• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unternehmensfinanzierung: Starker Schlussspurt in der Kreditvergabe

11.03.2016

Unternehmensfinanzierung: Starker Schlussspurt in der Kreditvergabe

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Die Kreditvergabe an Unternehmen und Selbstständige legte zum Jahresende 2015 einen starken Schlussspurt hin.  Die Kreditnachfrage stieg dank niedrigerer Zinsen an, doch auch das Einlagenvolumen kletterte auf einen Rekordwert. Bei den Finanzierungsalternativen enttäuschten die Anleiheemissionen erneut.

Kreditvergabe konnte nochmals zulegen

Mit einem Anstieg zum Vorquartal von 0,4% haben sich die Kredite an Unternehmen und Selbstständige zum Jahresende hin positiv entwickelt; im Gesamtjahr ergab sich damit ein Plus von 1,4%. In Q4 schnitten insbesondere Maschinenbau/Auto, die Wohnungsunternehmen und unternehmensnahe Dienstleistungen stark ab, wohingegen die meisten anderen Industrien schwächelten. Die Auslandsbanken, Genossen-schaftsbanken und Sparkassen konnten die Konkurrenz abhängen, wobei Lan-desbanken und Förderbanken am meisten litten. Trotz rekordniedriger Zinsen kletterte das Einlagenvolumen auf ein Allzeithoch, auch die Kreditzinsen fielen auf Rekordtiefstände zurück. Die Banken berichteten von anhaltend starkem Wettbewerbs- und entsprechendem Margendruck, verzeichneten aber eine deutlich aufgehellte Nachfragesituation, v.a. bei langfristigen Ausleihungen.
Bei den alternativen Finanzierungsquellen erzielte das Mobilienleasing im letzten Quartal des Jahres ein exzellentes Ergebnis, Aktienemissionen immerhin ein ordentliches. Die Emission von Unternehmensanleihen enttäuschte dafür auf ganzer Linie – nach einem zwischenzeitlichen Boom scheinen sich die Unternehmen eher auf die klassische Kreditfinanzierung zurückzubesinnen. Commercial Paper waren zwar zwischen September und Dezember leicht rückläu-fig, im Gesamtjahr wuchs der Markt aber erstmals seit 2011 wieder.

Starker Konsum kompensiert schwaches externes Umfeld

Angesichts des schwierigen globalen Umfelds verläuft das Wachstum der deutschen Wirtschaft robust. Es hielt mit 0,3%  in Q4 2015 das Tempo des Vorquartals. Mit dem ersten Rückgang der Exporte seit 2012 dämpfte der Außenhandel, was mit einem Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen des Privatsektors einherging. Kompensiert wurde dies durch einen starken Konsum, einen Sprung bei den staatlichen Ausrüstungsinvestitionen und anziehenden Bauinvestitionen. In Q1 2016 dürfte das Wachstum weiter von der Binnenkonjunktur getragen werden und die Nettoexporte dämpfen. Wir erwarten ein stabiles BIP-Wachstum.
Aufgrund des seit Jahresbeginn weiter eingetrübten Ausblicks für die Weltwirt-schaft haben wir kürzlich unsere Prognose für das Export- und das Investitions-wachstum nach unten revidiert, was unsere Prognose fürs BIP-Wachstum in 2016 von 1,9% auf 1,7% reduzierte. Die übrige Binnenwirtschaft dürfte sich weitgehend resistent gegenüber den negativen Einflüssen aus dem Ausland zeigen. Das Wachstum dürfte damit noch stärker binnenwirtschaftlich getrieben sein. Hauptrisiken der Prognose sind eine mögliche Eskalation der Flüchtlings-krise, das Eintreten geopolitischer Risiken, eine deutlich stärkere Konjunkturver-langsamung in den großen Schwellenländern oder aber eine noch verstärkte Regulierung mit negativen Effekten auf die Wettbewerbsfähigkeit.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

(Quelle: Deutsche Bank Research vom 08.03.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© KB3 / fotolia.com

01.07.2025

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken überwiegend pessimistisch auf den deutschen Immobilienmarkt, zeigt eine aktuelle Befragung, die EY-Parthenon im zweiten Quartal 2025 unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland durchgeführt hat. Überwiegend negative Markteinschätzung Drei Viertel der befragten Kreditinstitute bewerten die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt aktuell als negativ. Nur ein Viertel hält sie für stabil, Optimismus ist Mangelware.

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien
Meldung

©xtockimages/123rf.com

30.06.2025

Geopolitik treibt Strategie: Deutsche Firmen setzen auf Indien

Die geopolitische Neuordnung der Weltwirtschaft verleiht Indien neuen Schwung: Laut dem „German Indian Business Outlook 2025“ der KPMG AG und der Deutsch-Indischen Handelskammer planen 79 % der befragten Unternehmen bis 2030 Investitionen in Indien. Das ist ein neuer Rekordwert und eine Reaktion auf geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China. Bereits 2025 wollen 53 %

Geopolitik treibt Strategie: Deutsche Firmen setzen auf Indien
Meldung

© m.mphoto/fotolia.com

26.06.2025

Grüne Vorreiter: Der nordische Anleihemarkt im Wandel

Die nordischen Anleihemärkte gelten als stabil, innovativ und zunehmend nachhaltig – doch was genau steckt hinter dem Begriff „Nordic Bonds“? Im Interview werfen wir einen genaueren Blick auf die Besonderheiten, Chancen und Risiken dieser Anlageklasse. Dominik Spanier, Managing Director bei der Investmentbank Lincoln International und verantwortlich für den Bereich Capital Advisory in der DACH-Region, gibt Einblicke

Grüne Vorreiter: Der nordische Anleihemarkt im Wandel

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank