Die neue Werkzeugmaschine mit Bitcoin bezahlen, die Software-Lizenz in Ether abrechnen oder Kryptowährungen im eigenen Online-Shop akzeptieren – für viele Unternehmen ist das derzeit noch Zukunftsmusik. Zwar ist fast die Hälfte (48 %) der deutschen Unternehmen überzeugt, dass Kryptowährungen in zehn Jahren ein selbstverständlicher Bestandteil des Zahlungsverkehrs sein werden, aber lediglich 2 % aller Unternehmen setzen sie bisher ein. Weitere 6 % sind offen dafür, Kryptowährungen künftig zu nutzen. Demgegenüber kann sich die überwiegende Mehrheit von 86 % auch in Zukunft nicht vorstellen, Kryptowährungen einzusetzen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 602 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden in Deutschland.
Mangelndes Vertrauen erzeugt Zurückhaltung
Am größten ist die Offenheit unter großen Unternehmen: 12 % der Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten können sich vorstellen, künftig Kryptowährungen zu nutzen oder tun dies bereits. Insgesamt 39 % aller Unternehmen meinen hingegen, Kryptowährungen seien generell nur etwas für Privatpersonen. „Bei der bisherigen Zurückhaltung spielen unter anderem die hohe Volatilität vieler kryptographischer Währungen, bekannte Betrugsfälle, rechtliche Unsicherheiten sowie ein Mangel an Informationen eine Rolle. Das erschwert Vertrauen und erzeugt Zurückhaltung, obwohl viele Unternehmen das Potenzial von Kryptowährungen durchaus erkennen“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Forderungen nach Rechtsrahmen
Dabei wollen viele, dass Deutschland bei Kryptowährungen vorne mitspielen kann: 40 % der Unternehmen sagen, die Politik sollte mehr tun, um den Einsatz und die Entwicklung von Kryptowährungen in Deutschland voranzubringen. Gleichzeitig wollen 61 %, dass die EU Kryptowährungen weiterhin stärker reguliert als die USA. Rohleder: „Es braucht einen regulatorischen Rahmen, der Vertrauen schafft und gleichzeitig genug Freiraum für Innovation lässt. Steht der Rechtsrahmen, können Unternehmen Kryptowährungen sinnvoll und sicher in bestehende Prozesse integrieren.“
(Bitkom vom 09.07.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)