• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Münchner Sicherheitskonferenz 2024: Globalisierung geht zurück

19.02.2024

Münchner Sicherheitskonferenz 2024: Globalisierung geht zurück

Die Globalisierung nimmt zwar insgesamt ab, aber sie ist nicht vorüber, sondern verändert sich. Es bilden sich neue Strukturen und die Regionalisierung verstärkt sich.

Beitrag mit Bild

©JulienEichinger/fotolia.com

Deloitte hat im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz einen neu entwickelten Geoeconomic Dynamics Index vorgestellt. Der Index ist ein Analysewerkzeug, das detaillierte Einblicke in die Veränderungen der Verflechtungen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene liefert. Ziel ist es, die Veränderung der Globalisierung und ihre Treiber datenbasiert zu erfassen. Neu daran ist die Einbeziehung geopolitischer Faktoren sowie ein Index-Design, mit dem sich Veränderungen unterhalb der globalen Ebene und die Entwicklung neuer Verflechtungen erfassen lassen.

Der Deloitte Geoeconomic Dynamics Index schafft eine Datenbasis, die die unterschiedlichen makroökonomischen und geopolitischen Dimensionen von 249 Geografien quantifiziert und kombiniert. Vier Dimensionen (Handel, Finanzen, Geopolitik und Gesellschaft/Soziales) mit 14 Indikatoren formen den Index. Er basiert auf mehr als 30 Millionen Datenpunkten. Aus der Analyse der verschiedenen Faktoren lassen sich aktuell fünf Trends ableiten:

  1. Die globalen Verflechtungen gehen zurück und liegen derzeit auf dem Niveau von vor 20 Jahren. Das letzte Jahrzehnt sah erst einen Rückgang, gegen Ende dann eine leichte Erholung. Während der Covid-Pandemie stagnierten die globalen Verflechtungen und nehmen seitdem ab.
  2. Der Rückgang der Verflechtungen ist vor allem auf die Geopolitik zurückzuführen, insbesondere auf eine zunehmende Fragmentierung zwischen unterschiedlichen politischen Blöcken. Die geopolitische Einigkeit, gemessen unter anderem an Sanktionen, Opfern von Konflikten und Abstimmungsverhalten bei den Vereinten Nationen, befindet sich seit längerem im Abwärtstrend und hat sich in den vergangenen Jahren stark beschleunigt. Dies hat sich bisher allerdings nicht auf den Welthandel und die Finanzintegration ausgewirkt.
  3. Eine stärkere regionale Integration kompensiert zum Teil abnehmende globale Verflechtungen. In Asien, Nordamerika wie auch in Europa vertieft sich die regionale Integration. Diese regionalen Verflechtungen sind seit 2016 fünf- bis zehnmal schneller gewachsen als die globalen Verbindungen.
  4. Die Verflechtungen innerhalb der westlichen Ländergruppe haben im selben Zeitraum deutlich zugenommen ebenso wie zwischen Europa und den USA. So sind die Verflechtungen zwischen den westlichen Ländern seit 2016 siebenmal schneller gewachsen als die zwischen den westlichen Ländern und den BRICS-Staaten. Zwischen Europa und den USA sind sie sechsmal schneller gewachsen.
  5. Die europäischen Abhängigkeiten bei Lieferketten in kritischen Industrien bleiben bestehen. Die wichtigsten Lieferanten in diesen Industrien sind die USA, China und die Schweiz.

Weitere Informationen zum Deloitte Geoeconomic Dynamics Index finden Sie hier.

(Deloitte vom 16.02.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©fotomek/fotolia.com

11.07.2025

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“

Deutschlands Regionalbanken stehen an einem Wendepunkt: Sinkende Zinserträge, wachsender Wettbewerb und steigende Kosten zwingen sie zum strategischen Umdenken, zeigt eine neue Studie. Prof. Dr. Oliver Roll und Dr. Johann Thieme erklären im Interview, welche Institute jetzt durch klare Fokussierung, Digitalisierung und gezielte Investitionen in Vertrieb und Pricing punkten und welche Gefahr laufen, den Anschluss zu

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“
Meldung

© ulchik74/fotolia.com

09.07.2025

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen

Die neue Werkzeugmaschine mit Bitcoin bezahlen, die Software-Lizenz in Ether abrechnen oder Kryptowährungen im eigenen Online-Shop akzeptieren – für viele Unternehmen ist das derzeit noch Zukunftsmusik. Zwar ist fast die Hälfte (48 %) der deutschen Unternehmen überzeugt, dass Kryptowährungen in zehn Jahren ein selbstverständlicher Bestandteil des Zahlungsverkehrs sein werden, aber lediglich 2 % aller Unternehmen setzen sie

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen
Meldung

© mojolo/fotolia.com

09.07.2025

Banken blicken optimistisch nach vorn

Banken in Deutschland sind deutlich optimistischer hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung als vor einem Jahr: 55 % der befragten Geldhäuser erwarten eine leichte Verbesserung der Wirtschaftslage in den kommenden zwölf Monaten, vor einem Jahr lag dieser Anteil bei nur 30 %. Rund 27 % rechnen hingegen mit einer Eintrübung. Geschäftsaussichten: positiv Positiv beurteilen die Finanzinstitute ihre eigene derzeitige Geschäftsentwicklung.

Banken blicken optimistisch nach vorn

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank