• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat im DAX-160: Erneut Rückgänge der Zielvergütung, TecDAX-CEOs mit sattem Vergütungsplus

06.10.2022

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat im DAX-160: Erneut Rückgänge der Zielvergütung, TecDAX-CEOs mit sattem Vergütungsplus

Autokonzerne auf der Überholspur

© sakkmesterke/fotolia.com

Der Trend sinkender Vorstandsvergütung hielt auch 2021 weiter an. Im SDAX ist der Rückgang der Zielgesamtvergütung mit 40% für Vorstandsvorsitzende (CEO) und 11% für weitere Vorstandsmitglieder (CXO) am höchsten. Auch im DAX und MDAX sinken die Zielgesamtvergütungen. Im DAX beträgt der Rückgang etwa 11%, im MDAX etwa 20%. Lediglich im TecDAX steigt die Vergütung ebenso wie im Vorjahr an. Hier beträgt der Zuwachs 15% für Vorstandsvorsitzende, während die Vergütung der weiteren Vorstandsmitglieder nur geringfügig steigt. Das sind einige der Ergebnisse der aktuellen Studie zur "Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung 2022" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Die Analyse untersucht die Vergütung der Organmitglieder im Jahr 2021 der 160 Unternehmen, die zum Stichtag, dem 31.12.2021, in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX gelistet waren. Die seit September 2021 veränderte Indexzusammensetzung wird ebenfalls berücksichtigt.

Laut der Studienautoren warenviele DAX-160 Unternehmen wie bereits im vorherigen Geschäftsjahr auch 2021 noch mit großen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, was sich wiederum in den Managementgehältern widerspiegelt. Es bleibe abzuwarten, wie sich dieser Trend im Krisenjahr 2022 fortsetzen werde.

Neue Vergütungsoffenlegung führt zu erschwerter Vergleichbarkeit

Die vielleicht wichtigste Änderung zum Vorjahr ergibt sich durch die neue Vergütungsoffenlegung im Rahmen des § 162 Aktiengesetz (AktG). Die Regelungen kommen für Geschäftsjahre beginnend ab dem 31.12.2020 verbindlich zum Einsatz.

Neben der gewährten Vergütung muss auch die „geschuldete Vergütung nach § 162 AktG“ im Vergütungsbericht offengelegt werden. Eine Vergütung gilt als „geschuldet“, wenn die Gesellschaft eine rechtlich bestehende Verpflichtung gegenüber dem Organmitglied hat, die fällig ist, aber noch nicht erfüllt wurde. Es handelt sich hierbei also um noch nicht erfüllte rechtliche Verpflichtungen.

Nach § 162 AktG entspricht die „gewährte Vergütung“ nunmehr der faktisch zugeflossenen Vergütung, die jedoch auf zwei verschiedene Arten ausgelegt werden kann, weshalb der Vergleich zwischen Unternehmen mit unterschiedlicher Auslegungsart nicht möglich ist. Da die neue Offenlegung erst seit dem Berichtsjahr 2021 greift, kann ein Vergleich mit der Vergütung aus den Vorjahren nicht durchgeführt werden. Ausschließlich die Zielgesamtvergütung kann weiterhin auslegungsübergreifend und mit den Daten der Vorjahre verglichen werden.

Unternehmensgröße und Funktion treiben Vergütungshöhe

Generell gilt: Unternehmensgröße und Funktion innerhalb des Organs sind weiterhin Haupttreiber der Vergütungshöhen in Organen. So verdienen Organmitglieder des DAX mehr als Organmitglieder des MDAX oder SDAX. Der Median der Zielgesamtvergütung von Vorstandsvorsitzenden im DAX liegt bei etwa 5,52 Mio. € und damit deutlich über dem Median weiterer Vorstandsmitglieder im DAX, die im Median etwa 3,1 Mio. € verdienen.

