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21.06.2022

Unternehmensgründung 2022: Es droht viel unternehmerischer Geist verloren zu gehen

Autokonzerne auf der Überholspur

© fotogestoeber/fotolia.com

In vielen Regionen und klassischen Branchen wie Gastronomie und Einzelhandel hat das Interesse an Unternehmensgründungen spürbar nachgelassen; gleichzeitig möchten mehr Menschen zunächst nebenberuflich in die Selbstständigkeit starten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Der DIHK-Report Unternehmensgründung 2022 basiert auf den Erfahrungsberichten der rund 350 IHK-Existenzgründungsberaterinnen und -berater aus den 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) sowie einer statistischen Auswertung zum IHK-Gründungsservice. Insgesamt fußt er damit auf über 200.000 Kontakten mit angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern.

Corona und Demografie drücken auf Gründerzahlen

Laut des DIHK gibt es insgesamt wieder mehr Gründungen größerer Betriebe. Doch gebe es auch eine Reihe von besorgniserregenden Entwicklungen. In Bereichen, die vor allem auch in den Regionen das Unternehmertum prägen, beobachten die Studienautoren eine deutliche Zurückhaltung. So hätten die Lockdown-Phasen infolge der Corona-Pandemie besonders im Einzelhandel und der Gastronomie auch im Jahr 2021 zu großen Unsicherheiten geführt. Erneut seien viele Gründungen zurückgestellt worden.

Dazu kommen laut DIHK-Unternehmensreport langfristige Trends, die sich auf das Gründungsinteresse in den Regionen auswirken: Die besonders gründungsaktiven jüngeren Jahrgänge werden immer kleiner. Aufgrund des Mangels an Fachkräften hat sich gleichzeitig das Angebot an lukrativen Beschäftigungsverhältnissen erhöht. Der Anteil der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen nimmt seit Jahren kontinuierlich ab, stellen die Studienautoren fest. Leider gebe es auch viele Hürden, die grundsätzlich an einer Existenzgründung interessierte Menschen schon im Vorfeld abschrecken.

Größere und Nebenerwerbs-Gründungen im Aufwind

Die Zahl der persönlichen Gespräche mit Gründerinnen und Gründern bei den IHKs ist der DIHK-Untersuchung zufolge im Jahr 2021 nochmals deutlich um 10% auf knapp 160.000 zurückgegangen. Es droht viel unternehmerischer Geist verloren zu gehen, warnen die Studienautoren. Denn es seien vor allem auch die zahlreichen Geschäfte, Restaurants und die vielen kleineren und mittelgroßen Unternehmen, die Eigenverantwortung und Unternehmertum vor Ort erlebbar machen.

Als „eine sehr erfreuliche Nachricht“ wertet die DIHK die steigenden Zahlen sowohl bei der Gründung größerer Unternehmen als auch beim nebenberuflichen Start von Betrieben. Gerade in unsicheren und herausfordernden Zeiten ist es unternehmerischer Geist, der auch in schwierigem Umfeld Chancen sieht, so die Studienautoren Aus einem solchen positiven Spirit könnten Innovationen entstehen, die die Wirtschaft nach vorne bringen.

Stellschrauben Bürokratie, Prozesse und Finanzierung

An die Politik appelliert der DIHK, die Erwartungen der Gründerinnen und Gründer ernst zu nehmen. Dazu gehörten weniger Bürokratie, einfache und schnelle Prozesse sowie ein besserer Zugang zur Gründungsfinanzierung. Der aktuelle DIHK-Report liefert dazu konkrete Hinweise, wie das Umfeld für Gründerinnen und Gründer verbessert werden kann.

Mehr Einzelheiten, Grafiken und Sonderstorys zum DIHK-Report Unternehmensgründung 2022 gibt es hier.

(Pressemitteilung Deutscher Industrie- und Handelskammertag vom 20.06.2022)


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