• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Maue Stimmung und düsterer Ausblick: Mittelständisches Geschäftsklima sinkt zum dritten Mal in Folge

14.09.2022

Maue Stimmung und düsterer Ausblick: Mittelständisches Geschäftsklima sinkt zum dritten Mal in Folge

Autokonzerne auf der Überholspur

© fotogestoeber / fotolia.com

Die Mischung aus explodierenden Energiekosten, schwindender Kaufkraft, großen Unwägbarkeiten hinsichtlich der Versorgung mit Erdgas und dem anhaltenden Krieg in der Ukraine vergiftet zunehmend die Stimmung im Mittelstand. Das mittelständische Geschäftsklima sinkt im August um 1,4 Zähler auf -16,4 Saldenpunkte. Das ist nun der dritte Rückgang in Folge, was gemäß Daumenregel ein Signal für die Umkehr des Stimmungstrends ist. Beide Klimakomponenten des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers sind im Minus.

Geschäftslageurteile bröckeln weiter ab, Erwartungen fast auf Allzeittief

Die Stimmung in den mittelständischen Unternehmen ist laut des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im August in allen Hauptwirtschaftsbereichen schlechter als im langfristigen Durchschnitt. Unterschiede gibt es allerdings im Niveau des Geschäftsklimas und dessen Veränderung gegenüber dem Vormonat. Am besten schlägt sich noch das Bauhauptgewerbe, das sich nach dem markanten Rückgang im Juli als einzige Branche aktuell sogar wieder etwas erholt (+1,6 Zähler auf -8,7 Saldenpunkte). Den zweiten Platz im Ranking belegen die Dienstleister, deren Stimmungstendenz nach dem Ende der Aufholbewegung, die auf die Abschaffung der allermeisten Corona-Einschränkungen gefolgt war, nun aber wieder nach unten geht (-2,2 Zähler auf -11,7 Saldenpunkte). Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe sinkt immer tiefer (-2,5 Zähler auf -20,9 Saldenpunkte). Mit einigem Abstand am schlechtesten ist die Stimmung jedoch in den beiden Sparten des Handels: Der Großhandel verliert 5,6 Zähler auf -26,3 Saldenpunkte, während im Einzelhandel nach einem neuerlichen Rückgang um diesmal 2,8 Zähler auf -31,3 Saldenpunkte inzwischen regelrechte Grabesstimmung herrscht. Die allgemeine Unsicherheit und die enormen Kaufkraftverluste wegen des Preisschubs insbesondere bei Energie und Lebensmitteln hinterlassen tiefe Spuren.

Deutschland steht am Beginn einer technischen Rezession

Die Stimmung ist mau, der Ausblick düster, kommentieren die Studienautoren die Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. Die Erwartungen der Mittelständler seien derzeit so pessimistisch wie zuvor nur vor den beiden mit Abstand tiefsten Rezessionen in der Geschichte der Bundesrepublik, nämlich zu Beginn der globalen Finanzkrise im Winter 2008/2009 sowie nach Ausbruch der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020. Allerdings müsse man mit Blick auf die Konstruktion des Index die deprimierenden Geschäftserwartungen auch zurechtrücken. Laut der Studienautoren sind sie ein Maß, wie umfassend verbreitet die Angst vor einem Konjunkturabsturz ist. Mit anderen Worten: Sie spiegeln die vielfältigen Befürchtungen, Sorgen und Ängste rund um den Krieg und die Energiekrise in der gesamten Breite der Unternehmenslandschaft wider. Die Geschäftserwartungen sind jedoch kein verlässliches Maß für die Tiefe des befürchteten Rückgangs selbst. Die Konjunkturforscher von KfW und ifo Institut gehen aktuell davon aus, dass Deutschland am Beginn einer technischen Rezession steht, die deutlich milder ausfallen wird als die Einbrüche während der Finanz- oder der Coronakrise.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist hier abrufbar.

(Pressemitteilung KfW vom 14.09.2022)


Weitere Meldungen


Innovation, Start-up, Erfolg, Start, Rakete, Raumfahrt
Meldung

©andreypopov/123rf.com

01.06.2023

InvestEU: 60 Millionen Euro für neuen Raumfahrtfonds ‚Alpine Space Ventures‘

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) beteiligt sich mit 60 Millionen Euro an Alpine Space Ventures (ASV). Das ist ein in Deutschland ansässiger Risikokapitalfonds, der sich auf den Raumfahrtsektor konzentriert. Die EIF-Finanzierung wird durch das InvestEU-Programm und die CASSINI-Investitionsfazilität des europäischen Raumfahrtprogramms unterstützt, die besonders risikoreiche Investitionen in den Raumfahrtsektor ermöglicht. Wirtschaftskommissar PaoloGentiloni sagte: „Diese Vereinbarung wird

InvestEU: 60 Millionen Euro für neuen Raumfahrtfonds ‚Alpine Space Ventures‘
Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

01.06.2023

Innovationskraft in Deutschland sinkt rapide

Der Anteil innovativer Unternehmen in Deutschland sinkt rapide. Nur noch jedes fünfte deutsche Unternehmen kann heute als besonders innovativ bezeichnet werden. 2019 galt dies noch für jeden vierten Betrieb. Dagegen ist allein in den zurückliegenden drei Jahren der Anteil der Unternehmen, die nicht aktiv nach Neuerungen suchen, von 27 auf 38 % gewachsen. Diese Entwicklung gefährdet

Innovationskraft in Deutschland sinkt rapide
Aktien, Dax, Shareholder, Investition, Börse
Meldung

©psdesign1/fotolia.com

31.05.2023

Portfolio-Management in unsicheren Zeiten

Klimawandel, Ukraine-Krieg, hohe Inflation, steigende Zinsen – die Liste der aktuellen Krisen ist lang. Allerdings werden Unternehmen auch besser darin, sich an die Mischung aus Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – kurz VUCA – anzupassen und ihre strategischen Ansätze entsprechend zu überarbeiten. So geben 55 % der Unternehmen an, in den kommenden zwölf Monaten mit einer

Portfolio-Management in unsicheren Zeiten
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank