• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Vom Financial Reporting zum Corporate Reporting: Neue Anforderungen an Prüfungsausschüsse in Europa

01.10.2019

Vom Financial Reporting zum Corporate Reporting: Neue Anforderungen an Prüfungsausschüsse in Europa

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Angesichts der Digitalisierung, neuer regulatorischer Vorgaben und einem öffentlichen Fokus auf Nachhaltigkeit sehen sich Unternehmen zunehmend neuen Herausforderungen ausgesetzt – entsprechend vielfältig verändern sich die Anforderungen an das Management und die Aufsichtsorgane. Das ist das Ergebnis der Studie „A view on the current and future role of Audit Committees“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Befragt wurden Audit Committee-Mitglieder unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien sowie Corporate Governance-Experten.

Die Studienautoren haben festgestellt, wie sehr das Thema Nachhaltigkeit die Mitglieder von Aufsichtsräten und Prüfungsausschüssen beschäftigt. Die Herausforderung des unternehmerischen Umgangs mit Nachhaltigkeit trägt laut der Analyse dazu bei, dass sich die Perspektive des Audit Committees vom reinen Financial Reporting hin zum Corporate Reporting wandelt.

Audit Committees im Wandel

Nach Aussage der Studienautoren besteht die größte gemeinsame Herausforderung für Prüfungsausschüsse in Europa darin, die effektive Balance zwischen den operativen Herausforderungen und dem Reporting von heute und den zukünftig veränderten Risikoprofilen von Unternehmen zu finden. Doch der hiermit zusammenhängende Veränderungsprozess gestaltet sich von Land zu Land unterschiedlich. So legen Prüfungsausschüsse in Deutschland, der Schweiz und UK laut der Studie einen wesentlich stärkeren Fokus auf traditionelle Unternehmensfinanzen, während in Schweden und den Niederlanden bereits vermehrt Risiken wie beispielsweise Cybersecurity die Arbeit der Ausschüsse prägen.

Kompetenzen in den Bereichen Technologie und Strategie werden zentrale Erfolgsfaktoren

Für Stakeholder, Investoren und das Management werden zukunftsorientierte Informationen immer relevanter, so die Studienautoren. Um zum nachhaltigen Unternehmenserfolg beizutragen, müsste das traditionelle Aufgabenspektrum bezüglich der vergangenheitsorientierten Finanzdaten sowie den rechnungslegungsbezogenen Kontrollsystemen vermehrt um die zukunftsorientierten Bewertungen von nichtfinanziellen Risiken erweitert werden. Laut der Analyse mangelt es an dieser Stelle bislang jedoch an Wegweisern. Insbesondere bei der CSR-Berichterstattung würden Audit Committees noch nach Best Practice samt entsprechender Tools und Prozesse suchen. Dabei könnten sie gerade an dieser Stelle entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen, indem sie das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Stakeholder in das Unternehmen erhöhen.

Neuausrichtung durch Technologie

Neben der neuen strategischen Ausrichtung wird nach Einschätzung der Studienautoren auch das technologische Verständnis zu einem zentralen Erfolgsfaktor der Audit Committees. Mit neuen Technologien wie Data Analytics und Künstlicher Intelligenz, würden interne und externe Auditprozesse sowie die interne Revision zunehmend digital und automatisiert ablaufen und die Qualität und Effizienz von Prüfungen gesteigert. Diese Veränderungen erfordern aber nicht nur neue Aufsichtsmechanismen, sondern auch die passenden digitalen Kompetenzen der Mitglieder in Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss. Die Autoren der Studie beobachten, dass die beratende Funktion für Prüfungsausschussmitglieder immer zentraler wird. Um diese Sparringspartner-Rolle einzunehmen sei es unerlässlich, dass Audit Committees ihr finanzielles Know-how auch um technologische und strategieorientierte Fähigkeiten erweitern.

Die Studie „A view on the current and future role of Audit Committees“ finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung EY vom 30.09.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


China
Meldung

© vege/fotolia.com

11.04.2024

Weniger deutsche Unternehmen von China abhängig

Weniger Unternehmen in Deutschland geben an, abhängig von Vorprodukten aus China zu sein. Dies geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. Demnach sind derzeit 37 % aller Industrieunternehmen in Deutschland auf wichtige Vorprodukte aus China angewiesen. Im Februar 2022, unmittelbar vor Beginn des Krieges in der Ukraine, waren es noch 46 %. „Gleichzeitig sehen wir, dass

Weniger deutsche Unternehmen von China abhängig
sustainability, Nachhaltigkeit, ESG
Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

10.04.2024

Geschäftsmodell Klimaschutz

In Deutschland hat sich Klimaschutz längst als relevanter Wirtschafts­faktor etabliert. Dies spiegeln auch aktuelle Befragungs­ergebnisse aus dem KfW-Klimabarometer wider, wonach bereits heute 30 % der Unternehmen in Deutschland – dies sind rund 1,1 Mio. Unternehmen – Waren oder Dienstleistungen anbieten, die zum Klimaschutz beitragen. Dabei haben 12 % oder rund 450.000 Unternehmen ihr Angebot sogar vorrangig

Geschäftsmodell Klimaschutz
Europa
Meldung

©DenysRudyi/fotolia.com

10.04.2024

Standort Deutschland nur Mittelfeld

Deutschland liegt bei der gegenwärtigen Standortattraktivität für Firmen aus dem eigenen Land nur im Mittelfeld Europas. Dies zeigt eine Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik unter Wirtschaftsexpertinnen und -experten in verschiedenen Ländern. In Deutschland bewerten die einheimischen Befragten die Standortattraktivität mit 61,3 von 100 möglichen Punkten. Österreich erzielte 72,4 Punkte; die

Standort Deutschland nur Mittelfeld
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank