Gute Nachrichten für nachhaltige Investoren. Laut einer neuen Studie der globalen Unternehmensberatung Kearney in Kooperation mit der TU München und dem Climate Change Start-up right. based on science haben Private-Equity-Investitionen, die den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellen, tatsächlich einen nachweislich positiven Klimaeffekt. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Je klimafreundlicher investiert wird, umso höher die durchschnittliche Profitabilität der Portfoliounternehmen.
Klimaschutz und attraktive Renditen müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen. Private-Equity-Fonds, die in klimafreundliche Unternehmen nach den ESG-Richtlinien investieren, tragen messbar zu einer vergleichsweise langsameren Klimaerwärmung bei – und profitieren in der Regel von einer attraktiven Performance des Investments. So lautet das Fazit einer neuen Studie der globalen Unternehmensberatung Kearney in Kooperation mit der TU München und dem Climate Change Start-up right. based on science. Dabei wurden der Einfluss klimafreundlicher Portfolios auf die globale Erwärmung und der Zusammenhang zwischen Klimafokus und Wirtschaftlichkeit untersucht. „Jedes PE-Portfolio kann einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem es industriespezifische Klimaziele einhält, und dabei gleichzeitig ökonomisch wettbewerbsfähig sein. Klimaschutz ist in der Private-Equity-Branche also kein leeres Versprechen“, fasst Tobias Hartz, Private-Equity-Experte und Principal bei Kearney in Berlin, das Ergebnis zusammen.
Drei Investorentypen
Die Studie unterscheidet drei Investorentypen: Die „Vorreiter“ orientieren sich streng an den europäischen ESG-Richtlinien für Umwelt, Soziales und Corporate Governance. Die „Unterstützer“ haben den Schutz des Klimas ebenfalls in ihrer Strategie und den Entscheidungsprozessen verankert, jedoch weniger prominent. In der Investitionsstrategie der „Agnostiker“ taucht das Thema höchstens oberflächlich auf.
Mögliche Erderwärmungsszenarien bis 2050
Konkret wurde mit einem von von right. based on science entwickelten Modell errechnet, wie sehr sich das globale Klima erwärmen würde, wenn alle Unternehmen bis 2050 so wirtschafteten wie die hier untersuchten. Jan Mingo, Principal bei Kearney in Berlin und Private-Equity-Experte: „Die Portfolios der „Vorreiter“ und „Unterstützer“ halten die branchenspezifischen Zielvorgaben ein, die mit dem Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimavertrags vereinbar wären. Die „Agnostiker“ hingegen überschreiten diese Grenze deutlich. Würden alle Unternehmen so wirtschaften wie sie, stiege die globale Erwärmung sogar um 4,1°C.“
Um herauszufinden, wie die Klimawirkung von Private-Equity-Portfolien gemessen am Industriemaßstab aussieht, wurde auf das „Beyond 2 Degree-Szenario“ der Internationalen Energieagentur zurückgegriffen. Die daraus abgeleiteten Emissionsbudgets für jede Industrie wurden in Grad Celsius Werte übertragen. Die gute Nachricht: Die „Vorreiter“ und selbst die „Unterstützer“ unterschreiten die industriespezifischen Benchmarks. Die „Agnostiker“ liegen hingegen 1,0°C über dem anzustrebenden Wert ihrer Industrie.
Klimaschutz geht Hand in Hand mit Profitabilität
Der Einsatz für das Klima zahlt sich also aus, zumindest wenn man ihn in Grad Celsius misst. Setzt man die EBITDA-Margen der Portfoliounternehmen ins Verhältnis zu ihrem Klimabeitrag, sieht man Anzeichen für einen positiven Zusammenhang: Je höher der Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels, desto höher oft auch die Marge. „Wir konnten in unserer Untersuchung keinen Hinweis finden, dass der Einsatz für das Klima auf Kosten der finanziellen Performance geht“, so Hartz.
(Pressemitteilung Kearney vom 18.02.2021)