13.04.2023

M&A-Deals: Optimismus für 2023

Autokonzerne auf der Überholspur

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Zum ersten Mal seit 2016 outperformen Mergers and Acquisitions den Markt im dritten Quartal in Folge. Die Anzahl der weltweiten Transaktionen ist im Vergleich zum 1. Quartal 2022 jedoch deutlich gefallen.

Globale Mergers and Aquisitions (M&A) outperformten in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 den Gesamtmarkt zum dritten Mal in Folge. Das zeigt die Studie „Quarterly Deal Performance Monitor“ (QDPM) von WTW. Basierend auf der Aktienkursentwicklung übertrafen Unternehmen, die M&A-Deals tätigten, den breiteren Markt um +1,0 PP (Prozentpunkte) für Akquisitionen im Wert von über 100 Millionen US-Dollar zwischen Januar und März 2023. Dies folgt einer positiven Performance von +5,2 PP im Vorquartal.

Die in Zusammenarbeit mit dem M&A Research Center der Bayes Business School erhobenen Daten zeigen, dass die leicht positive Performance des ersten Quartals 2023 von der Transaktionsaktivität im asiatisch-pazifischen Raum angetrieben wurde. Dort übertrafen die Käufer ihren regionalen Index um +13,8 PP. Mit 43 abgeschlossenen Deals im ersten Quartal 2023 verzeichnete die Region einen Volumenrückgang von sieben Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022.

Weniger M&A-Deals weltweit

Die M&A-Aktivität weltweit verlangsamte sich deutlich und verzeichnete mit 150 abgeschlossenen Deals im ersten Quartal 2023 den niedrigsten Wert für den vergleichbaren Zeitraum seit 2010. Im entsprechenden Quartal 2022 waren es noch 220 Deals.

Martin Theo Carbon, M&A Koordinator Deutschland, sagt: „Nach einem wirklich außergewöhnlichem Jahr 2021 und dem folgenden sehr starken Jahr 2022 ist es verständlich, dass die Anzahl der Deals wieder abnimmt. Teilweise kommen die Unternehmen bei den Integrationen nicht nach und wollen zunächst wieder etwas Stabilität etablieren. Weiterhin gibt es zahlreiche makroökonomische und geopolitische Herausforderungen, die bei den Unternehmen die Risikofreude deutlich reduziert.“

Deals in Europa haben sich halbiert, Asia-Pacific bleibt konstant

In Nordamerika wurden lediglich 77 Deals gezählt. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den 116 Deals, die noch im ersten Quartal 2022 verzeichnet wurden. Außerdem war die Performance mit -3,9 PP erneut negativ. In den letzten zwei Quartalen lag diese mit 4,5 PP und 9,4 PP noch deutlich im positiven Bereich.

In Europa hat sich die Zahl der Deals nahezu halbiert. Im Vergleich zu den 49 gezählten Deals im ersten Quartal 2022 waren es für den gleichen Zeitraum in 2023 nur 29 abgeschlossene Transaktionen. Die Performance in Europa bleibt auch im fünften Quartal in Folge negativ und liegt bei -7,4 PP. Der Raum Asia-Pacific folgt jedoch anderen Regeln. Die Anzahl der Deals veränderte sich kaum. Im Vergleich der letzten vier ersten Quartale der Jahre 2020 bis 2023 liegt die Anzahl der Deals zwischen 41 und 46. Die Performance zeigt konstant positive Zahlen seit sieben Quartalen.

Anzahl der branchenübergreifenden Deals hat zugenommen

Die Notwendigkeit, neue Technologien zu nutzen und daher auch neue Talente zu rekrutieren, sowie Lieferketten neu zu erfinden, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, hat zu mehr branchenübergreifenden Deals geführt. Sie erreicht mit 43 Prozent aller Transaktionen ihren höchsten Stand seit Beginn der M&A-Studie im Jahr 2008.

Die WTW-Daten zeigen auch, dass der prozentuale Anteil der Deals mit mehr als 70 Tagen Durchlaufzeit weiter gestiegen ist. 71 Prozent aller Deals benötigen mindestens 70 Tage bis zum Abschluss. Das ist der höchste bislang gemessene Wert. „Wenn man bedenkt, dass sogenannte „Quick Deals“ in der Vergangenheit statistisch erfolgreicher waren, ist das keine gute Entwicklung“, sagt Carbon. „Wenn sich jedoch auch die Art der Deals hin zu branchenübergreifenden Aktivitäten verändert und man die gleichen Prozesse nutzt, liegt es auf der Hand, dass die Deals mehr Zeit in Anspruch nehmen.“

(wtw vom 13.04.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


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