• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Möglicher Brexit verunsichert deutsche Unternehmen

09.06.2016

Möglicher Brexit verunsichert deutsche Unternehmen

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Ein möglicher Brexit und seine Folgen führen zu großer Unsicherheit bei deutschen Unternehmen. Das ergab eine gemeinsame Studie, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Deloitte. Zwei Drittel (64%) der Befragten gaben an, die Auswirkungen eines Brexits für das eigene Unternehmen nicht einschätzen zu können. Zusätzlich rechnen 30% fest mit negativen Auswirkungen auf das eigene Geschäft.

„Die Verunsicherung der deutschen Wirtschaft über die zukünftigen Geschäftsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich sind mit den Händen zu greifen. Um solche Unsicherheiten in Zukunft zu vermeiden, werden wir uns alle auf dem Kontinent die Fragen stellen müssen, welche die Briten sich auch gestellt haben – nämlich über das Verhältnis von zentraler politischer Entscheidung in Brüssel und einer verbleibenden restlichen nationalen Entscheidungssouveränität“, betonte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber.

Unsicherheiten an den Finanzmärkten befürchtet

Die festgestellte Unsicherheit lässt sich in eine Reihe von Detailergebnissen aufschlüsseln: So befürchten 71% der befragten Unternehmen erhöhte Unsicherheiten an den Finanzmärkten und 60% eine steigende Kapitalmarkt- und Wechselkursvolatilität bis zur Neuregelung der Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. Fast die Hälfte der Unternehmen (46%) hält eine Umlenkung von Direktinvestitionen von der Insel nach Kontinentaleuropa für wahrscheinlich. Ein ähnlich hoher Anteil (43%) erwartet aber auch steigende Zölle für deutsche Exporteure.

„Fast die Hälfte der Unternehmen befürchtet höhere Komplexität und steigende Kosten durch einen Brexit. Erstaunlicherweise haben sich bislang nur 29% der befragten Firmen – vor allem aus dem Finanzbereich – auf diese Situation vorbereitet. Unternehmen aus allen potenziell betroffenen Branchen sollten sich auf mögliche Szenarien vorbereiten, um die Auswirkungen auf das eigene Geschäft steuern zu können: Verminderte Exportchancen, neue Risiken und eine Überprüfung der Wertschöpfungsketten und  strategischen Investitionen sind nur einige der möglichen Herausforderungen eines Brexit für Unternehmen“, sagte Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte.

Für die gemeinsame Studie von BDI und Deloitte wurden 215 Unternehmen im Zeitraum vom  17. bis 19.05.2016 befragt, deren Geschäfte durch den Brexit unmittelbar betroffen wären. Über die Hälfte von ihnen exportiert nach Großbritannien oder besitzt dort eine Niederlassung. Die übrigen Unternehmen sind auf Importe oder den Fertigungsstandort Großbritannien angewiesen. Drei Viertel (74%) der befragten Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von 500 Mio. bis 15 Mrd. € oder darüber hinaus.

(Pressemitteilung BDI vom 08.07.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©Sondem/fotolia.com

02.10.2024

Family Offices in Deutschland rechnen mit Vermögensanstieg für 2024

Family Offices in Deutschland erwarten laut der neuesten Deloitte-Studie trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten einen Anstieg des verwalteten Vermögens. Dank langfristiger Strategien und soliden Kapitalreserven können Family Offices aktuelle Herausforderungen meistern. Zusätzlich setzen sie zunehmend auf externe Experten und investieren verstärkt in Nachhaltigkeitsprojekte und technologische Innovationen. Wachstum bringt Neueinstellungen mit sich Dass die Zeichen auf Wachstum stehen,

Family Offices in Deutschland rechnen mit Vermögensanstieg für 2024
Meldung

pitinan/123.rf.com

01.10.2024

Unternehmen erwarten höhere Produktivität durch KI

Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland erwartet eine größere Produktivität durch Künstliche Intelligenz (KI). 70 % der vom ifo Institut befragten Unternehmen hoffen auf derartige Effekte. „Dies zeigt, dass viele Unternehmen Chancen in der KI sehen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Alle Unternehmen werden prüfen müssen, ob und wie sie KI einsetzen können.“ Innerhalb

Unternehmen erwarten höhere Produktivität durch KI
Meldung

©Cybrain/fotolia.com

30.09.2024

Preiserwartungen deutlich gesunken

Immer weniger Unternehmen in Deutschland wollen ihre Preise erhöhen. Die ifo Preiserwartungen sanken im September auf 13,8 Punkte, nach 16,1* im August. Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2021. „Die wirtschaftliche Krise verringert die Spielräume für die Unternehmen, ihre Preise anzuheben“, sagt ifo Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Damit dürfte die Inflationsrate in Deutschland in den

Preiserwartungen deutlich gesunken

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank