30 Prozent.  Im selben Zeitraum stieg auch der Anteil branchenübergreifender Transaktionen an den Gesamterlösen von 16 auf 24 Prozent. Das hat eine KPMG-Analyse ergeben, die auf Daten von Capital IQ und Dealogic beruht.

Leif Zierz, Global Head of Deal Advisory bei KPMG: „Branchenübergreifende Transaktionen gewinnen spürbar Momentum im M&A-Geschehen. Viele Unternehmen suchen weiterhin in für sie momentan noch fremden Branchen nach Möglichkeiten, zu wachsen oder sich zusätzliche Kompetenzen anzueignen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Insgesamt verhaltene M&A-Aktivitäten im vergangenen Jahr deuten darauf hin, dass viele Unternehmen ihre Wachstumsstrategie momentan unter das Motto ‚mal abwarten‘ stellen. Aber das ist kein nachhaltiger Ansatz, denn zurzeit lässt sich permanent  technologische Disruption beobachten, und zwar in allen Branchen.“

TMT-Branche sitzt auf über 500 Milliarden Dollar für Investitionen

Vor allem Unternehmen der TMT-Branche (Technologie, Medien, Telekommunikation) sind für Zukäufe gut gerüstet. Bei Unternehmen dieser Branche sank die Nettoverschuldung im vergangenen Jahr im Schnitt um 147 Prozent, während das EBITDA um 12 Prozent zulegte. Dabei kam es zu mehr als 11.650 Fusionen und Übernahmen im Wert von über 1 Billiarde Dollar. Die weiterhin positive Entwicklung bei Verschuldung und EBITDA deutet darauf hin, dass die Technologieunternehmen am Ende des Jahres über mehr als 500 Milliarden Dollar Cash verfügen dürften – und somit über reichlich Potential für weitere Investitionen.

Leif Zierz: „Das zeigt, dass diese Unternehmen sehr gut aufgestellt sind, um disruptiv zu wirken und durch die Übernahme andere Firmen oder dem Erwerb bestimmter neuer Kompetenzen ganze Branchen aufzubrechen und umzukrempeln. Und auch der Energiesektor verzeichnet rege M&A-Aktivitäten: das Dealvolumen hat hier 2016 mit 753,4 Milliarden Dollar den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 erreicht. Angesichts einer weiter sinkenden Verschuldung vieler Energieunternehmen bei gleichzeitig wachsendem EBITDA ist auch in diesem Bereich für 2017 mit einer zunehmenden Zahl an Fusionen und Übernahmen zu rechnen.“

(Pressemitteilung KPMG vom 14.03.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© KB3 / fotolia.com

01.07.2025

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken überwiegend pessimistisch auf den deutschen Immobilienmarkt, zeigt eine aktuelle Befragung, die EY-Parthenon im zweiten Quartal 2025 unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland durchgeführt hat. Überwiegend negative Markteinschätzung Drei Viertel der befragten Kreditinstitute bewerten die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt aktuell als negativ. Nur ein Viertel hält sie für stabil, Optimismus ist Mangelware.

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien
Meldung

©xtockimages/123rf.com

30.06.2025

Geopolitik treibt Strategie: Deutsche Firmen setzen auf Indien

Die geopolitische Neuordnung der Weltwirtschaft verleiht Indien neuen Schwung: Laut dem „German Indian Business Outlook 2025“ der KPMG AG und der Deutsch-Indischen Handelskammer planen 79 % der befragten Unternehmen bis 2030 Investitionen in Indien. Das ist ein neuer Rekordwert und eine Reaktion auf geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China. Bereits 2025 wollen 53 %

Geopolitik treibt Strategie: Deutsche Firmen setzen auf Indien
Meldung

© m.mphoto/fotolia.com

26.06.2025

Grüne Vorreiter: Der nordische Anleihemarkt im Wandel

Die nordischen Anleihemärkte gelten als stabil, innovativ und zunehmend nachhaltig – doch was genau steckt hinter dem Begriff „Nordic Bonds“? Im Interview werfen wir einen genaueren Blick auf die Besonderheiten, Chancen und Risiken dieser Anlageklasse. Dominik Spanier, Managing Director bei der Investmentbank Lincoln International und verantwortlich für den Bereich Capital Advisory in der DACH-Region, gibt Einblicke

Grüne Vorreiter: Der nordische Anleihemarkt im Wandel

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank