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15.02.2018

Staatsfonds setzen verstärkt auf alternative Anlagen

Autokonzerne auf der Überholspur

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Staatsfonds weltweit investieren zunehmend in alternative Anlagen. Der Investmentanteil von Anlagen in Private Equity, Gold Immobilien und Infrastruktur stieg 2016 verglichen zu den Vorjahren auf knapp ein Viertel (23 Prozent), wie eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Im Jahr 2010 hatte der Anteil alternativer Anlagen in Staatsfonds noch 19 Prozent betragen. Insgesamt legten die Assets under Management (AuM) der Staatsfonds 2016 weltweit auf 7,4 Billionen US-Dollar zu – nach 4,4 Billionen US-Dollar in 2010.

„Die AuM dürften sich auch in den kommenden Jahren weiter dynamisch entwickeln und der Anteil alternativer Anlagen bis 2020 auf rund ein Drittel zulegen“, prognostiziert Steve Roberts, Leiter Private Equity bei PwC. „Zum einen sollte sich die Anzahl der Staatsfonds weiter erhöhen. Zum anderen investieren staatliche Investoren infolge des Ölpreisverfalls verstärkt in nicht-fossile Ressourcen und diversifizieren angesichts des Niedrigzinsumfelds ihre Portfolios, um weiterhin Rendite zu erzielen. Staatsfonds werden künftig eine zunehmend wichtige Rolle unter den institutionellen Investoren spielen.“

Investitionen in Bonds sinken

Die Neuausrichtung der Investment-Strategien geht dabei häufig zu Lasten der klassischen Anlagen: Vor allem der Anteil festverzinslicher Assets wie Staatsanleihen sank 2016 auf 30 Prozent – drei Jahre zuvor hatte dieser noch 40 Prozent betragen. Der Anteil von Aktien-Anlagen hielt sich 2016 verglichen zu 2010 indes stabil bei 44 Prozent.

Infolge der Finanzkrise sanken die AuM von Staatsfonds 2009 weltweit um 3,1 Prozent. Im Jahr 2014 sorgten fallende Ölpreise dafür, dass das Fondsvolumen auf nahezu gleichbleibendem Niveau verharrte. Im Schnitt verzeichneten die Fonds von 2010 bis 2016 der Studie zufolge aber eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 9,1 Prozent, von 2004 bis 2016 betrug die Rate 12 Prozent.

Die Aussicht auf mögliche moderate Zinserhöhungen in Europa und den USA dürfte die Orientierung in neue Anlageklassen ebenfalls kaum beeinflussen. Ein solches Szenario wurde in der Prognose berücksichtigt.

Reges Interesse an Infrastruktur-Projekten

In Anbetracht des Niedrigzinsumfelds und der volatilen Aktienmärkte legten vor allem Investitionen in Immobilien und Infrastruktur  zwischen 2010 und 2016 deutlich zu und übertreffen mittlerweile die Werte vor der Finanzkrise. Vermögensanlagen in ungelistete Infrastruktur-Assets weisen in dem Zeitraum eine jährliche Wachstumsrate von 16,5 Prozent  auf, wobei ein Zuwachs an verfügbarem Kapital die Nachfrage der Fondsmanager nach namhaften Projekten zusätzlich anfachte. Investitionen in geschlossene Immobilienfonds legten zwischen 2010 und 2016 von 446 Milliarden auf 795 Milliarden US-Dollar zu, was einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 11,1 Prozent entspricht.

„In den kommenden Jahren dürften alternative Anlagen in Immobilien und Infrastruktur angesichts der zunehmenden Urbanisierung in Wachstumsregionen sowie der Modernisierung baufälliger Infrastrukturen in Industrieländern zu einem wesentlichen Bestandteil der Portfolio-Strategien werden. Die Attraktivität dieser Investments wird noch unterstrichen durch vergleichsweise hohe Returns und geringe Volatilität“, erläutert Susanne Eickermann-Riepe, Leiterin Real Estate bei PwC.

Die meisten Investitionen von Staatsfonds in Immobilien und Infrastruktur fließen mittlerweile in die USA, begünstigt durch die Dollar-Stärke und Reformen der Steuergesetzgebung wie den Foreign Investment in Real Property Tax Act. Ungeachtet des anstehenden Brexit setzen staatliche Investoren zudem weiterhin auf langfristige Infrastruktur-Projekte in Großbritannien. In Kontinentaleuropa zeigen sich besonders rege Aktivitäten in Italien und Deutschland, wobei hierzulande die Investitionen vor allem 2016 infolge der starken Konjunktur besonders im Industriesektor zulegten.

(Pressemitteilung PwC vom 15.02.2018)


Redaktion

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