Das Geschäftsklima im deutschen Private Equity-Markt hält im 3. Quartal 2021 das erreichte Niveau. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments steht kaum verändert bei 11,1 Saldenpunkten, so das Private Equity Barometer von BVK und KfW für das 3. Quartal. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage gewinnt laut des Stimmungsindikators für den deutschen Beteiligungskapitalmarkt hinzu, während die Geschäftserwartung wieder etwas pessimistischer ausfällt. Auch die einzelnen Klimakomponenten haben sich im Vergleich zum Vorquartal nur wenig verändert und ergeben ein positives Gesamtbild.
Nachdem das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt im Vorquartal zurück in den „grünen“ Bereich geklettert war, hält es im 3. Quartal 2021 das erreichte Niveau. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments steht fast unverändert bei 11,1 Saldenpunkten (-2,1 Zähler). Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage gewinnt dabei hinzu, während die Geschäftserwartung wieder etwas pessimistischer ausfällt. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt um 10,2 Zähler auf 15,2 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartungen verliert 14,4 Zähler auf 7,0 Saldenpunkte.
Zufriedenheit mit Einstiegsbewertungen klar verbessert
Die Klimakomponenten des deutschen Private Equity-Markts haben sich im Vergleich zum Vorquartal farblich kaum verändert: Erneut steht nicht eine Klimaampel auf „rot“. Dabei hat sich die Zufriedenheit mit Einstiegsbewertungen – welche dem unteren Wertedrittel noch am nächsten war – erstaunlich klar verbessert und liegt nun annähernd im langjährigen Durchschnitt. Ebenfalls eine zweistellige Verbesserung gab es bei der Beurteilung des steuerlichen Rahmens. Dies ist auf das Inkrafttreten des Fondsstandortgesetzes im August zurückzuführen. Das Fundraisingklima sowie die Beurteilung der Höhe des Dealflows liegen in der Nähe ihrer Bestmarken. Gute Voraussetzungen also für die Investitionsbereitschaft, deren Indikator nur knapp unter seine Bestmarke des Vorquartals sinkt.
Positives Gesamtbild der Klimakomponenten
Die Gesamtschau der Klimaindikatoren erweckt den Eindruck, dass sich der deutsche Private Equity-Markt gerade in einer Warteschleife befindet und darauf achtet, welche Signale aus dem Mittelstand kommen. Mittelständler sind die typische Zielgruppe für Private Equity-Beteiligungen. Die Entwicklung des Private Equity-Geschäftsklimas zeigt deshalb starke Ähnlichkeiten mit der Entwicklung des mittelständischen Geschäftsklimas. Dort hat sich die Stimmung in den letzten drei Monaten aufgrund zahlreicher Engpässe bei Materialien und Lieferkapazitäten wieder eingetrübt, obwohl die Nachfrage weiterhin hoch ist. Es ist unsicher, wann sich diese Situation wieder bessert.
Stimmungsindikator für den deutschen Beteiligungskapitalmarkt stagniert
Anders als in der Frühphase, wo das Venture Capital-Geschäftsklima Rekorde jagt, stagniert das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt, nachdem es im vergangenen Quartal den Corona-Blues hinter sich gelassen hat, erklären die Studienautoren. Ein Grund sei die Mittelstandskonjunktur, die nach dem vorherigen Stimmungsaufschwung in den letzten drei Monaten einen Dämpfer nach dem anderen bekam. Die Mittel, die Kapitalnachfrage sowie die Investitionsbereitschaft seien aber vorhanden und somit die Basis für Besserung.
Nach Einschätzung der Studienautoren hat sich das Geschäftsklima nach der schnellen Stimmungserholung und der Rückkehr in den positiven Stimmungsbereich hat sich nun stabilisiert. Der Markt zeige sich robust, zumal sich die Stimmung in der Wirtschaft bzw. im Mittelstand speziell zuletzt wieder eingetrübt hatte. Aber die Nachfrage nach Beteiligungskapital im Mittelstand bleibe ungebrochen. Das aktuelle Investitionsgeschehen unterstreiche dies. Gleichzeitig sorgt das positive Fundraisingklima dafür, dass die Beteiligungsgesellschaften über aus-reichend Kapital verfügen, um die zukünftige Nachfrage nach Finanzierungen zu befriedigen, so das Fazit der Analyse.
Weitere Informationen zum German Private Equity Barometer für das 3. Quartal 2021 finden Sie hier.
(Pressemitteilung KfW Research vom 24.11.2021)