• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Regulierung: Banken wünschen sich Erleichterung

16.08.2017

Regulierung: Banken wünschen sich Erleichterung

Autokonzerne auf der Überholspur

©p365.de/fotolia.com

Bei einem Teil der Banken in Deutschland herrscht Zweckoptimismus: 49 Prozent der Entscheider rechnen mit keiner weiteren Verschärfung der Bankenregulierung. Für sie ist das Maximum der Belastung erreicht, zeigt der Branchenkompass Banking 2017.

Knapp zehn Jahre nach Beginn der Finanzkrise ist die Mehrheit der Institute besorgt über das Ausmaß der Regulierung. 71 Prozent der Entscheider sprechen von einer drohenden Überregulierung. Vor allem die kleineren, regionalen Institute sehnen Lockerungen herbei. Die Aussicht auf eine globale Neubewertung der Situation der Bankenregulierung hat allerdings bereits einen Dämpfer bekommen: Beim G20-Gipfel in Hamburg Anfang Juli bekannten sich die Staats- und Regierungschefs zur Regulierung der Finanzmärkte. Wirtschaftsexperten warnen zudem vor einem Deregulierungswettlauf.

Erleichterungen durch Angleichen der Regelwerke

Viele Entscheider im Bankensektor drängen deshalb darauf, die Belastung für die Branche bei der Erfüllung der Masse an Regulierungsvorschriften zu mildern. Luft für Vereinfachungen sehen sie vor allem in einer stärkeren Konvergenz der unterschiedlichen Regelwerke. Inhaltliche Doppelungen und Widersprüche sollen beseitigt sowie Meldefristen und -frequenz besser aufeinander abgestimmt werden. Zudem werden Banken künftig granulare Mikrodaten melden und keine aggregierten Daten. Langfristig kann sich dadurch der Aufwand verringern, die Anforderungen der unterschiedlichen Regularien wie AnaCredit, BCBS 239 und Basel IV zu erfüllen. Ad-hoc-Berichte könnten auf der Grundlage integrierter Finanzarchitekturen beispielsweise deutlich schneller und mit weniger Aufwand erstellt werden.

Gemeinsame Meldewesenplattformen wünschenswert

Zusätzliche Entlastung verspricht sich die Branche davon, Regulierungsaufgaben künftig stärker über zentrale Stellen laufen zu lassen und Abläufe zu standardisieren. In Österreich betreibt beispielsweise das Joint Venture AuRep (Austrian Reporting Services GmbH) für mehrere Institute aus verschiedenen Bankengruppen eine gemeinsame Meldewesenplattform. Ein weiterer Trend ist, regulatorische Datenanforderungen für die Eurozone über Ländergrenzen hinweg zu harmonisieren. Die Bankenaufseher sehen perspektivisch in diesem Prozess einen Paradigmenwechsel hin zu einem „European Reporting Framework“. Wie schnell eine Entlastung durch eine Vereinheitlichung der Prozesse für einzelne Institute spürbar wird, ist von Bank zu Bank verschieden. Zunächst müssen Datenhaushalte sowie Risikomanagement- und Meldewesen-IT-Systeme angepasst werden.

(Sopra Steria Consulting, PM vom 15.08.2017 / Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Schild, Aufwärtstrend, Grün, green
Meldung

© bluedesign/fotolia.com

22.04.2024

Finanzvorstände sehen Ende der konjunkturellen Talfahrt

Der Abschwung des vergangenen Jahres ist gestoppt, die ersten Analysen aus dem neuen Deloitte CFO Survey vom März/April 2024 zeigen eine deutliche Verbesserung der Geschäftsaussichten. Der Indexwert, sprich: die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen, stieg von -30 auf +9 % an. Somit schätzen wieder fast ein Drittel der befragten Finanzvorstände die Geschäftsaussichten positiver ein als

Finanzvorstände sehen Ende der konjunkturellen Talfahrt
Euro, Geld, Münzen, Kredit, Krise, Risiko, Chance, Erfolg, Gehalt, Löhne, Bonus, Boni, verdienen
Meldung

© weyo/fotolia.com

22.04.2024

Neuer Rekord-Gesamtwert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt

Nach einem Dämpfer im vergangenen Jahr 2023 hat die Marktkapitalisierung der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt ein neues Allzeithoch erreicht: 39,9 Billionen US-Dollar. Der bisherige Spitzenwert von 35 Billionen US-Dollar war im Jahr 2022 erreicht worden. Das ist eines der Kernergebnisse des jährlichen „Global Top 100“-Rankings, veröffentlicht von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. In der

Neuer Rekord-Gesamtwert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt
Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.04.2024

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben

Trotz stagnierender Umsätze und sinkender Gewinne: Die innovativsten Top-Konzerne der Welt investieren weiterhin stark in Forschung und Entwicklung (F&E). So sind die Forschungs- und Entwicklungsbudgets der 500 Unternehmen weltweit mit den höchsten F&E-Ausgaben im Jahr 2023 um insgesamt 12 % gestiegen – obwohl der Umsatz nur um 2 % zulegte und der Gesamtgewinn sogar um 9 % schrumpfte.

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank