03.02.2025

M&A-Wachstum nach US-Wahl bestimmt 2025

Der Nachholbedarf und die starken Bilanzen werden für Rückenwind für mehr M&A-Transaktionen im Jahr 2025 sorgen.

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© adiruch na chiangmai/fotolia.com

Die weltweiten Fusionen und Übernahmen (M&A) verzeichneten im Jahr 2024 einen deutlichen Anstieg der abgeschlossenen Transaktionen sowie ein Wiederaufleben großer Transaktionen, so die Ergebnisse des Quarterly Deal Performance Monitor (QDPM) der Unternehmensberatung WTW. Die in Zusammenarbeit mit dem “M&A Research Centre at Bayes Business School” erstellten Zahlen für das gesamte Jahr zeigen, dass in den letzten 12 Monaten weltweit 710 Transaktionen im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar abgeschlossen wurden. Dem stehen 619 Transaktionen im Jahr 2023 gegenüber. Dies entspricht einem Anstieg des Volumens um 15 %.

Der drastische Anstieg bei großen Transaktionen (im Wert von 1 bis 10 Mrd. USD) war in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 mit 99 abgeschlossenen Transaktionen und damit einem Zuwachs von 36 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2023 besonders ausgeprägt. Über einen Zeitraum von 12 Monaten stiegen große Deals im Jahr 2024 um 21 % von 134 auf 162. Inzwischen wurden im vergangenen Jahr weltweit 15 Megadeals (im Wert von über 10 Milliarden US-Dollar) abgeschlossen, gegenüber 11 im Jahr 2023.

Zahlen, Daten, Fakten

In Nordamerika wurden im Jahr 2024 361 Transaktionen abgeschlossen, 14 % mehr als im Vorjahr, in denen es 317 Transaktionen waren. Auch in Europa stieg die Zahl der Abschlüsse um 32 % – von 117 im Jahr 2023 auf 155 im vergangenen Jahr. Im asiatisch-pazifischen Raum wurden im vergangenen Jahr 163 Abschlüsse getätigt (zum Vergleich: 155 im Jahr 2023).

In einem Jahr mit starken Aktienrenditen gelang es dennoch 37 % der Unternehmen mit abgeschlossenen M&A-Deals, den breiteren Markt auf der Grundlage der Aktienkursentwicklung zu übertreffen. Die Gesamtperformance aller Deals zeigt jedoch, dass die Mehrheit der Erwerber bei abgeschlossenen Übernahmen im Wert von über 100 Mio. USD im Jahr 2024 um -10,9 Prozentpunkte hinter dem Markt zurückblieb.

Europa als einzige Region mit positiver Performance

Auf der Grundlage der Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte 2024 war Europa die einzige Region, die sich dem negativen Trend widersetzte und eine positive Performance von +0,7 Prozentpunkten verzeichnete. Käufer in Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum blieben im gleichen Zeitraum um 8,7 bzw. 11,2 Prozentpunkte hinter ihren eigenen regionalen Indizes zurück.

„Die Finanzierungsbedingungen haben sich verbessert, da sich die Zinssätze stabilisiert haben und die neue US-Regierung eine Lockerung der regulatorischen Kontrolle signalisiert. Dennoch wird es auch 2025 eine Herausforderung bleiben, komplexe M&A-Transaktionen zu realisieren“, schätzt Sibyllle Kampschulte, Leiterin HR M&A in der DACH-Region bei WTW, die Lage ein. „Die Unternehmen sehen sich mit ‘bekannten Unbekannten’ konfrontiert, darunter das Risiko neuer Zölle und politischer Maßnahmen, welche die Inflation anheizen und sich auf die Stabilität der Lieferkette und die Verbraucherpreise auswirken. Das enorme Wachstum und der Einfluss von Private Equity auf Fusionen und Übernahmen wird sich auch zunehmend auf das Kaufverhalten auswirken. Unter dem Druck, Billionen in trockenen Tüchern zu haben, werden PE-Firmen ihr Wissen über die Durchführung komplexer Transaktionen nutzen, um aggressive Zeitpläne voranzutreiben, was die Käufer von Unternehmen dazu zwingt, mit größerer Effizienz und Agilität zu konkurrieren, wenn es darum geht, strategische Transaktionen abzuschließen.”

(wtw vom 29.01.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


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