31.10.2016

Start-ups unzufrieden in Deutschland

Beitrag mit Bild

Finanzierungsprobleme, wenig innovationsfreudige Kunden und Bürokratie sind die größten Hemmnisse für Start-ups in Deutschland. Besonders tragisch: Nicht einmal jedes zweite Start-up würde gerne wieder in Deutschland gründen, zeigt der Bitkom Start-up Report 2016.

Finanzierungsprobleme, wenig innovationsfreudige Kunden und Bürokratie sind die größten Hemmnisse für Start-ups in Deutschland. Besonders tragisch: Nicht einmal jedes zweite Start-up würde gerne wieder in Deutschland gründen, zeigt der Bitkom Start-up Report 2016.

Die schwierige Suche nach einem Investor, Kunden, die lieber herkömmliche Dienste und Produkte nutzen als Neues auszuprobieren, sowie viel Ärger mit Ämtern und Behörden – das sind die größten Schwierigkeiten, die Start-ups in Deutschland derzeit haben. Jeweils mehr als die Hälfte der Gründer gibt an, dass Finanzierungsprobleme, zu traditionell denkende Kunden (je 55 Prozent) und die Bürokratie (52 Prozent) besonders große Hemmnisse für ihr junges Unternehmen sind. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter rund 150 Start-up-Gründern.

2,4 Mio. Euro Kapital wird in den kommenden zwei Jahren benötigt

Mit deutlichem Abstand folgen Themen wie die fehlende Kooperation mit etablierten Firmen (32 Prozent), das Mindestlohngesetz, das vor allem auch die Beschäftigung von Praktikanten mit hohem Aufwand verbindet (28 Prozent), der Fachkräftemangel (27 Prozent) sowie hohe Steuern und eine starke Regulierung in der jeweiligen Branche (26 Prozent). Jeder fünfte Gründer (20 Prozent) würde sich eine schnelle Internetverbindung wünschen. Gleichzeitig sagt aber rund jeder Zweite (46 Prozent), dass sich die Situation des eigenen Start-ups in den vergangen zwei Jahren verbessert hat. Start-ups brauchen in den kommenden zwei Jahren im Durchschnitt 2,4 Mio. Euro Kapital. Nur jeder dritte Gründer (34 Prozent) gibt aktuell an, für die nächsten 24 Monate bereits ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben.

32 Prozent würden gerne in die USA abwandern

„Die Regierungen in Bund und Ländern haben in den vergangenen Jahren die Bedeutung von Start-ups für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland erkannt und es ist auch eine Menge passiert. Gerade an den Stellen, wo die Politik direkten Einfluss hat, wie etwa beim Kontakt mit Ämtern und Behörden, muss aber noch mehr passieren, damit Deutschland zu der Start-up-Nation in Europa werden kann“, sagt Lucie Volquartz, Referentin Start-ups beim Bitkom. Derzeit würden nur 44 Prozent der Gründer wieder in Deutschland gründen, wenn sie völlig frei entscheiden könnten. Allein 32 Prozent würden lieber in die USA gehen.

(Bitkom vom 21.10.2016/ Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©xtockimages/123rf.com

30.06.2025

Geopolitik treibt Strategie: Deutsche Firmen setzen auf Indien

Die geopolitische Neuordnung der Weltwirtschaft verleiht Indien neuen Schwung: Laut dem „German Indian Business Outlook 2025“ der KPMG AG und der Deutsch-Indischen Handelskammer planen 79 % der befragten Unternehmen bis 2030 Investitionen in Indien. Das ist ein neuer Rekordwert und eine Reaktion auf geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China. Bereits 2025 wollen 53 %

Geopolitik treibt Strategie: Deutsche Firmen setzen auf Indien
Meldung

© m.mphoto/fotolia.com

26.06.2025

Grüne Vorreiter: Der nordische Anleihemarkt im Wandel

Die nordischen Anleihemärkte gelten als stabil, innovativ und zunehmend nachhaltig – doch was genau steckt hinter dem Begriff „Nordic Bonds“? Im Interview werfen wir einen genaueren Blick auf die Besonderheiten, Chancen und Risiken dieser Anlageklasse. Dominik Spanier, Managing Director bei der Investmentbank Lincoln International und verantwortlich für den Bereich Capital Advisory in der DACH-Region, gibt Einblicke

Grüne Vorreiter: Der nordische Anleihemarkt im Wandel
Meldung

Corporate Finance

24.06.2025

Geopolitische Risiken als größte Unternehmensbedrohung

Das Jahr 2025 steht im Zeichen der US-Politik: Fast 60 % der in einer Willis-Studie befragten Unternehmen erwarten nennenswerte finanzielle Einbußen, ausgelöst durch Zollkonflikte und die unvorhersehbare, polarisierende Politik der aktuellen US-Administration. Im DACH-Raum erwarten sogar 82 % der Unternehmen daraus resultierende Verluste. Insgesamt ordnen immer mehr Unternehmen die geopolitische Lage als bedeutendes Risiko für ihren Geschäftserfolg

Geopolitische Risiken als größte Unternehmensbedrohung

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank