• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Welthandel stagniert, aber mehr Seecontainer unterwegs

13.06.2023

Welthandel stagniert, aber mehr Seecontainer unterwegs

Das Datenupdate des Kiel Trade Indicator zeigt, dass weltweit die Menge verschiffter Container ansteigt. Dennoch tritt der Welthandel auf der Stelle.

Beitrag mit Bild

© johas/fotolia.com

Die Entwicklung großer Volkswirtschaften ist von nur moderaten Veränderungen bei Importen und Exporten geprägt. Dies zeigt das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator. Allerdings steigt die Menge verschiffter Container. Trotz jüngst starker offizieller Zahlen werden deutsche Exporte durch den Chinahandel zunehmend belastet.

Importe und Exporte

Das Kiel Trade Indicator für Mai weist für den Welthandel im Vergleich zum Vormonat April einen Rückgang von 0,3 Prozent aus (preis- und saisonbereinigt). Für Deutschland zeigt der Kiel Trade Indicator im Mai ein Plus bei den Exporten (+1,5 Prozent) und einen Rückgang bei den Importen (-0,7 Prozent). Die EU-Werte deuten für die Exporte auf eine rote Null (-0,2 Prozent), für die Importe auf einen Zuwachs (+1,3 Prozent) hin.

Im Handel der USA ist im Vormonatsvergleich ein Rückgang der Exporte (-1,8 Prozent) und ein kleines Plus (+0,5 Prozent) bei den Importen zu verzeichnen. Die Zahlen für China liegen sowohl bei Exporten (+1,6 Prozent) als auch Importen (+0,9 Prozent) im grünen Bereich.

„Sowohl der weltweite Handel insgesamt als auch der Handel großer Volkwirtschaften entwickelt sich im Mai mehr oder weniger seitwärts. Die große Erholung nach dem globalen Dämpfer im vergangenen Winterhalbjahr lässt also nach wie vor auf sich warten. Um die großen Preisschwankungen bereinigt laufen die deutschen Exporte nun schon seit zweieinhalb Jahren seitwärts“, sagt Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator.

Handel mit China wird zur Belastung

Für den deutschen Export wird zunehmend der Handel mit China zur Belastung. Der Exportwert deutscher Waren nach China ist im Zeitraum von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent gefallen, trotz jüngst starker Handelszahlen. Laut Chinesischer Statistikbehörde haben sich Exporte anderer Nationen ins Reich der Mitte teilweise noch deutlich gravierender reduziert: Die Exporte von Japan nach China sind um über 18 Prozent, die aus dem Vereinigten Königreich sind um rund 17 Prozent gefallen. Die Vereinigten Staaten exportieren 2 Prozent weniger.

„Die Handelsstatistiken zeigen, dass China zunehmend Importe aus Industriestaaten durch eigene Produktion ersetzt. Das ist ein negativer Impuls für den Welthandel. Ein Lichtblick für den globalen Warenaustausch bildet die leichte positive Tendenz des globalen Containerhandels seit Beginn des Jahres, sowie die einhergehende Auflösung der Schiffsstaus“, so Stamer.

Mehr Container, weniger Stau

Der Trend im weltweiten Containerhandel zeigt seit gut 6 Monaten nach oben, und die Menge an verschifften Containern steigt. Mit 13,9 Millionen Standardcontainern wurde im Mai allerdings immer noch über 1 Prozent weniger verschifft als vor einem Jahr.

Weltweit stehen nur noch 6,8 Prozent aller verschifften Waren im Stau, was dem Durchschnitt der Jahre vor der Pandemie entspricht.

(IfW Kiel vom 06.06.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

thodonal/123rf.com

24.04.2025

Wachstum vertagt: Habeck senkt Prognose

Bundesminister Robert Habeck hat die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vorgelegt. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in schwierigem Fahrwasser: Weltweit hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit durch die angekündigten und zum Teil wieder ausgesetzten Zölle der Vereinigten Staaten stark erhöht. In der Folge kam es zu Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und einer Eintrübung der globalen Wachstumsaussichten. Besonders

Wachstum vertagt: Habeck senkt Prognose
Meldung

irrmago/123rf.com

23.04.2025

ZEW-Finanzmarkttest: Deutsche Wirtschaft stagniert in 2025

Der Generationswechsel in der US-Handelspolitik hat die Weltmärkte erschüttert. Nachdem bereits im Februar 2025 Zölle auf Stahl und Aluminium in Höhe von 25 % oder mehr angekündigt wurden, kamen am 02.04.2025, dem „Liberation Day“, noch umfassendere Importzölle hinzu. Diese beinhalten einen allgemeinen Basiszoll von 10 % auf alle Importe sowie zusätzliche „Reziprozitätszölle“ auf bestimmte Länder, die bis

ZEW-Finanzmarkttest: Deutsche Wirtschaft stagniert in 2025
Meldung

© pichetw/fotolia.com

22.04.2025

US-Handelszölle trüben Geschäftsaussichten deutscher Finanzvorstände

Die Ankündigung der zwischenzeitlich ausgesetzten US-Handelszölle am 02.02.2025 hat das Stimmungsbild unter CFOs (Chief Financial Officer) in Deutschland stark getrübt. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung unter 216 Finanzvorständen zwischen dem 20.03.2025 und dem 10.04.2025. Vor der Veröffentlichung der Zölle zeigten sich die CFOs vorsichtig optimistisch. Der Indexwert – die Differenz zwischen positiven und negativen

US-Handelszölle trüben Geschäftsaussichten deutscher Finanzvorstände

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank