Die US-Wirtschaft boomt, doch das reicht nicht aus: Das weltweite Wachstum wird laut einer Prognose der OECD in diesem Jahr weiter abflauen – vor allem, weil Schwellenländer wie China und Brasilien in der Krise stecken.
Die Konjunkturflauten in Schwellenländern wie China und Brasilien drücken das weltweite Wachstum. Nach dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hat nun auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Wirtschaftsprognose für das kommende Jahr nach unten korrigiert. Demnach rechnet sie für 2016 nur noch mit einem Plus von 3,3%. Das ist ein halber
Prozentpunkt weniger als noch im Juni erwartet. „Die ganze Erholung ist außerordentlich mühsam, zögerlich, langwierig“, sagte Christian Kastrop, Direktor für wirtschaftspolitische Studien. OECD-Chefökonomin Catherine Mann äußerte sich „sehr besorgt“ über die Stagnation des globalen Handels und die niedrigen Investitionen.
Besonderes Augenmerk richtet die OECD auf die Entwicklung in China.
Die schrittweise Umstellung der Wirtschaft vom Export auf die Binnennachfrage könne zu Turbulenzen führen, doch sei eine einigermaßen gleichmäßige Entwicklung zu erwarten, erklärte die
OECD. Während sich die Verlangsamung des Wachstums in China bisher nur in begrenztem Ausmaß auf die OECD-Länder auswirke, seien einige Schwellenländer stark davon betroffen. Für die Eurozone erwartet die OECD dieses Jahr ein Wachstum von 1,4% und 2,1% für das kommende Jahr; für die USA wird mit 2,0 und 2,8% gerechnet. Für Deutschland rechnet die OECD mit einem „robusten Wachstum“ von 1,8% in diesem Jahr und 1,9% im nächsten Jahr.
(Quelle: Spiegel-Online vom 10.11.2015)