• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Private Equity: Ökologische und soziale Unternehmensführung immer wichtiger

21.03.2019

Private Equity: Ökologische und soziale Unternehmensführung immer wichtiger

Beitrag mit Bild

© weerapat1003/fotolia.com

Auch in der Private-Equity-Branche werden Kriterien der ökologischen und sozialen Unternehmensführung („ESG“) immer wichtiger. Das geht aus der Umfrage „Private Equity Responsible Investment Survey 2019“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter rund 150 privaten Beteiligungsgesellschaften hervor. Demnach besitzen 91 Prozent der befragten Finanzinvestoren schon jetzt eine sogenannte ESG-Richtlinie bzw. sind dabei, eine solche zu entwickeln. Mehr als jede dritte Private-Equity-Gesellschaft (35 Prozent) hat zudem ein internes Team installiert, das sich ausschließlich um diese Aspekte kümmert. Zum Vergleich: Bei der gleichen Befragung vor drei Jahren waren es lediglich 27 Prozent.

„Allein im vergangenen Jahr haben Finanzinvestoren europaweit über 1500 Unternehmen übernommen. Das zeigt, dass die wirtschaftliche Bedeutung und damit auch die gesellschaftliche Verantwortung privater Beteiligungsfirmen wächst. Die Branche ist sich dieser Verantwortung zunehmend bewusst und hat entsprechende Schritte eingeleitet“, sagt Steve Roberts, Leiter Private Equity bei PwC Deutschland.

Zusätzlich befeuert werde diese Entwicklung von einem wachsenden Konsens, dass sich soziale und ökologische Aspekte und Renditeziele nicht gegenseitig ausschließen müssen, sondern häufig sogar Hand-in-Hand gehen.

Ressourcen-Schonung? Ja! Diversity? Naja…

Der Fokus der meisten Private-Equity-Investoren liegt bislang vor allem auf den klassischen Governance-Kriterien. Gefragt, welche ESG-Aspekte für sie die wichtigsten sind, gaben 89 Prozent eine „ethische Geschäftspolitik“, 87 Prozent „eine klare Haltung gegen Korruption“ und 83 Prozent „Arbeitssicherheit und -gesundheit“ an. Dicht dahinter folgten „Zulieferer, die ESG-Aspekten gerecht werden“ (76 Prozent), „ein verantwortungsvoller Umgang mit Abfällen“ (76 Prozent) und „ein sparsamer Energieverbrauch“ (75 Prozent). Das Thema „Diversity‘“ liegt mit 41 Prozent Zustimmung bislang noch im hinteren Mittelfeld.

Was die Studie auch zeigt: Viele Beteiligungsmanager haben zwar ein wachsendes Bewusstsein für Aspekte der Nachhaltigkeit – ziehen hieraus aber noch nicht immer Konsequenzen. So meinten beispielsweise 89 Prozent der Befragten, das Thema Cybersicherheit bereite ihnen zunehmend Kopfzerbrechen; aber nur 41 Prozent haben bei ihren Beteiligungsfirmen schon entsprechende Maßnahmen angestoßen. Ein ganz ähnlicher Befund: 83 Prozent sehen im Klimawandel ein Risiko für ihr Portfolio; doch auch hierauf haben erst 31 Prozent konkret reagiert.

„Es besteht die Gefahr des sogenannten „Impact-Washings‘“

Hendrik Fink, Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland warnt, dass diese Diskrepanz potenziell zum Problem werden könnte: „Es besteht die Gefahr des sogenannten ‚Impact-Washings‘.“ Dies könne zum Beispiel darin bestehen, dass sich ein Finanzinvestor ein grünes Image zulegt und zum Beleg auf Portfolio-Unternehmen verweist, die in dieser Hinsicht tatsächlich vorbildlich sind – gleichzeitig aber auch Unternehmen finanziert, für die eine ökologische und soziale Unternehmensführung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Doch auch hier zeigt die PwC-Studie konkrete Verbesserungen: „Wir sehen, dass der Anteil der PE-Investoren, die ganz konkrete Veränderungen anstoßen, rasant wächst“, so Fink.

So gaben im Jahr 2016 beispielsweise lediglich 9 Prozent der Befragten an, beim Thema Klimarisiken aktiv zu sein. In der aktuellen Studie sind es bereits doppelt so viele (20 Prozent).

(Pressemitteilung PwC vom 21.03.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©jack_the_sparrow/123rf.com

07.07.2025

Wagniskapitalmarkt zieht an: Mehr Geld, mehr Deals, mehr Einhörner

Nach einem ruhigen ersten Quartal hat der deutsche Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) im zweiten Quartal wieder Fahrt aufgenommen. Deutsche Start-ups sammelten 2,4 Milliarden Euro frisches Kapital ein – das waren 45 % mehr als im Vorquartal. Im ersten Halbjahr lag das Transaktionsvolumen damit bei insgesamt knapp 4 Milliarden Euro. Die Investitionen in deutsche Start-ups

Wagniskapitalmarkt zieht an: Mehr Geld, mehr Deals, mehr Einhörner
Meldung

© bluedesign/fotolia.com

03.07.2025

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort

Die Stimmungsaufhellung im deutschen Mittelstand hat sich im Juni fortgesetzt. Das Geschäftsklima, der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, stieg zum vierten Mal in Folge – diesmal um 0,5 Zähler auf nun minus 14,2 Punkte. Damit lag es zwar weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Doch der Trend zeigt aufwärts. Im KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort
Meldung

ESG, Sustainability, green

02.07.2025

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments

Die europäischen Finanzinstitute konnten im Geschäftsjahr 2024 ihre durchschnittliche Taxonomiefähigkeit und -konformität im Vergleich zum Vorjahr nur wenig steigern – trotz besserer Datenverfügbarkeit und größerer Erfahrung mit der Umsetzung der EU-Taxonomie. Zudem nutzten nur wenige Finanzinstitute die Taxonomiedaten für ihre strategische Planung. Das sind zwei Kernergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zur

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank