12.07.2023

Umwelt- und Klimaschutz wieder wichtiger

Autokonzerne auf der Überholspur

©Olivier Le Moal

Das Thema Umwelt- und Klimaschutz wird erstmals seit der Energiekrise wieder wichtiger, zeigt der „EY Energie-Radar“. Darin gaben 86 % der Befragten an, regelmäßig Energie zu sparen und Kosten zu senken.

61 % der für den EY Energie-Radar Befragten sehen in der Versorgungssicherheit die höchste Priorität bei der Energieversorgung. Der Umwelt- und Klimaschutz – in den vorherigen Befragungen auf dem dritten Platz – hat mit nunmehr 25 % an Gewicht gewonnen. Das entspricht einem Plus von acht Prozentpunkten gegenüber der Umfrage im März. Günstige Preise sind in der Prioritätensetzung dagegen deutlich abgerutscht. Nur für 14 % der Befragten ist dies am wichtigsten – in der Märzumfrage lagen günstige Preise mit 38 % noch auf dem zweiten Platz. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass nur für 44 % der Befragten günstige Preise am unwichtigsten sind – beim Umwelt- und Klimaschutz gilt dies für 49 %, bei der Versorgungssicherheit für acht %.

Bereitschaft zu individuellem Beitrag zur Energiewende groß

Die Bevölkerung in Deutschland glaubt nicht daran, dass die hochgesteckten Ziele der Energiewende erreicht werden. 71 % der Befragten haben große Zweifel, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 80 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Dass Deutschland spätestens in 20 Jahren bei der Wärmeerzeugung vollständig auf Gas, Kohle und Öl verzichten kann, halten nur 35 % der Befragten für realistisch. Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die für den „EY Energie-Radar“ im Mai unter rund 1.000 Personen durchgeführt wurde.

Die Bereitschaft in der Bevölkerung, einen individuellen Beitrag zur Energiewende zu leisten, bleibt dagegen auf sehr hohem Niveau. 79 % der Befragten geben an, mit Windenergie- und Solaranlagen sowie Stromtrassen in ihrer unmittelbaren Umgebung einverstanden zu sein, wenn es für die Versorgungssicherheit erforderlich ist. Zum Vergleich: Im März waren es 82 %.

Eine Mehrheit von 62 % geht davon aus, dass die Energieversorgung in Deutschland sicher ist. Dennoch sind lediglich 44 % der Befragten der Meinung, dass die Politik angemessene Maßnahmen zur Sicherstellung der zukünftigen Energieversorgung ergreift.

Kosten werden nicht ausreichend abgefedert

Die Preisgünstigkeit hat bei der Prioritätensetzung an Bedeutung verloren. Allerdings geht lediglich ein Drittel (33 %) davon aus, dass die Energiepreise bezahlbar bleiben. Steigende Heizkosten durch die Wärmewende erwarten 85 % der Befragten. Trotz Strom- und Gaspreisbremse bezweifeln 64 % der Bürger, dass die Politik merklich dabei hilft, extreme Kostenbelastungen abzufedern.

Die Energiesparbereitschaft ist dementsprechend ausgeprägt: 86 % der Befragten geben an, regelmäßig Energie zu sparen und Kosten zu senken. 80 % nutzen gängige Möglichkeiten, um ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren.

Große Mehrheit lehnt Heizungstausch ab und beklagt Informationsdefizit

Verbindliche Vorgaben zum Verbot von Öl- und Gasheizungen finden lediglich 42 % der Befragten richtig. 70 % sind nicht bereit, die finanzielle Belastung aus einer verpflichtenden Erneuerung ihrer Heizung zu tragen. Deutlich wird ein Informationsdefizit: Lediglich ein Viertel (25 %) fühlt sich von der Politik ausreichend darüber informiert, was das Verbot von Öl- und Gasheizungen für sie als Verbraucher bedeutet.

(EY vom 03.07.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


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