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10.07.2019

US-amerikanische Digitalkonzerne am wertvollsten

Autokonzerne auf der Überholspur

© fotomek/fotolia.com

Technologiekonzerne aus den USA dominieren das Ranking der wertvollsten Unternehmen der Welt. In den Top Ten finden sich acht US-Konzerne wieder – sechs von ihnen kommen aus der Technologiebranche. Lediglich die Plätze sieben und acht werden nicht von US-Unternehmen belegt: Dort stehen die beiden chinesischen Konzerne Alibaba und Tencent – ebenfalls Technologiekonzerne.

Die fünf wertvollsten Unternehmen setzen allesamt auf digitale Geschäftsmodelle – Microsoft, Amazon, Apple, Alphabet und Facebook. Und sie konnten den Abstand zum Verfolgerfeld sogar noch ausbauen: Während die 100 wertvollsten Unternehmen ihren Marktwert im ersten Halbjahr insgesamt um knapp 17 Prozent auf 21,5 Billionen US-Dollar steigerten, wuchs der Wert der fünf Digitalkonzerne sogar um 24 Prozent auf knapp 4,2 Billionen US-Dollar.

Der Marktwert der deutschen Unternehmen stieg im vergangenen halben Jahr zwar überdurchschnittlich um 28 Prozent. Allerdings finden sich nur noch zwei deutsche Unternehmen – SAP (Platz 52) und die Allianz (Platz 98) – in den Top 100 wieder. Siemens ist von Platz 94 auf 107 zurückgefallen. Ende 2017 platzierten sich sogar noch sechs deutsche Unternehmen in den Top 100.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die die Marktkapitalisierung der 100 am höchsten bewerteten Unternehmen weltweit halbjährlich untersucht.

„Mit digitalen Geschäftsmodellen haben vor allem US-amerikanische Unternehmen den Nerv der Zeit getroffen – mit ihren Dienstleistungen und Produkten revolutionieren sie ganze Branchen und erzielen enorme Gewinne“, sagt Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY in Deutschland. „Die Investoren trauen ihnen offenbar zu, weitere Innovationen hervorzubringen und auch Strukturen in noch mehr Branchen aufzubrechen. Die hohen Bewertungen spiegeln diese Erwartungshaltung wider. Die klassischen Industriekonzerne befinden sich dagegen mitten im Umbruch und sehen sich plötzlich ganz neuen Konkurrenten gegenüber.“

Die meisten Unternehmen stammen aus dem IT-Sektor

Entsprechend ist der IT-Sektor in den Top 100 am stärksten vertreten: 24 Unternehmen – und damit eins mehr als noch vor einem halben Jahr – stammen aus der Informationstechnologie. Die Konsumgüterbranche stellt 20 Unternehmen, der Finanzsektor 19.

Nordamerika untermauert seinen Anspruch als Zentrum der Weltwirtschaft und ist derzeit Sitz von 58 der Top-100-Unternehmen – ein Unternehmen mehr als zum Jahresende 2018. In Europa sind unverändert 21 der Top-Unternehmen beheimatet, die Region Asien/Pazifik ist Hauptsitz von 20 Unternehmen aus den Top 100.

Marktwert in Nordamerika deutlich höher als in Asien und Europa

Während die Top-100-Unternehmen in Nordamerika derzeit auf eine Gesamtmarktkapitalisierung von 14,2 Billionen US-Dollar kommen, beträgt der Wert der asiatischen Unternehmen im Top-100-Ranking knapp 4 Billionen US-Dollar. Dabei hat die kumulierte Bewertung der Top-Unternehmen in Asien die der europäischen Großkonzerne längst überholt: Die europäischen Konzerne können nur 3,3 Billionen US-Dollar in die Waagschale werfen.

Als teuerstes europäisches Unternehmen platziert sich der schweizerische Lebensmittelkonzern Nestlé mit einem Marktwert von 297,8 Milliarden US-Dollar auf Rang 14.

„Die Digitalisierung bestimmt zunehmend die Entwicklung der Konzerne und ihrer Aktienkurse“, beobachtet Barth. „Bisher ist es insbesondere den US-amerikanischen Internetriesen gelungen, aus dem Digitalisierungstrend Kapital zu schlagen und funktionierende Ökosysteme zu schaffen. Die Kunden und Investoren honorieren das. Vor allem in Europa sind viele Konzerne aber noch auf der Suche nach einem überzeugenden Zukunftsmodell.“

Von der Weltkonjunktur gingen derzeit wenige Impulse aus, was vor allem exportorientierte Unternehmen aus Deutschland zu spüren bekämen. „Die deutsche Wirtschaft und auch die Politik müssen Antworten finden, damit Europa auch morgen noch ein wichtiges Wort in der Weltwirtschaft mitzureden hat. In einigen Bereichen liegen bereits jetzt Unternehmen aus den USA und China nahezu uneinholbar vorne. Gelingt es aber, den deutschen Erfindergeist mit den digitalen Möglichkeiten zu verbinden, können auch künftig Unternehmen aus Deutschland in vielen Branchen ganz vorne mitmischen. Gerade im B2B-Bereich sind die Chancen dazu groß.“

(Pressemitteilung EY vom 05.07.2019)


Redaktion

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