Die veränderten Offenlegungspflichten gelten auch für die Aufsichtsratsvergütung. Da die Zielvergütung entfällt, ist ein Vergleich mit den Vorjahren nicht mehr möglich. Grundsätzlich nimmt die Vergütungshöhe für alle Funktionen mit steigendem Index zu, stellen die Studienautoren fest. Zudem liege die Vergütung für Aufsichtsratsvorsitzende, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Prüfungsausschussvorsitzende in allen Indizes über der weiterer Aufsichtsratsmitglieder. Die besondere Rolle des Prüfungsausschusses zeige sich auch in der Vergütungshöhe. So liegt die Vergütung für Prüfungsausschussvorsitzende in einigen Fällen sogar höher als die der stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden.

Frauenanteil weiterhin gering: Anstieg lediglich im SDAX

Auffällig ist, dass es weiterhin keine einzige weibliche Vorstandsvorsitzende im DAX gibt. Der Frauenanteil der ganzjährig in ihrer Funktion als weitere Vorstandsmitglieder tätigen Personen ist im DAX und MDAX im Vergleich zum letzten Jahr gesunken. Erfreulich ist lediglich ein leichter Anstieg des Frauenanteils auf CXO-Ebene im SDAX. Die Werte zeigen aber, dass Frauen in Vorständen börsennotierter Unternehmen noch immer nicht ausreichend vertreten sind, stellen die Studienautoren fest. Die Vergütungsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Vorstandsmitgliedern wurden ebenfalls erfasst und finden sich in der Studie.

Auch bei den Aufsichtsratsvorsitzenden ist der Anteil der Frauen tendenziell zurückgegangen. Auf der Position des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden ist der Anteil jedoch größtenteils stabil geblieben und bei den weiteren Aufsichtsratsmitgliedern ist er in allen Indizes leicht gestiegen.

Mehr zu den PwC-Vergütungsstudien erfahren Sie hier.

(Pressemitteilung PwC Deutschland vom 06.10.2022)


Weitere Meldungen


Meldung

© Edelweiss/fotolia.com

03.10.2023

Deutsche Wirtschaft setzt auch auf Open Source

Ob Bürosoftware, Videokonferenzen oder Grafikbearbeitung – für die meisten Anwendungen gibt es auch Open-Source-Lösungen. Sie werden inzwischen in der Breite der deutschen Wirtschaft eingesetzt: 7 von 10 Unternehmen (69 %) nutzen Open-Source-Lösungen. Nur 18 % stehen Open Source ablehnend gegenüber. Das sind Ergebnisse des „Open Source Monitor 2023“, den der Digitalverband Bitkom am 27.09.2023 veröffentlicht hat. Für

Deutsche Wirtschaft setzt auch auf Open Source
Asset Management on the Cogwheels.
Meldung

© tashatuvango/fotolia.com

03.10.2023

Asset-Management-Branche im Wandel

Die Asset-Management-Branche in Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch – und blickt zuversichtlich nach vorne: Strategische Herausforderungen wie die Differenzierung und Neupositionierung in einem zunehmend schwierigen Umfeld aus verschärftem Wettbewerb und Regulierung werden aktiv angepackt und umgesetzt. Zu diesen Ergebnissen kommt das 25. Investmentforum der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Wachstumsaussichten bis 2027 Die

Asset-Management-Branche im Wandel
Taschenrechner mit Geldscheinen - Kosten
Meldung

© Zerbor - Fotolia.com

02.10.2023

Mehr Unternehmen wollen Preise erhöhen

Etwas mehr Unternehmen in Deutschland wollen die Preise erhöhen. Nach zwölf Rückgängen in Folge sind ihre Preiserwartungen im September erstmals wieder von 14,7 auf 15,8 Punkte gestiegen. „Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Inflationsrate das 2-%-Ziel der Europäischen Zentralbank erreichen wird“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Vor allem in der Gastronomie sind die

Mehr Unternehmen wollen Preise erhöhen
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank