• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Regionale Diversifizierung zahlt sich für Unternehmen aus

27.07.2023

Regionale Diversifizierung zahlt sich für Unternehmen aus

Diversifizierung ist kein Nachteil für die Unternehmen, sondern geht mit deren Erfolg einher, zeigt die aktuelle Studie „Diversify or Not?“.

Beitrag mit Bild

© Robert Kneschke/fotolia.com

Eine neue Studie erfasst das Ausmaß von Diversifizierung und Unternehmenserfolg. Demnach können Unternehmen sich krisenresistenter aufstellen, wenn sie die regionale Diversität ihrer Bezugsländer ausweiten.

Ob mithilfe von Subventionen für eine Intel-Chipfabrik in Magdeburg oder der nationalen Sicherheitsstrategie – die deutsche Politik strebt aufgrund von aktuellen geopolitischen Risiken und Lieferkettenproblemen nach mehr digitaler Unabhängigkeit. Den Vorteilen einer regional verteilten Beschaffung stehen auf Seite der Unternehmen jedoch deutliche Kosten für eine breitere Aufstellung der Importe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wie etwa Mikrochips oder anderen Hardware-Komponenten gegenüber. Die aktuelle Studie „Diversify or Not?“ von ZEW Mannheim und DIW Berlin zeigt, dass auch unabhängig von aktuellen Krisen eine stärkere Diversifizierung von Lieferketten Hand in Hand mit dem Unternehmenserfolg geht.

Einseitige Abhängigkeiten gefährden Souveränität und Lieferketten

„Für die digitale Souveränität der deutschen Wirtschaft ist der Zugang zu IKT-Gütern essenziell, insbesondere in hoch digitalisierten Branchen. Dies heißt nicht, dass diese Güter nun im Inland hergestellt werden müssen. Vielmehr gilt es, einseitige Abhängigkeiten durch eine regional diversifizierte Beschaffungsstrategie zu vermeiden und so den Zugang zu IKT-Gütern langfristig zu sichern“, erklärt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ und Ko-Autorin der Studie.

Mikrodaten zeigen Zusammenhang zwischen Diversifizierung und Unternehmenserfolg

Anhand von Mikrodaten der amtlichen Statistik für die Jahre 2010 und 2014 wurden in der Analyse insgesamt 3.888 Unternehmen in Deutschland untersucht, die IKT-Güter importieren. So konnten die Forscher/innen den Zusammenhang zwischen Ausmaß der Diversifizierung und Unternehmenserfolg erfassen. „Anhand unserer Daten lässt sich bereits vor der aktuellen geopolitischen Situation ein positiver Zusammenhang zwischen Diversifizierung und Unternehmenserfolg nachweisen. Und das gilt für kleinere und größere Unternehmen gleichermaßen“, sagt Dr. Thomas Niebel, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ und Ko-Autor der Studie. „Wenn Unternehmen die regionale Diversität ihrer Bezugsländer ausweiten, können sie sich krisenresistenter aufstellen. Diversifizierung ist daher kein Nachteil für die Unternehmen, sondern geht mit deren Erfolg einher“, erklärt Dr. Alexander Schiersch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Unternehmen und Märkte“ vom DIW Berlin.

(ZEW vom 25.07.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©Eisenhans/fotolia.com

18.10.2024

Inflationserwartungen über den Inflationszielen der Zentralbanken

Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus aller Welt erwarten weiterhin Inflationsraten über den Zielen der Zentralbanken. Das geht aus dem Economic Experts Survey hervor, einer vierteljährlichen Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik. Demnach werden in Deutschland dieses Jahr 2,4 % erwartet, in Österreich 3,1 und Frankreich 2,3 %. In der Eurozone sind es

Inflationserwartungen über den Inflationszielen der Zentralbanken
Meldung

© tashatuvango/fotolia.com

18.10.2024

Venture Capital: Deutsche Start-ups sammeln wieder mehr Kapital ein

Deutsche und internationale Geldgeber haben im dritten Quartal 2024 erstmals seit mehr als einem Jahr wieder mehr als 2 Mrd. Euro in deutsche Start-ups investiert. Das Volumen lag bei 2,5 Mrd. Euro, ein Plus von 50 % zum Vorquartal – und der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2022. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden wuchs

Venture Capital: Deutsche Start-ups sammeln wieder mehr Kapital ein
Meldung

©vege/fotolia.com

17.10.2024

Pessimismus bei Wachstumschancen – doch KI und ESG versprechen Rendite

Die Stimmung der CEOs von deutschen Unternehmen hinsichtlich der konjunkturellen Lage ist weiterhin angespannt: Nur noch gut drei von vier (77 %) Unternehmenslenker:innen Vertrauen in die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens in den kommenden drei Jahren – gegenüber 80 % im Jahr 2023 und sogar 90 % im Jahr 2022. 74 % spüren einen stärker werdenden Druck, das langfristige Wachstum ihrer

Pessimismus bei Wachstumschancen – doch KI und ESG versprechen Rendite

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank