• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unternehmerumfrage: Mittelstand geht mit Zuversicht ins neue Jahr

01.01.2022

Unternehmerumfrage: Mittelstand geht mit Zuversicht ins neue Jahr

Autokonzerne auf der Überholspur

© bluedesign/fotolia.com

Der deutsche Mittelstand lässt sich nicht unterkriegen – trotz Corona-Pandemie, Lieferengpässen, Rohstoffknappheit und explodierenden Energiekosten. Dies zeigt die Unternehmerumfrage 2021/22 des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), an der sich im Dezember 2021 bundesweit über 2.000 Unternehmerinnen und Unternehmer aller Branchen beteiligt haben.

Demnach ist die große Mehrheit der Mittelständler im Blick auf die eigene Geschäftslage zuversichtlich. Mehr als die Hälfte schätzen die eigene Geschäftslage als gut oder sehr gut ein, knapp ein Drittel als befriedigend. Zudem rechnen vier von fünf Unternehmen damit, dass sich die Geschäftslage im kommenden Jahr gleichbleibend oder sogar günstiger entwickeln wird. Weniger zuversichtlich sind die Unternehmerinnen und Unternehmer mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Mehr als die Hälfte erwartet in den kommenden zwölf Monaten eine Rezession. Dies steht in starkem Kontrast zu Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die für 2022 von Wirtschaftswachstum ausgehen.

Bürokratieabbau sollte für die neue Bundesregierung oberste Priorität haben

Bei den wirtschaftspolitischen Aufgaben, die von der neuen Bundesregierung vorrangig angepackt werden sollten, ergibt sich ein ähnliches Bild wie in den Vorjahren. So messen fast 85% dem Bürokratieabbau oberste Priorität bei. Knapp 59% fordern, dass die Sozialabgaben nicht weiter erhöht werden sollen. Gut jeder zweite Mittelständler mahnt verkürzte Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine Senkung der Unternehmenssteuern an. Eine Senkung der Energiekosten sehen fast 60% als zweitwichtigste Aufgabe an.

Explodierende Energiekosten treiben Mittelständler an den Rande des Ruins

Laut der Umfrage treiben explodierende Energiekosten immer mehr Mittelständler an den Rande des Ruins. Mehr als 90% rechnen damit, dass die Preise für Energie in Zukunft sogar noch weiter steigen werden. Die Politik zeigt dem Mittelstand bisher die kalte Schulter. Es sei daher höchste Zeit, dass Robert Habeck als neuer Wirtschaftsminister eingreife. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern, muss als erster Schritt die Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau gesenkt werden, fordert der Spitzenverband der mittelständischen Wirtschaft. Die Bundesregierung müsse erkennen, dass die Lage am Energiemarkt ihre Klimaziele unterlaufe. Mehr als 86% der Mittelständler nennen ihr eigenes Verantwortungsgefühl als Hauptgrund, Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen. Gleichzeitig sehen sich über 50% nicht imstande, die weiter steigenden Energiepreise zu schultern. Der Mittelstand will die Klimaziele erreichen, ohne die Unterstützung der Politik wird dies aber nicht gelingen, waren die Studienautoren.

Mittelständler fürchten um die Versorgungssicherheit ihrer Betriebe

Die Verzweiflung vieler Unternehmer bei der Energiefrage spiegelt sich auch in der Debatte zum Thema Kernenergie. Vier von zehn Mittelständlern fürchten durch Atomausstieg und beschleunigten Kohleausstieg um die Versorgungssicherheit ihres Betriebs. Fast 57% befürworten daher eine Laufzeitverlängerung für die bestehenden Kernkraftwerke. Wenn die Ampel-Koalition die Akzeptanz der Energiewende im Mittelstand retten wolle, sollte sie schleunigst den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren vorantreiben, so die Umfrage des Unternehmerverbandes.

Bei der Sonntagsfrage erreichen FDP (35,6% / 2020: 20,8%) und Union (25,6% / 2020: 43,3%) zusammen eine deutliche Mehrheit. Es folgen Grüne (11,9% / 2020: 13,2%), AfD (8,2% / 2020: 7,6%) und SPD (7,5% / 2020: 3,2%). Klarer Verlierer ist wie schon im Vorjahr die Linke (1,5% / 2020: 2,5%). Um das Vertrauen der Unternehmer zu gewinnen, müsse die neue Bundesregierung den warmen Worten für den Mittelstand im Koalitionsvertrag nun auch Taten folgen lassen, fordert der BVMW.

(Pressemitteilung Bundesverband mittelständische Wirtschaft vom 31.12.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


M&A, Mergers, Fusion, Übernahme
Meldung

© kritchanut/fotolia.com

28.03.2024

Gesundheitswesen: Markt ist durch Insolvenzen geprägt

Der Transaktionsmarkt in der Gesundheitsbranche hat an Dynamik gewonnen: Mit 234 Fusionen und Übernahmen im Jahr 2023 ist spürbar mehr Bewegung im Markt als in den Vorjahren. Zum Vergleich: 2022 wurden 186 Transaktionen abgeschlossen, 2021 lag die Zahl der Deals bei 172. Viele der Abschlüsse gehen allerdings auf Insolvenzen zurück, insbesondere bei Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

Gesundheitswesen: Markt ist durch Insolvenzen geprägt
Kredit
Meldung

© ferkelraggae/fotolia.com

27.03.2024

Kreditmarkt hat Tiefpunkt durchschritten

Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft deutscher Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbstständigen hat seinen Tiefpunkt durchschritten: Wie der aktuelle KfW-Kreditmarktausblick zeigt, verlangsamte sich der Rückgang des Neugeschäfts im vierten Quartal 2023 auf -12,5 % im Vergleich zum Vorjahr, nachdem er im dritten Quartal bei beträchtlichen -15,7 % gelegen hatte. Im laufenden ersten Quartal

Kreditmarkt hat Tiefpunkt durchschritten
Krise, Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit, rote Zahlen
Meldung

© vizafoto/fotolia.com

26.03.2024

DAX-Konzerne mit schwacher Umsatzentwicklung und Gewinnrückgang

Die DAX-Konzerne verzeichneten im vergangenen Jahr eine schwache Umsatzentwicklung: Bei sieben der 40 Unternehmen schrumpfte der Umsatz um mehr als 10 %, insgesamt gelang den DAX-Konzernen nur ein Umsatzplus von 1,0 % – im Schlussquartal lag das Plus sogar nur bei 0,6 %. Gerettet haben vor allem die Automobilunternehmen die Bilanz, die in Summe ein Umsatzplus von 10 %

DAX-Konzerne mit schwacher Umsatzentwicklung und Gewinnrückgang
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank