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17.08.2023

Mehrheit europäischer Unternehmen sieht in ESG eher Chance als Risiko

Autokonzerne auf der Überholspur

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

Fast die Hälfte der Unternehmensleitenden weltweit wünscht sich mehr Klarheit über Verknüpfung von Nachhaltigkeitszielen und Unternehmensstrategie.

45 % der Spitzenführungskräfte wünschen sich ein besseres Verständnis dafür, wie die Nachhaltigkeitsziele ihres Unternehmens mit der Unternehmensstrategie verknüpft sind, wie neue Erkenntnisse des Diligent Institute und des Beratungsunternehmens Spencer Stuart zeigen. Das Bedürfnis nach Klarheit darüber, was Umwelt- und Sozialfragen für das Unternehmen bedeuten, kommt in einer Zeit, in der die Erwartungen und Anforderungen an die Offenlegung gestiegen sind. 61 % der Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder ergreifen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ihre ESG-Strategie in den Jahresberichten berücksichtigt wird, 53 % verbessern die ESG-Offenlegung.

US-Unternehmen sehen ESG eher als Risiko

Laut dem zweiten „Sustainability in the Spotlight“-Report, für den fast 1000 Mitglieder der Unternehmensleitung weltweit befragt wurden, sehen die meisten Unternehmen ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) trotz der damit verbundenen strategischen Herausforderungen eher als Chance denn als Risiko. Es gibt jedoch starke geografische Unterschiede: Während 56 % der europäischen Unternehmen ESG tendenziell als Chance betrachten, sind es 26 % der US-Unternehmen. Umgekehrt sehen 35 % der US-Unternehmen ESG eher als Risiko, aber 13 % ihrer europäischen Pendants.

„Unabhängig davon, ob sie ESG als Risiko, Chance oder beides betrachten, müssen erfolgreiche Unternehmen ihre Daten verstehen, um sicherzustellen, dass sie die Offenlegungsvorschriften einhalten und die Erwartungen von Aktionärinnen und Aktionären sowie Anspruchsgruppen erfüllen“, so Lisa Edwards, Executive Chair des Diligent Institute. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vorstände und Geschäftsführungen das Thema Nachhaltigkeit ernst nehmen und nach mehr Klarheit darüber suchen, wie es in ihre allgemeine Unternehmensstrategie einfließt.“ Weitere wichtige Ergebnisse des Berichts sind:

Die größten Hindernisse für ESG-Fortschritte liegen in der Strategie:

  • 22 % der Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder geben an, dass konkurrierende geschäftliche oder strategische Themen auf der Tagesordnung des Verwaltungsrats stehen. Genauso viele berichten von einem Mangel an Klarheit darüber, was ESG für das Unternehmen bedeutet.
  • Nur 2 % der Spitzenführungskräfte zählen die öffentliche Ablehnung von ESG zu den größten Hindernissen für die ESG-Strategie und deren Umsetzung.

Verstärkung des Fokus auf ESG in den nächsten fünf Jahren:

  • 90 % der Unternehmen haben Umweltziele oder -kennzahlen in ihre Geschäftstätigkeit integriert, 87 % soziale Ziele oder Kennzahlen.
  • 29 % der Unternehmen gehen davon aus, dass sie sich in den nächsten fünf Jahren verstärkt um ESG-Initiativen bemühen werden, und 18 % erwarten eine stärkere Verknüpfung zwischen ESG-Initiativen und geschäftlichen Auswirkungen.

Mehr ESG-Engagement bei EU-Vorständen und Geschäftsführungen:

  • 62 % der europäischen Vorstände und Geschäftsführungen bewerten die Fortschritte bei den ESG-Zielen und -Strategien vierteljährlich oder öfter, verglichen mit 43 % ihrer amerikanischen Pendants. Darüber hinaus sind 23 % der europäischen Vorstände der Meinung, dass ESG-Kriterien zu einer besseren Wertentwicklung ihrer Aktien geführt haben, verglichen mit nur 10 % der amerikanischen Vorstände.
  • In den USA sind nur 25 % der Spitzenführungskräfte der Meinung, dass ihre Unternehmen eine wirksame Führung und ein hohes Maß an Ehrgeiz in Bezug auf ökologische und soziale Belange haben, verglichen mit 50 % der Vorstände in Europa.

Mehr Aufmerksamkeit für Berichterstattung:

  • 61 % achten besonders darauf, dass ihre ESG-Strategie in den Jahresberichten angemessen berücksichtigt wird.
  • 53 % der Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder geben an, dass ihre Unternehmen die aktuellen ESG-Informationen verbessern.

„Unsere Umfrage zeigt, dass viele Vorstände und Geschäftsführungen große Fortschritte bei der Formalisierung ihres Nachhaltigkeitsansatzes gemacht haben, indem sie Aufsichtsverantwortlichkeiten definiert und Nachhaltigkeitsmetriken in vielen Bereichen des Unternehmens eingeführt haben“, so Jason Baumgarten, Leiter der globalen CEO- und Vorstandspraxis von Spencer Stuart und der Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens. „Unternehmen, die noch weiter gehen und rigoros Nachhaltigkeitsstrategien definieren, die mit ihrem Geschäftsmodell verknüpft sind, haben die Möglichkeit, einen enormen Wert freizusetzen und die nächste Wachstumswelle auszulösen.“

(Diligent vom 16.08.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


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