• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Mehr als eine Billion Euro wollen angelegt werden

15.03.2016

Mehr als eine Billion Euro wollen angelegt werden

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Die globale Private-Equity-Branche (PE) konnte 2015 den Turbulenzen an den Kapitalmärkten, der abflauenden Weltkonjunktur und dem härteren Wettbewerb im Niedrigzinsumfeld trotzen. Mit 527 Mrd. USD warb sie wie in den beiden Jahren zuvor mehr als eine halbe Billion USD frisches Kapital ein.

Im Durchschnitt gelang den PE-Anbietern so schnell wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren die Schließung neuer Fonds. Trotz Eurokrise und Wachstumsschwäche konnten in diesem Umfeld auch europäische Buy-out-Fonds 15% mehr Kapital als im Vorjahr einsammeln. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des „Global Private Equity Report“ der Managementberatung Bain & Company.

Zugleich stiegen die Investitionen in neue Beteiligungen 2015 weltweit noch einmal um 12% auf 282 Mrd. USD. Die Zahl der Beteiligungen ging allerdings um 14% zurück. Neben der größeren Anzahl von Mrd.deals lässt sich diese Entwicklung vor allem auf die weiter gestiegenen Bewertungen zurückführen. In den USA wurde bei Buy-outs mit einem durchschnittlichen Multiple von 10,1 auf das EBITDA so viel gezahlt wie noch nie und auch in Europa lag dieser Wert nahe dem historischen Höchststand. Bei vielen Transaktionen mussten sich PE-Fonds gegen Strategen durchsetzen, die angesichts niedriger Zinsen und starker Bilanzen ihre M&A-Aktivitäten forcierten.

Durch die Erfolge im Fundraising wuchs die Summe des nicht investierten Kapitals der PE-Fonds („Dry Powder“) dennoch um knapp 10 % auf 1,3 Billionen USD an. „Die PE-Fonds stehen unter einem enormen Anlagedruck“, erklärt Rolf-Magnus Weddigen, Leiter der PE-Praxisgruppe von Bain & Company im deutschsprachigen Raum. „Doch der Wettbewerb ist hart und die hohen Bewertungen erfordern eine sehr sorgfältige Auswahl.“ Vielen Fonds dürfte es schwerfallen, auch künftig die Renditeerwartungen ihrer Investoren zu erfüllen.

Erfolgreiche Beteiligungsverkäufe

Aktuell profitieren die PE-Fonds und ihre Investoren von einem äußerst günstigen Umfeld für Beteiligungsverkäufe. Weltweit erzielte die PE-Branche 2015 bei 1.166 Transaktionen Verkaufserlöse in Höhe von insgesamt 422 Mrd. USD und blieb damit lediglich 34 Mrd. USD hinter dem Rekordjahr 2014 zurück. Während in den USA das Geschäft mit strategischen Käufern anzog, kam es in Europa vermehrt zu Secondaries. Die Erfolge bei Beteiligungsverkäufen trugen maßgeblich dazu bei, dass die Branche im fünften Jahr in Folge mehr Kapital an ihre Investoren ausschütten konnte, als sie abgerufen hat.

Dessen ungeachtet verdichten sich die Anzeichen, dass die Branche nach einigen goldenen Jahren zur Normalität zurückkehren wird. So dürften in den kommenden fünf Jahren aufgrund der rückläufigen Zahl neuer Investments die Beteiligungsverkäufe sinken. Dadurch werden auch die Ausschüttungen an institutionelle Investoren zurückgehen. Diese wiederum werden sich in Zukunft noch stärker auf Fonds mit klarem Profil und überdurchschnittlichen Renditen konzentrieren. PE-Fonds benötigen somit eine schlagkräftige Strategie in einem wohldefinierten „Sweet Spot“ und ein Geschäftsmodell, das auf messbaren Erfolg in der Entwicklung des Portfolios ausgerichtet ist.

Portfolio sturmfest machen

Unabhängig von der Ausrichtung mahnt Bain-Experte Weddigen: „Die PE-Fonds sollten sich im momentan noch sonnigen Umfeld auf einen konjunkturellen Gegenwind vorbereiten und ihr Portfolio sturmfest machen. Kommt es zu einer deutlichen globalen Abschwächung, ist es zu spät, um zu reagieren.“ Gerade Beteiligungen, deren Kauf zu den derzeit sehr hohen Bewertungen erfolgt, könnten Opfer einer volatilen Wirtschaftsentwicklung werden und deutliche Spuren in der Renditebilanz der Fonds hinterlassen. Zusätzliche Risiken bergen die sich anbahnende Zinswende und der sich abzeichnende Stimmungsumschwung auf den Finanzierungsmärkten. „Allerdings werden die besten Fonds auch diese Herausforderungen meistern und weiterhin attraktive Renditen erwirtschaften“, ist Weddigen überzeugt. „Wichtig ist, das Potenzial der Beteiligungen zu erkennen und konsequent zu heben. Nur das schafft nachhaltige und wiederholbare Erfolgsmodelle.“

(Pressemitteilung Bain & Company vom 15.03.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Digitalisierung
Meldung

© Coloures-Pic/fotolia.com

04.12.2023

So digital sind Deutschlands Banken

Wie treu sind die Deutschen ihrer Bank und wie viele erwägen einen Wechsel zu einer reinen Online-Bank? Wer erledigt seine Bankgeschäfte online? Verdrängen Smartphone und Smartwatch das Bargeld an der Kasse? Und wie weit verbreitet ist das Interesse an Kryptowährungen wie Bitcoin & Co.? Antworten auf diese und noch mehr Fragen gibt der neue Studienbericht

So digital sind Deutschlands Banken
Künstliche Intelligenz, KI, AI, Robotik
Meldung

pitinan/123.rf.com

04.12.2023

Kostenloses Whitepaper: Debitorenbuchhaltung neu denken

Mithilfe von KI-Technologien werden die Prozesse im Invoice-to-Cash-Cycle (Kreditmanagement, Forderungsmanagement, Zahlung und Zahlungszuordnung) effizienter. Das Ergebnis ist ein stabiler Cashflow, mehr Widerstandsfähigkeit und eine höhere Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Download Whitepaper

Kostenloses Whitepaper: Debitorenbuchhaltung neu denken
Venture Capital
Meldung

© WrightStudio/fotolia.com

30.11.2023

Wagniskapitalmarkt verliert an Widerstandskraft

Die zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten belasten den deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital – VC). Das macht sich in den Marktkennzahlen deutlich bemerkbar: Es gab im Jahr 2023 bisher merklich weniger VC-Transaktionen als im Vorjahr (-40 %). Bei ihrem Volumen war der Rückgang mit minus 54 % noch einschneidender. Wagniskapitalgeber halten an ihren Portfoliofirmen fest, passen sich aber

Wagniskapitalmarkt verliert an Widerstandskraft
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank