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11.11.2021

Nur 14% der CFOs weltweit glauben, dass Finanzabteilungen über die erforderlichen Fähigkeiten für künftiges Wachstum verfügen

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© pichetw/fotolia.com

Eine weltweite Studie des Cloud-Software-Anbieters BlackLine unter Führungskräften und Fachleuten aus dem Finanzbereich hat ergeben, dass weltweit nur 14% der CFOs davon überzeugt sind, dass ihre Finanzabteilungen über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren bei Wachstum und Anpassung zu unterstützen. Darüber hinaus ist aus globaler Sicht mehr als ein Drittel (35%) der befragten Führungskräfte der Meinung, dass Finance & Accounting (F&A) bei der digitalen Transformation nicht mit anderen Unternehmensbereichen mithalten kann. Auch in Deutschland sind 33% der Führungskräfte dieser Meinung.

Die Umfrage unter 1.150 Führungskräften und Finanzfachleuten (durchgeführt von der unabhängigen Forschungsagentur Censuswide in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Singapur und Australien) legt nahe, dass die Gewinnung und Bindung von Nachwuchstalenten ganz oben auf der Agenda der Führungsetagen stehen, da viele Unternehmen auf aggressivere Wachstumsstrategien setzen. Die Studie zeigt jedoch auch eine große Qualifikationslücke auf. Diese bedroht insbesondere F&A-Abteilungen und deren Fähigkeit, mit Beratung, Analyse, Planung und Due-Diligence-Prüfungen die erforderliche Unterstützung für die ehrgeizigen Geschäftsziele zu leisten.

Eine neue Generation von Nachwuchstalenten ist entscheidend für das Unternehmenswachstum

Aus globaler Sicht gibt ein Drittel (32%) der befragten Führungskräfte an, dass sie planen, sich für Wachstum und Übernahmen stärker auf internationale Märkte zu konzentrieren. Eine ähnliche Anzahl (31%) plant, in den nächsten 12 Monaten aggressiver beim akquisitorischen Wachstum vorzugehen, was gleichzeitig bedeutet, dass die Fähigkeiten der Mitarbeiter entscheidend sein werden.

Viele Führungskräfte planen, stark in Nachwuchskräfte zu investieren. International will sich fast ein Viertel der Befragten (24%) auf die Entwicklung vorhandener Fähigkeiten aus den eigenen Reihen konzentrieren. 23% setzen auf die Akquise neuer Talente auf Führungsebene, um das Wachstum voranzutreiben. In Deutschland scheint man das Potenzial bestehender Mitarbeiter differenzierter zu sehen, denn 66% der Befragten sehen deren Weiterentwicklung für sinnvoll an.

Die Herausforderung im Finanzbereich

Die Studie hat gezeigt, dass Qualifikation und Fähigkeiten für CFOs ein besonderes Anliegen sind. Auf die Frage, was ihre dringlichsten Anliegen für die nächsten fünf Jahre sind, gaben international 32% der CFOs an, dass die Erstellung einer soliden Bilanz oberste Priorität hat – in Deutschland wird dies nur von 17,5% der Befragten so gesehen. Mit 30% nannten nahezu ein Drittel der international Befragten die Gewinnung neuer Nachwuchstalente als wichtigstes Ziel, hierzulande sind mit 26% etwas weniger dieser Meinung. Dies ist mutmaßlich auf den Fachkräftemangel im Bereich Finance & Accounting zurückzuführen, der von den meisten Befragten bestätigt wurde. Zudem zeigt sich aus internationaler Perspektive nur ein Fünftel (20%) zuversichtlich, dass der Finanzbereich derzeit über die richtigen Fachkräfte verfügt – nach rein deutscher Einschätzung sogar nur etwas über 3%.

Die Qualifikationslücke nach der Pandemie: Bedarf an Nachwuchskräften mit technischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen

Auf die Frage nach den Fähigkeiten, über die ihr Unternehmen derzeit im Finanzbereich verfügt, wiesen sowohl die Führungskräfte als auch die Finanzfachleute auf eine Reihe von signifikanten Lücken hin. Mehr als ein Drittel (38%) der Befragten gab an, dass nicht jeder im Finanzteam über die heute erforderlichen umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt. 35% der global und 42% der in Deutschland Befragten gaben an, dass nicht jeder in ihrem Finanzteam über die Erfahrung verfügt, um bei strategischen Aufgaben (wie Analyse und Planung) zu unterstützen.

Auf die Frage nach Software- und Technologieerfahrung im Finanzbereich bestätigen weltweit 31% sowie 18% der deutschen CFOs, dass sie derzeit nicht genügend Mitarbeiter mit den entsprechenden Qualifikationen haben. Hinsichtlich der größten Herausforderung bei der Rekrutierung zukünftiger F&A-Talente, gaben 36% der international und 46% der in Deutschland Befragten an, dass es schwierig sei, Kandidaten mit sowohl technologischen als auch F&A-Fähigkeiten zu finden.

Laut der Studiensautoren ist positiv zu sehen, dass sich so viele Unternehmen jetzt auf Wachstum konzentrieren und dass die Unternehmensleiter ehrgeizige Strategien verfolgen, um dies zu erreichen. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer Phase des Aufschwungs, und es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Finanzfunktion, die das Herzstück der Unternehmen ist, über die Mitarbeiter verfügt, die angemessen qualifiziert sind, um die vielen anstehenden Herausforderungen zu meistern. Führungskräfte müssten dafür sorgen, dass die vorhandenen Mitarbeiter gehalten und weiterentwickelt werden und dass Unternehmen in der Lage seien, die besten Mitarbeiter des Marktes anzuziehen. Aber wie die Umfrage zeigt, kann dies eine große Herausforderung sein.

Der Weg nach vorn

Die Antworten deuten darauf hin, dass es eine Reihe von Bereichen gibt, in die Unternehmen investieren könnten, um diese aktuelle Qualifikationslücke zu schließen, einschließlich der Aktualisierung veralteter Technologien oder Prozesse. 25% der international, jedoch nur knapp 9% der in Deutschland Befragten bestätigten, dass veraltete Technologien und Prozesse in ihren Unternehmen es schwierig machen, die besten Bewerber zu gewinnen. Tatsächlich wurden veraltete Technologien und Prozesse als größere Herausforderung für die Personalbeschaffung angesehen, als die Möglichkeit, ein wettbewerbsfähiges Gehalt anzubieten (19% international und 13% in Deutschland).

Als weitere Herausforderungen und Chancen wurden genannt:

  • Die Notwendigkeit, manuelle, alltägliche Aufgaben zu reduzieren. Auf die Frage, nach den größten negativen Auswirkungen auf die Bindung von Mitarbeitern im Finanzbereich an das Unternehmen, nannten die Befragten folgende drei Punkte: fehlende Möglichkeiten, neue Fähigkeiten zu entwickeln, weil manuelle Aufgaben zu viel Zeit in Anspruch nehmen (28% international und 26% in Deutschland); keine Zeit, sich auf künftige berufliche Entwicklungen zu konzentrieren (26% international und 32% in Deutschland); und Langeweile aufgrund der alltäglichen, sich wiederholenden Tätigkeiten (26% international und 23% in Deutschland).
  • Eliminierung veralteter Vorstellungen in Bezug auf F&A-Rollen, die es schwierig machen, gute Kandidaten zu rekrutieren. Auf die Frage, was potenzielle Mitarbeiter davon abhält, eine Karriere im F&A-Bereich zu beginnen, wurde sowohl von Führungskräften als auch von Finanzfachleuten ein mangelndes Verständnis der integralen Rolle der F&A-Abteilung innerhalb des gesamten Unternehmens als Hauptgrund genannt.
  • Überarbeitung der traditionellen Bildungswege, die junge F&A-Kandidaten in der Regel einschlagen. Aus globaler Sicht sind 29% der Führungskräfte und F&A-Fachleute der Meinung, dass sich die akademische Ausbildung mehr auf technologische Fähigkeiten konzentrieren sollten. Die Deutschen scheinen hier eine differenziertere Meinung zu haben und bestätigen dies mit nur 19%.

Die Suche nach Mitarbeitern mit den richtigen Technologie- und F&A-Kenntnissen scheint der Studie zufolge der Kern des Problems zu sein. Um die besten und klügsten Talente im Finanzbereich für die Zukunft zu gewinnen, müssten die Tools, die Ausbildung und die Entwicklung neu bewertet werden, zusätzlich zu der wahrgenommenen Rolle, die F&A innerhalb des Unternehmens spielt. Die Erzielung von Unternehmenswachstum, im Gegensatz zum reinen Überleben, werde vom Aufbau eines Finanzbereichs abhängen, der ebenso Technologie-kompetent wie finanztechnisch versiert ist. Die Mitarbeiter müssen von alltäglichen Aufgaben befreit werden und den Raum erhalten, sich auf strategische Geschäftseinblicke und -werte zu konzentrieren, so das Fazit der Studienautoren.

Weitere Informationen zur Studie, finden Sie hier.

(Pressemitteilung BlackLine Systems vom 11.11.2021)


Redaktion

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