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20.06.2017

Open Banking verspricht neue Ertragspotenziale für Banken

Autokonzerne auf der Überholspur

Die Open Banking-Entwicklung ist kaum noch aufzuhalten. Banken riskieren dabei den Verlust ihrer bedeutenden Rolle als Finanzintermediär, wenn sie nicht ein eigenes Modell zur zukünftigen Kundeninteraktion finden und sich dabei auch Drittangeboten von Fintechs sowie weiterer Partnern öffnen. Die Finanzinstitute könnten gemeinsam mit Fintechs die Open Banking-Bewegung anführen, indem sie ihren Kunden innovative und personalisierte Dienstleistungen anbieten, die sowohl neues Ertragspotenzial bieten als auch einen Mehrwert für die Kunden darstellen, so der World Retail Banking Report 2017 von Capgemini und der Efma.

Die Open Banking-Entwicklung ist kaum noch aufzuhalten. Banken riskieren dabei den Verlust ihrer bedeutenden Rolle als Finanzintermediär, wenn sie nicht ein eigenes Modell zur zukünftigen Kundeninteraktion finden und sich dabei auch Drittangeboten von Fintechs sowie weiterer Partnern öffnen. Die Finanzinstitute könnten gemeinsam mit Fintechs die Open Banking-Bewegung anführen, indem sie ihren Kunden innovative und personalisierte Dienstleistungen anbieten, die sowohl neues Ertragspotenzial bieten als auch einen Mehrwert für die Kunden darstellen, so der World Retail Banking Report 2017 von Capgemini und der Efma.

Laut der Studienautoren bietet Open Banking Banken die Gelegenheit, ihren Kunden attraktive, individuelle Produkte und Dienstleistungen von Drittanbietern zu offerieren. Sie könnten so die Kundenbindung steigern und sind darüber hinaus attraktiv für potenzielle Neukunden. Doch bräuchten sie strategische Weitsicht, um nicht langfristig von den Fintechs aus dem Markt gedrängt zu werden.

API eröffnet den Weg zur Open Banking Transformation

Die Zusammenarbeit von Banken und Fintechs beim Open Banking ist für beide Seiten ein Gewinn. Insbesondere für die Banken gilt dabei: Obwohl die bereitgestellten Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces – API) einige Herausforderungen in Sachen Sicherheit und Datenschutz bergen, sind sie der zentrale Erfolgsfaktor, da sie den Kreditinstituten ermöglichen, vom Erfindungsreichtum der Fintechs zu profitieren, ohne ihre eigene komplexe Infrastruktur anzutasten.

Banken könnten auf der Basis von API neue Ertragspotenziale generieren und mehr Informationen über ihre Kunden erhalten, während sie gleichzeitig das Kundenerlebnis verbessern könnten, so die Autoren der Studie. Bereits heute setzen viele Banken API für einen besseren Informationsfluss zwischen ihren internen IT-Systemen ein. Auch gebe es schon einige frühe Nutzer, die ihre Rolle im Open Banking abstecken, indem sie proaktiv ihre Systeme und Datenbestände für Drittanbieter öffnen und neue Umsatzerlöse generieren würden.

Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg beim Open Banking

Wie genau die Entwicklung zum Open Banking vonstattengehen wird, ist noch ungewiss. Eine knappe Mehrheit von Fintech-Unternehmen (53,8%) aber auch viele Banken (43,5%) prognostizieren eine Zukunft, in der beide gemeinsam branchenübergreifende Plattformen entwickeln, auf der sich ergänzende Dienstleistungen angeboten werden. Etwas weniger wahrscheinlich, aber immer noch realistisch ist das Szenario, dass Banken weiterhin Produkte und Services anbieten, den Vertrieb aber Fintechs, sog. Bigtechs wie Apple oder Amazon oder auch anderen neuen offenen Plattformen überlassen. Das hat den Vorteil der sinkenden Vertriebskosten, birgt aber das Risiko, Markensichtbarkeit und auch Kundenzugang zu verlieren. Dieses Zukunftsszenario wird von etwas weniger als der Hälfte der Fintechs (47,8%) gesehen und von nur 28,8% der Banken.

Der Wille zur Zusammenarbeit zwischen Fintechs und Banken steht dabei außer Frage. Fast alle Banken (91,3%) sowie ein Großteil der Fintechs (75,3%) gehen davon für die Zukunft aus. Die Banken werfen dabei den Zugang zu ihren Ressourcen, Erfahrung und Know-how in die Waagschale. Fintechs hingegen bieten Agilität, Schnelligkeit im Marktauftritt und einen unvergleichlichen Ansatz der Kundenzentrierung. Der Kauf von Fintechs durch Banken spielt jedoch fast keine Rolle (4,3%), andersherum schon gar nicht (0%). Durch die Zusammenarbeit und mit Hilfe der API können Banken und Fintechs ihre jeweilige Stärke ausspielen und damit die Kundenbedürfnisse weit besser abdecken als jeder für sich.

Fintechs erzielen bessere Werte bei der Kundenerfahrung

Die Fintechs verstehen sehr gut, was genau Kunden wollen. Das ist eine Bedrohung für die etablierte Bank-Kunden-Beziehung. Amazon, Apple oder Facebook haben mit ihren Dienstleistungen den Maßstab für Kundenerfahrung gesetzt – etwas, das Kunden nun auch von ihrer Bankbeziehung erwarten. Aus diesem Grund nehmen Kunden auch die Dienstleistungen von Fintechs an: 40,3% sagen, die neuen Anbieter bieten eine positive Erfahrung, im Vergleich dazu tun dies 37,1% bei Banken. Der Abstand ist dabei in Nordamerika am größten (57,8% gegenüber 49,5%), gleiches gilt für die Antworten junger, technologieaffiner Kunden: Sie würden am ehesten Fintechs nutzen.

APIs würden Innovationen wie auch positive Kundenerfahrungen einfacher, indem sie das Wissen von Banken und Fintech zusammenbringen. Um Open Banking für alle Beteiligten zum Erfolg zu führen, müssten Banken und Fintechs frühzeitig einheitliche Governance und Technologie-Standards definieren. Hinzu komme, dass viele Banken auch noch ihre Rolle im Open Banking finden müssten, so die Studienautoren.

Den World Retail Banking Report von Capgemini finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung Capgemini vom 19.06.2017)


Redaktion

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