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12.11.2020

Starkes Comeback im dritten Quartal 2020 im deutschen LBO-Markt

Autokonzerne auf der Überholspur

© designer491/fotolia.com

Der deutsche LBO-Markt hat sich nach dem europaweiten Lockdown im April und Mai und trotz der in der Regel etwas ruhigeren Sommermonate im dritten Quartal signifikant erholt. Die Zahl der abgeschlossenen Transaktionen stieg auf 22 gegenüber elf im zweiten Quartal – ein Plus von 100 Prozent.

Laut aktuellem MidCapMonitor der Investmentbank GCA Altium konnten im dritten Quartal 2020 die klassischen Banken Marktanteile gegenüber den alternativen Finanzierern zurückgewinnen. Von den 22 abgeschlossenen Transaktionen im dritten Quartal wurden jeweils elf von Banken (50 Prozent) und elf von Debt Funds (50 Prozent) finanziert. Die Analyse, die regelmäßig Leveraged-Buyout-Finanzierungen mit Kreditvolumen zwischen 20 und 500 Millionen Euro untersucht, weist für die ersten neun Monate 2020 dennoch für Debt Funds einen Anteil von mehr als 60 Prozent aller Transaktionen am deutschen LBO-Markt aus: Dieser Anteil ist allerdings gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 mit 69 Prozent zurückgegangen und beträgt nunmehr 61 Prozent. Der Marktanteil der Banken lag mit 22 abgeschlossenen Transaktionen für die ersten neun Monate 2020 wieder bei 39 Prozent und damit über dem Niveau des ersten Halbjahrs 2020 mit 31 Prozent.

„Die Aktivität im dritten Quartal war nach dem sehr schwierigen zweiten Quartal deutlich positiver als wir erwartet hatten. Auch wenn sich das Sentiment der Finanzierer bereits seit Anfang Juli merklich verbessert hatte, ist die Tatsache, dass klassische Banken 50 Prozent der Transaktionen im dritten Quartal finanziert haben, bemerkenswert“, kommentiert Norbert Schmitz, Managing Director im Frankfurter Büro von GCA Altium. „Es hat sich allerdings im dritten Quartal bestätigt, dass bei neuen Transaktionen ein starker Fokus auf stabilen, nicht zyklischen Sektoren lag und sowohl Banken als auch Debt Funds selektiv agiert haben. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung auch die nächsten sechs bis zwölf Monate fortsetzen wird“, so Schmitz. „Für Top Assets übertreffen die von Banken und Debt Funds offerierten Leverage Levels teilweise schon wieder das Vor-Covid-19-Niveau. Auch das Pricing hat sich wieder weitestgehend auf Vor-Covid-19-Level eingependelt“, erläutert Johannes Schmittat, ebenfalls Managing Director von GCA Altium. „Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist für viele Unternehmen immer noch sehr schwierig und der erneute ‚Lockdown light‘ sorgt für weitere Unsicherheit. Wir erwarten daher auch für den Rest des Jahres und mindestens das 1. Halbjahr 2021 einen konstant hohen Anteil von Covenant-Resets und Restrukturierungen“, so Schmittat.

Deutlicher Anstieg neuer Finanzierungen

Bemerkenswert ist auch, dass im dritten Quartal der Anteil der neuen Finanzierungen (Primary und Secondary) von 41 Prozent im ersten Halbjahr 2020 auf 53 Prozent nach den ersten neun Monaten 2020 gestiegen ist. Haupttreiber waren hier Primary-Finanzierungen mit einem Plus von zehn Prozent. Der Anstieg der neuen Finanzierungen ging insbesondere zu Lasten von Refinancings bzw. Recaps, die im dritten Quartal um elf Prozentpunkte geringer ausfielen. Der Anteil der Add-on-Finanzierungen und Refinancings bzw. Recaps nach neun Monaten betrug 48 Prozent, verglichen mit 58 Prozent im ersten Halbjahr 2020. „Debt Funds, aber noch viel stärker die Banken, haben im dritten Quartal den Corona-Schock überwunden und sind wieder offen für neue Transaktionen. Dividend Recaps waren und sind im aktuellen Markt aber immer noch schwierig umzusetzen“, kommentiert Johannes Schmittat die Entwicklung.

Nach dem bereits sehr starken Comeback im dritten Quartal ist die aktuelle Pipeline für den Rest des Jahres immer noch sehr gut gefüllt. „Wir arbeiten aktuell an vielen Live-Transaktionen und erwarten ein sehr aktives viertes Quartal. Die Frage wird sein, ob und wie sich die wieder angestiegenen Covid-19-Fallzahlen und der kürzlich eingeführte ‚Lockdown light‘ in den Transaktionszahlen niederschlagen wird“, ergänzt Norbert Schmitz.

Auch am europäischen Gesamtmarkt für Unitranche-Finanzierungen von Debt Funds spiegelt sich die Marktbelebung im dritten Quartal 2020 deutlich wider. Nach dem massiven Einbruch von 30 Prozent auf 43 Deals im zweiten Quartal konnten im dritten Quartal 2020 wieder 53 abgeschlossene Transaktionen verzeichnet werden – ein Plus von 23 Prozent. Haupttreiber waren hierbei insbesondere Großbritannien (20 Transaktionen, ein Plus von 66 Prozent) und Deutschland mit elf Transaktionen und einem Anstieg von 22 Prozent.

(Pressemitteilung GCA Altium vom 06.11.2020)


Redaktion

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