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17.02.2017

Umfeld für Transaktionen im Energiesektor bleibt positiv

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Die Energiebranche steht bei Investoren hoch im Kurs. Der Umbruch in der Energiewirtschaft, angetrieben durch erneuerbare Energien und die Digitalisierung, aber auch die stabilen Erträge in der Energiewirtschaft führten 2016 zu einem steigenden Interesse an Transaktionen.

Die Energiebranche steht bei Investoren hoch im Kurs. Der Umbruch in der Energiewirtschaft, angetrieben durch erneuerbare Energien und die Digitalisierung, aber auch die stabilen Erträge in der Energiewirtschaft führten 2016 zu einem steigenden Interesse an Transaktionen.

Im Vergleich zu 2015 wuchs der Wert der Übernahmen und Fusionen von 199 Milliarden Dollar um 47 Prozent auf 293 Milliarden US-Dollar, wie der Report „Power and Renewables Deals 2017“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt. Zum starken Zuwachs trug auch die anhaltende Konsolidierung innerhalb der Energiebranche bei.

Für das laufende Jahr ist der Ausblick zwar nicht mehr ganz so optimistisch, aber die Aussichten sind grundsätzlich gut. „Viele Marktteilnehmer befürchten eine Korrektur der Klimaschutzpolitik durch den neuen US-Präsidenten. Der grundlegende Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien und der weltweite Trend hin zum Abbau von Investments mit hohen CO2-Emissionen sind aber nicht aufzuhalten“, betont Dr. Norbert Schwieters, Leiter Energiewirtschaft bei PwC.

Bewertungen legen weiter zu

Das Umfeld für Transaktionen bleibt trotz der politischen Unsicherheiten positiv. Auf der einen Seite gewinnen erneuerbare Energien im Vergleich zu den Vorjahren weiter an Wettbewerbsfähigkeit. Auf der anderen Seite sorgen innovative Technologien für Potenzial: Die Möglichkeiten, Energie zu speichern oder in intelligente Netze einzuspeisen, werden immer größer. Genauso nimmt weltweit die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu. Diese Entwicklung ermöglicht neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Noch aus einem weiteren Grund bleibt der Energiesektor im Fokus: „Für Investoren sind die stabilen, oft über einen längeren Zeitraum kalkulierbaren Erträge in der regulierten Energiewirtschaft nach wie vor attraktiv. Deswegen rechnen wir damit, dass das Interesse an Fusionen und Übernahmen groß bleibt und die Bewertungen potenzieller Kaufkandidaten weiter steigen“, so Schwieters.

Rege Nachfrage institutioneller Käufer

Damit wird sich nach Einschätzung der PwC-Experten die positive Entwicklung des vergangenen Jahres fortsetzen. Strom war mit einem Volumen von 148,7 Milliarden US-Dollar der mit Abstand wichtigste Bereich für Deals in der Energiewirtschaft. Vom gesamten weltweiten Transaktionsvolumen im Energiesektor gingen 38 Milliarden US-Dollar auf erneuerbare Energien zurück. Das bedeutet einen Rückgang um 31 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015. Insgesamt nahm die Nachfrage von institutionellen Käufern zu. Institutionelle Investoren und Infrastrukturfonds waren an Transaktionen im Wert von 65 Milliarden US-Dollar beteiligt – das bedeutet einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreswert von 37 Milliarden US-Dollar. Das Volumen der Transaktionen unter Beteiligung von Infrastrukturfonds konnte sogar von sieben auf 31 Milliarden US-Dollar zulegen.

Nord-Amerika dominiert M&A-Geschäft

Insgesamt stieg das Transaktionsvolumen weltweit 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 94 Milliarden US-Dollar. Der Markt in Nord-Amerika markierte mit Transaktionen im Wert von 167 Milliarden US-Dollar einen neuen historischen Höchstwert und ist damit für mehr als die Hälfte aller Transaktionen weltweit verantwortlich. Davon gehen 87 Milliarden US-Dollar auf Fusionen und Übernahmen in den USA zurück. Das Deal-Momentum in den USA war 2016 sehr stark, verliert aber jetzt wieder etwas an Fahrt. Die Ankündigung der US-Notenbank, die Zinsen weiter anzuheben, könnte zu mehr Zurückhaltung bei Fusionen und Übernahmen führen, weil damit auch die Finanzierungskosten von Deals steigen.

Europa bleibt attraktiv

In Europa sank die Zahl der Fusionen und Übernahmen 2016 zwar von 345 auf 326. Dagegen stieg der Wert dieser Transaktionen von 39 auf 51 Milliarden US-Dollar. Größter Deal war mit einem Wert von 10,6 Milliarden US-Dollar der Verkauf von 61 Prozent der Anteile des Gasvertriebsarms des englischen Übertragungsnetzbetreibers National Grid an Macquarie Infrastructure. Europa machte 17 Prozent des gesamten weltweiten Transaktionsvolumens aus. Der noch ungewisse Ausgang des Brexit und die Wahlen in Frankreich und Deutschland sorgen auch auf dem Alten Kontinent für Unsicherheit, die sich aber nach Einschätzung von Schwieters nicht sehr stark auf den M&A-Markt auswirkt: „In einem Umfeld mit niedrigen Zinsen und vergleichsweise schwachen Wachstum bleiben Transaktionen im Energiesektor in Europa weiter attraktiv.“

(Pressemitteilung PwC vom 06.02.2017)


Redaktion

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